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Konzertkritik

»Der König von Europa«

Benny Sings und Me And Oceans im Neuen Schauspiel

  »Der König von Europa« | Benny Sings und Me And Oceans im Neuen Schauspiel

Sie spielen beide gerne mit Effektgeräten: Der Leipziger Me and Oceans hat sein Vorbild Benny Sings nach Leipzig eingeladen.

Mit einer Kuh-Spieluhr eröffnet Me And Oceans den Sonntagabend im Neuen Schauspiel. Me And Oceans, das sind Fabian Schuetze, sein Laptop und die Effektgeräte, durch die er seine Stimme schickt. Die süßen Einschlaf-Töne der Spieluhr gehen über in saftige Beats, zu denen Fabian mit seiner Bass-Stimme wohlig Weisheiten wispert.

Er ist an diesem Abend nicht nur Vorband, sondern auch Veranstalter und freut sich merkbar schon auf sein Vorbild Benny Sings, den er als »König von Europa« ankündigt. Der Niederländer Benny Sings, mittlerweile seit zehn Jahren im Geschäft, scheint aber zumindest in Leipzig eher ein Geheimtipp zu sein: Es sind gerade mal 60 Gäste im Neuen Schauspiel, die sich mit Fabian über die Audienz aus Holland freuen.

Der Sänger und Gitarrist Benny Sings fährt mit seiner hohen Stimme das Kontrastprogramm zu Me And Oceans. Doch die Gemeinsamkeit der beiden wird trotz der verschiedenen Stimmlagen klar: Beide spielen gern mit Effektgeräten.

Benny Sings wird von einem Orgel- und Keyboardspieler und einem Schlagzeuger live begleitet, lässt aber immer im Halbplayback Bassgitarre und weitere Stimmen mitlaufen. Dadurch ist der Sound sauber und der Groove sitzt, aber alles wirkt ein wenig geplant und routiniert. Mit funkigen Nummern wie »Let Me In« oder »Little Things« bringt er das Publikum dann trotzdem recht schnell zum Tanzen. Nach zwei Zugaben, in denen auch Orgel und Schlagzeug solistisch loslegen durften, und nach der mehrfachen Feststellung, ja fast Aufforderung »All you want is to free your mind« waren sicher alle Gedanken der vergangenen Woche weggeblasen.


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