Was kommt heraus, wenn sich Christoph Waltz, Jamie Foxx und Leonardo DiCaprio gemeinsam auf Quentin Tarantinos Spielwiese austoben? Genau, ein cineastischer Coup. Thure Lindhardt und Zachary Booth arbeiten sich in dem aufwühlenden Indie-Melodram an ihrer Beziehung ab und Jennifer Lawrence geht auf Psychotour.
Der Künstler Erik (Thure Lindhardt) trifft sich mit seinem Sex-Date Paul (Zachary Booth). Was nach einer einmaligen Begegnung aussieht, entwickelt sich zu einer dauerhaften Beziehung. Doch Paul, der eigentlich Anwalt ist, verliert seinen geregelten Alltag an die Cracksucht und verspielt damit auch sein Leben mit Erik. In Momentaufnahmen wirft Ira Sachs einen ungeschönten Blick auf die Höhen und Tiefen dieser Beziehung, schildert wie sich Misstrauen in den Alltag der beiden frisst. Als zauberhaftes Indie-Melodram hat der US-amerikanische Filmregisseur Ira Sachs seine Geschichte über die Beziehung zwischen den beiden Männern, die sich an der Cracksucht des einen abarbeiten, verpackt. »Keep The Lights On« feiert im Rahmen der queeren Filmtage (siehe unten) seine Leipzig-Premiere. Der Film ist am 17., 20. und 21. Januar in der Kinobar Prager Frühling zu sehen, eine Kritik finden Sie in der aktuellen Ausgabe.
Der selbst Contergan-geschädigte Regisseur Niko von Glasow inszeniert ein humorvolles Theaterstück und castet zu diesem Zweck eine Gruppe von 14 Profis und Laiendarstellern, behindert und nicht behindert. Das Stück wird von Grund auf mit den Schauspielern erarbeitet und zeigt Menschen mit verschiedenen speziellen Bedürfnissen, die den Traum haben, in einer Castingshow aufzutreten. »Alles wird gut« läuft am 17., 19. und 23. Januar in der Kinobar Prager Frühling.
Neuanfang: Elissa (Jennifer Lawrence) und ihre frisch geschiedene Mutter Sarah (Elisabeth Shue) sind gerade in ein Haus in einer beschaulichen Kleinstadt gezogen. Doch schon bald müssen sie feststellen, dass der Ort ein düsteres Geheimnis birgt. Jahre zuvor hat im Nachbarhaus ein Mädchen seine Eltern getötet und verschwand anschließend spurlos. Zurück blieb nur der Bruder, Ryan (Max Thieriot). Gegen den Willen Sarahs freundet sich Elissa mit dem zurückgezogen lebenden Ryan an. Je näher sie sich kommen, desto mehr mysteriöse Details offenbaren sich. Ein gespenstisches Haus, mysteriöse Ereignisse und eine düstere Vergangenheit, an deren Spitze eine zarte Liebesgeschichte steht. Der Psychothriller »House At The End Of The Street« startet im CineStar.
Der 15-jährige Jay Moriarity (Jonny Weston) ist seit seiner Kindheit begeisterter Surfer. Durch einen Zufall findet er heraus, dass die berühmt-berüchtigten Riesenwellen Mavericks keine Legende sind, sondern sogar nicht weit vor der Küste seiner Heimatstadt entlang tosen. Jay fasst einen wagemutigen Plan und bittet die lokale Surflegende Rick »Frosty« Hesson (Gerard Butler) ihm beizubringen, Mavericks zu surfen. Für das Training bleiben Jay nur zwölf Wochen. Während die beiden ungleichen Partner gemeinsam versuchen, das Unmögliche zu schaffen, entwickelt sich zwischen ihnen eine tiefe Freundschaft. »Mavericks« basiert auf wahren Begebenheiten. Unter der gemeinsamen Regie von Oscar-Preisträger Curtis Hanson (»L.A. Confidential«, »8 Mile«) und Michael Apted (»James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug«, »Die Chroniken von Narnia«) ist eine Geschichte über waghalsige Träume und Freundschaft entstanden. »Mavericks« läuft im Cineplex im Alleecenter.
Eine ganze Reihe von glücklichen Fügungen bestimmen das neue Filmspektakel »Django Unchained« von Quentin Tarantino. Unser Autor Martin Schwickert hat sich für uns das Westernspektakel angesehen.
Filmfutter fernab der Neustarts:
»Kiss Me! Kiss Me! Kiss Me! – Queere Filme in Kinobar Prager Frühling & UT Connewitz«
Am Anfang sind es schüchterne Blicke, die Mia und ihre künftige Stiefschwester Frieda austauschen. Auf der Geburtstagsfeier von Mias Vater haben sich die beiden jungen Frauen kennengelernt. Während Frieda längst ihr Coming-out hatte, beginnt für Mia, die mitsamt Verlobtem angereist ist, auf der Familienfeier eine emotionale Odyssee. »Küss mich« ist das einfühlsame Spielfilm-Debüt der schwedischen Regisseurin Alexandra-Therese Keining. Kaum zu glauben, dass sich Keining das Filmhandwerk selbst beibrachte, findet sie im sonnentrunkenen Schweden doch eine Bildsprache, die das harmonierende Spiel der beiden Protagonistinnen watteweich auffängt. Das Liebesdrama mit Blockbustergenen bildet den Auftakt der gleichnamigen queeren Filmreihe in der Kinobar Prager Frühling und dem UT Connewitz. Bereits zum dritten Mal zeigen Miriam Pfeiffer und Co. aktuelle Arbeiten des Queer Cinema – und natürlich fehlen auch in diesem Jahr die Klassiker nicht, wie beispielsweise »Bound – Gefesselt« (1996) von den Wachowski-Geschwistern oder Tom Fords »A Single Man« (2009), der mittlerweile aus der schwul-lesbischen Kinogeschichte nicht mehr wegzudenken ist. In den Filmen der diesjährigen Reihe prallen alte wie neue Überzeugungen und Lebensentwürfe ungebremst aufeinander. Am Samstag wird zudem in der »OneNightClub«- Party mit Mrs. Pepstein und CFM das Tanzbein geschwungen.
»Kiss Me! Kiss Me! Kiss Me! – Queere Filme in Kinobar Prager Frühling & UT Connewitz«: 17.–23.1.
Filmgeschichte der 10er Jahre: »Von Nickelodeons, Ozonmännern und filmverrückten Mädchen« im Memento
In zehn Etappen wandelt die neue Reihe »Pictures, Shows and Talks« im Memento durch die gesamte Filmgeschichte bis hin zum Gegenwartskino. Den Auftakt macht heute »Filmkinogeschichte der 10er Jahre: Von Nickelodeons, Ozonmännern und filmverrückten Mädchen«. Weitere Informationen finden Sie unter: http://memento-leipzig.de/memento/index.php/extras.html.
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Wie immer: Gute Unterhaltung im Kinosessel!