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Stadtleben

GEMA kein Thema?

Die Podiumsdisskussion »GEMA = GEMAin?« von Grünen und Distillery wird ohne Vertreter der Stadt stattfinden

  GEMA kein Thema? | Die Podiumsdisskussion »GEMA = GEMAin?« von Grünen und Distillery wird ohne Vertreter der Stadt stattfinden

Seit Wochen und Monaten erhitzt die geplante GEMA-Reform die Gemüter. Club-, Bar- und Kneipenbesitzer fürchten massive Einbußen. Sie werden, wenn die Tariferhöhung kommt, auch in Leipzig ihr Angebot stark zurückfahren müssen. Gemeinsam mit dem Kreisverband der Grünen veranstaltet die Distillery darum heute eine Podiumsdiskussion zum Thema.

Am Tisch sitzen Vertreter aller Seiten: Steffen Kache, Betreiber der Distillery, Uwe Dorn von der GEMA-Bezirksdirektion, Musiker und GEMA-Mitglied Markus Rennhack und der DJ Daniel Stefanik.

Vertreter aller Seiten? Nicht ganz, denn die Stadt scheint sich durch ein eigenartiges Versteckspiel aus der Verantwortung ziehen zu wollen: Zunächst hatten die Veranstalter Kulturbürgermeister Michael Faber angefragt. Der hat aber keine Zeit. Das Dezernat für Stadtentwicklung und Bau verwies daraufhin laut Jürgen Kasek, dem Sprecher der Leipziger Grünen und Mitveranstalter der Podiumsdiskussion, auf eine rathausinterne Abmachung, nach der das Dezernat für Umwelt, Ordnung und Sport zuständig sei. Dort sieht man das allerdings anders: Auf Anfrage erhielt Jürgen Kasek die Auskunft, es werde zurzeit »rathausintern geprüft, in welcher Struktur beziehungsweise Organisation man mit der gesamten GEMA-Thematik umgehen wird«. Da der Dezernent allerdings erst vor etwa einer Woche gebeten worden sei, einen entsprechenden Vorschlag zu machen, gibt es zu der Thematik noch kein Ergebnis und deswegen kommt auch niemand zur Podiumsdiskussion. Die Leiterin des Kulturamtes, Susanne Kucharski-Huniat, gibt Kasek mit den Worten wieder, man verstehe sich im Kulturamt zwar als Lobbyist der Einrichtungen und der Freien Szene, sei aber darüber hinaus nicht auskunftsfähig.

Kasek kann sich nur wundern: »Das Thema ist nicht neu, aber die Stadt scheint sich damit nicht wirklich auseinandersetzen zu wollen. Eine Strategie der Stadt für den Fall, dass die Tarifreform kommt, gibt es nicht. Weder für förderungsbedürftige Einrichtungen, noch für sich selbst: Mehrausgaben bei städtischen Veranstaltungen, wie etwa dem Stadtfest, sind im Haushalt nicht eingeplant.«

Eine spannende Diskussion wird es sicherlich auch ohne Vertreter der Stadt. Im Anschluss gibt es außerdem passenderweise elektronische Tanzmusik – zum alten Tarif.


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