Die Spielzeit beginnt und für das Leipziger Ballett bedeutet das: Die neuen Tänzer stellen sich beim »Blue Monday« vor. Acht sind es diesmal, fünf Damen und drei Herren, dazu kommt mit Matthew Bindley ein neuer Ballettmeister.
Eine Kamerastandleitung in den zweiten Ballettsaal, in dem sich die Acht auf ihren jeweiligen Kurzauftritt vorbereiten, lässt die Neugier der Zuschauer steigen. »Das haben wir uns beim Eurovision Song Contest abgeguckt«, witzelt Marketingreferent Olaf Bargheer. Eine weitere Parallele zum Musikwettstreit: Auch die Leipziger Company vereint viele Nationalitäten unter ihrem Dach. 24, um genau zu sein.
Darunter sind besonders stark die Australier vertreten, doch mit den hinzugekommenen Tänzern holt Brasilien auf – immerhin drei von ihnen stammen aus dem südamerikanischen Land: Laura Costa Chaud, Naiara de Matos und Ronan dos Santos Clemente. Ihre neuen Kollegen sind oft kaum weniger weit von Leipzig entfernt beheimatet: Jake Burden kommt aus Großbritannien, Anna Jo aus Südkorea, Frieda Mennen aus Südafrika, Anastasia Paschali aus Zypern und Nikolaus Tudorin aus Australien.
Sie alle präsentieren an diesem Abend ihr Können. Da gibt es klassisch Anmutendes zu sehen, wie ein Solo aus »Alice im Wunderland« von Laura Costa Chaud, Modernes zu harten Beats von Ronan dos Santos Clemente und ein tanztheatrales Pas de deux von Frieda Mennen und Jake Burden. In den kurzen Interviews zwischen den Stücken erfahren die Zuschauer, dass Anastasia Paschali neben ihrer tänzerischen Ausbildung einen Studienabschluss in Psychologie hat und Nikolaus Tudorin neben dem australischen noch einen italienischen Pass besitzt.
Da Tanz immer auch die Persönlichkeit des Künstlers offenbart, sind die Doppelauftritte einiger Tänzer besonders reizvoll. Laura Costa Chaud überrascht beispielsweise nach ihrem mädchenhaften »Alice«-Solo mit einer beklemmend ausdrucksstark getanzten Choreografie zu einem gesprochenen Text aus dem 10. Jahrhundert.
Der Abend endet mit der Einladung ans Publikum, die nächste Premiere am 16. November zu besuchen. Es ist »Pax 2013« – eine gute Gelegenheit, die neuen Tänzer bei ihrer Arbeit zu erleben.