anzeige
anzeige
Kultur

Veränderung muss nicht wehtun

Pttrns stellen ihr zweites Album »Body Pressure« vor

  Veränderung muss nicht wehtun | Pttrns stellen ihr zweites Album »Body Pressure« vor

Zeit ist ein kostbares Gut. Und dieses Jahrzehnt hat erfahrungsgemäß nicht gerade die Spendierhosen in puncto Zeit an. Das ist auch der wichtigste Grund dafür, dass die Altin Village-Betreiber ihr La Familia Y Amigos-Festival vorerst auf Eis gelegt haben. Zu viele Stunden fließen gerade in die eigene Label-Tätigkeit. Somit lag in diesem Jahr eine abgespeckte, eintägige Alternative nahe.

Die Label-Macher wollen zukünftig weniger als Veranstalter in Erscheinung treten: »Wir konzentrieren uns jetzt nur noch auf unsere Künstler und versuchen, möglichst viel Energie in diese zu stecken«, sagt Marcel Schulz von Altin Village. Ein Abend vorrangig gefüllt mit Musik vom eigenen Label erschien da als gesunde Option. Genügend Anlass zum Feiern bietet die Veröffentlichung des neuen Albums von Pttrns. Auf ihrem Debüt »Science Piñata« frönten die Kölner noch einer druckvollen und kantigen Variante von Post-Rock der ersten Stunde. Inzwischen ist ihr Sound stilistisch offener, sphärischer und Dancefloor-affiner. House-Musik hat ebenso deutliche Spuren auf »Body Pressure« hinterlassen wie der aktuelle Boom von afrikanischer Rhythmik. Pttrns erinnern mit dieser Öffnung an Bands wie Q And Not U und The Mercury Program, die vor einigen Jahren eine ähnliche Entwicklung vollzogen. Das im April erscheinende »Body Pressure« zeichnet sich durch eine großartige Produktion aus, gefällt durch gekonntes Genre-Surfen und ist damit ein lebendiger Beweis für zeitgemäßen Indie-Pop. Im anglo-amerikanischen Raum ist diese Sound-Reformation nicht gänzlich neu. Hierzulande kann man Pttrns mit ihrer Mixtur von Post-Rock, Pop und Elektronik getrost als Vorreiter bezeichnen. Die Kölner Kollegen von Urban Homes und das im experimentellen Sound geübte Berliner Projekt Fenster werden die Release-Party komplettieren. Den Abschluss macht Map.ache, der Pttrns bereits mit einem Remix versorgt hat und damit halb zur Familie gehört.


Kommentieren


0 Kommentar(e)