Die Gema beschließt höhere Tarifabgaben. Am kommenden Donnerstag ruft ein Aktionsbündnis zur Demonstration gegen die Pläne der Verwertergesellschaft.
Es erscheint für viele Kulturschaffende wie der am längsten geplante Aprilscherz, seit es Aprilscherze gibt: Die Gema will ab dem 1. April des kommenden Jahres neue Tarifabgaben einfordern. Clubbetreiber müssen nach den neuen Tarifen oft ein Vielfaches an Abgaben leisten. Mehr als 1800 Leipziger unterzeichneten bereits die Online-Petition gegen die Pläne der Gema (Connewitz: 495, Plagwitz: 577, Südvorstadt: 735).
Am Donnerstag, 6. September, mobilisiert das Aktionsbündnis kultur-retten.de bundesweit die Kulturschaffenden zu einem Protesttag. Beginn der Leipziger Demo ist um 17 Uhr am Connewitzer Kreuz mit Gema-freier Musik und einer Auftaktkundgebung. Der Demonstrationszug zieht nach einer Zwischenkundgebung am Südplatz weiter zum Marktplatz, wo gegen 19.30 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden wird.
Derweil heizt eine interne Mail der Gema die Debatte weiter an. Offenbar ist der Verwertergesellschaft die im Grundgesetz verankerte Versammlungsfreiheit der Bürger eher lästig. Ein rechtliches Vorgehen der Gema gegen den Aktionstag sei - so schreibt die Organisation in der Mail - „aufgrund des grundgesetzlich gewährleisteten Versammlungsrechts nicht möglich.“