Der Mount Everest in 360 Grad: Die Panoramaausstellung »Everest« inszeniert etwas dramatisch Bilder vom größten Berg der Erde.
»Ich hoffe, Sie bemerken den Unterschied alle«, sagte Yadegar Asisi bei der ersten Pressekonferenz am Montag im alten Gasometer. Pressevertreter waren in die Richard-Lehmann-Straße geladen, um die Hängung des frisch überarbeiteten Panoramas des Mount Everests mit zu verfolgen. Auch der Künstler selbst sah es zum ersten Mal in voller Größe und schien zufrieden. Im Vergleich zur ersten Version des Bildes, welche von 2003 bis 2005 ausgestellt war, enthält das neue nun noch mehr Details in den Gletschern und Felsformationen, die Asisi auf einer Recherchereise in den Schweizer Alpen fotografierte. Auch die Farbkontraste wurden verstärkt. Am eigentlichen Motiv dagegen hat sich nichts geändert: Noch immer blickt der Besucher vom »Tal des Schweigens«, dem Basislager der Gipfelexpeditionen, auf die noch ferne Spitze des 8848 Meter hohen Mount Everest.
Zur Wiedereröffnung am Freitag Vormittag waren außer dem Panoramakünstler und dem Kurator der Ausstellung, Niels Gutschow, zwei tibetanische Lamas anwesend, welche den Ort durch die Errichtung eines Stupas, ein Bauwerk, das Buddha symbolisiert, im buddhistischen Sinne weihten. Der Umgang mit den Kameras der Journalisten und das hohe Tempo schienen für sie noch etwas ungewohnt zu sein, die Errichtung eines Stupa dauert traditionell bis zu mehreren Jahren. Die beiden Leipziger Stupas werden allerdings gerade einmal bis zum 3. Juni stehen, dann weicht das Everest-Panorama einer überarbeiteten Version von Amazonien.
Für Eintrittspreise zwischen fünf und zehn Euro bekommt man bis dahin einen durchaus imposanten Blick auf ein sehr detailliertes 360 Grad-Panoramabild des Mount Everest, das jedoch insgesamt, in Verbindung mit der bunten Beleuchtung und der filmisch anmutenden Musik, etwas zu dramatisch erscheint. Eine Begleitausstellung vergleicht Bergsteigermythen und den modernen Bergtourismus mit der fernöstlichen Einstellung zum Himalaja. Außerdem werden die tibetanischen Lamas im Raum unter der Plattform noch bis Mitte März ein Sandmandala streuen.
Die exotische Darstellung des Mount Everest ist gute Unterhaltung - ob sie allerdings zu einer echten Sensibilisierung des Betrachters für die Bergwelt des Himalaja führt, darf bezweifelt werden.
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