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Kultur

Pferde, Geschwisterliebe und Schneewittchen

Der letzte Kinodonnerstag im Mai zeigt viele wunderschöne Frauen

  Pferde, Geschwisterliebe und Schneewittchen | Der letzte Kinodonnerstag im Mai zeigt viele wunderschöne Frauen

Die schönsten Frauen gibt es diese Woche im LURU-Kino zu sehen! Bertrand Bonello blickt in seinem traurig-faszinierendem Film »Haus der Sünde« hinter die Kulissen eines Edelbordells zur Zeit der Belle Epoque. Obwohl, eigentlich war doch jemand anderes die Schönste im ganzen Land. Schneewittchen! Das CineStar schickt mit »Snow White And The Huntsman« diese Woche eine weitere Schneewittchen-Verfilmung auf die Leinwand. Nachdem im April die »wirklich wahre Geschichte« des Grimm-Märchens bereits in »Spieglein, Spieglein« mit Julia Roberst als böse Stiefmutter erzählt wurde, folgt nun eine äußerst düstere Version, die mitunter an »Narnia« und »Herr der Ringe« erinnert.

Als Georg Trakl (Lars Eidinger) zum Studium der Pharmazie nach Wien geht, folgt ihm seine jüngere Schwester Grete (Peri Baumeister). Die leidenschaftliche junge Frau will dort an der Musikakademie studieren. In erster Linie aber möchte sie ganz nah bei ihrem Bruder sein. Zu nah. Christoph Stark begibt sich in seinem Film »Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden« auf die Spuren des Salzburger Dichters Georg Trakl. Doch weniger die Figur Trakl steht im Mittelpunkt des Films, als viel mehr dessen Beziehung zu seiner vier Jahre jüngeren Schwester Grete. Eine inzestuöse Beziehung, eine verbotene Liebe, die den Dichter immer tiefer in Depressionen treibt. »Tabu« ist kein klassisches Biopic. Stark konzentriert sich in erster Linie auf die »Liebe, die nicht sein darf«, wie er selbst sagt. Ab heute in den Passage Kinos.

Das »Apollonide« ist ein Pariser Edelbordell, das Anfang des 20. Jahrhunderts seine letzten Tage erlebt. Ein Dutzend Mädchen bietet sich hier jeden Abend bei Champagner und Geplänkel reichen Herren als Begleiterinnen und Verführerinnen an. Tagsüber verbringen die Frauen ihre Zeit in abgeschotteten Gemächern – der Kontakt zur Außenwelt geschieht lediglich über die Stammkundschaft. Das Leben im Luxusbordell zwischen Gruppenuntersuchungen beim Frauenarzt, Träumen von einem freieren Leben und Gesprächen mit der Bordellmutter entpuppt sich zunehmend als Gefängnis. Der Geschäftssinn der Hausmutter treibt die Mädchen tiefer in die Schulden, denn die Abgaben für Kost und Logis sind weit höher als die Einkünfte. Bertrand Bonellos bedrückender Film »Haus der Sünde« ist ab heute im LURU-Kino zu sehen.

Um Pferde mit Menschenproblemen geht es in dem Dokumentarfilm »Buck«, der in den Passage Kinos startet. Und: Es geht um Buck Brannaman, dem Pferdeflüsterer, der Pferdebesitzern gerne diese Diagnose mitteilt. Jedes Jahr kommen unzählige Menschen zu ihm und hoffen, dass er die Probleme ihrer Pferde löst. Doch nicht selten wendet sich das Blatt und die Menschen stehen plötzlich selbst im Mittelpunkt und müssen sich der Schieflage in ihrem eigenen Leben stellen. Über zwei Jahre lang begleitete Cindy Meehl den »Natural Horseman«. In ihrem Dokumentarfilm »Buck« zeichnet sie ein sensibles Porträt über einen Mann, der als Kind vom Vater schwer misshandelt wurde und erst durch die Arbeit mit Pferden an Selbstvertrauen und Kraft gewann.

Versailles im Juli 1789: Ganz und gar ist Sidonie Laborde (Léa Seydoux) ihrer Königin Marie Antoinette (Diane Kruger) ergeben. Als Vorleserin lebt die junge Frau entfernt von den wachsenden Unruhen in Paris in Versailles und steht parat, wenn es die Königin verlangt. Auch das Gerücht, dass das aufgebrachte Volk das Haupt der Königin und ihr Gleichgesinnter verlangt, bringt Sidonie von ihrer Hingabe nicht ab. Sehr präzise dokumentiert Jacquot die damaligen Geschehnisse, nimmt den Zuschauer mit in verwinkelte Gänge und Hinterzimmer und fängt die beklemmende, schwül-heiße Atmosphäre geradezu fühlbar ein. Vortrefflich gelingt es Benoît Jacquot in »Leb wohl, meine Königin!« die Befangenheit und fehlende Weitsicht seiner Protagonistin auch in der Regieführung widerzuspiegeln. So begrenzt wie der Blick von Sidonie sind auch die Blickwinkel der Kamera. Die ganze Kritik finden Sie im aktuellen kreuzer. Der Film startet in den Passage Kinos.

Grimms Märchen sind durchaus grausam, das ist altbekannt. Genauso weiß jeder, dass ein- und dieselbe Geschichte ganz unterschiedlich inszeniert werden kann. Während Regisseur Tarsem Singh in »Spieglein, Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen« (seit 5.4. im Kino) das Grimm-Märchen mit viel Humor in Szene setzte, folgt nun eine äußerst düstere Version von Schneewittchen. In »Snow White And The Huntsman« konzentriert sich Rupert Sanders ganz auf die düstere Seite der Grimmschen Erzählung. Bei ihm wird die böse Königin von der eigenen Mutter zum Schönheitswahn getrieben. Charlize Theron spielt überzeugend die von Machtgier getriebene, verbitterte Frau. Schneewittchen (Kristen Stewart) sitzt nach dem Mord an ihrem Vater jahrelang im Turm fest und der Jäger (Chris Hemsworth) ist ein Trunkenbold, der den Tod der eigenen Frau nicht verkraftet hat. Mit »Snow White And The Huntsman« schafft Sanders ein bildgewaltiges Fantasy-Epos mit Traumwelten, die an »Narnia« erinnern und Streifzügen über Berge und Wiesen, wie wir sie bereits in »Herr der Ringe – Die Gefährten« gesehen haben. Ein Film, der vor allem visuell beeindruckt. »Snow White And The Huntsman« läuft im CineStar und Regina Leipzig.

Weitere Neustarts und Filme finden Sie im aktuellen kreuzer und hier.

Wie immer viel Spaß im Kino!


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