Die NPD hat für den Sonntag in Lindenau einen Aufmarsch ihrer Jugendorganisation angemeldet. Das Bündnis Leipzig nimmt Platz ruft zu lautstarkem Protest und zwei Gegenveranstaltungen auf.
Der Aufmarsch der NPD soll um 12 Uhr am Lindenauer Markt beginnen und quer durch den Stadtteil führen. Das Bündnis Leipzig nimmt Platz kündigte zwei Kundgebungen jeweils um 11.30 an: Eine an der Kreuzung Zschochersche Straße/Lützner Straße und eine der Ecke an Lützner Straße/Endersstraße, die direkt neben der Zwischenkundgebung der Nazis stattfinden soll.
Eine Woche vor den Kommunal- und Europawahlen sei der Aufmarsch der Jung-Nazis besonders brisant, heißt es in dem Aufruf des Bündnisses, der dazu auffordert, »entschlossen und lautstark für eine offene und solidarische Gesellschaft auf die Straße zu gehen und den Nazis keinen Fußbreit zu überlassen«. Dabei gehe es nicht um ein Ritual, sondern um ein starkes Signal gegen Rassismus und menschenfeindliche Hetze. »Das Maß der Dinge ist die Menschenwürde«, erklärte auch Stadträtin Juliane Nagel (Die Linke). »Diese wird von rechts und nicht etwa durch Antifaschisten bedroht.«
Sie wies daraufhin, dass die Zahl der rechts motivierten und rassistischen Übergriffe in Leipzig angestiegen ist. Nach Zahlen der Opferhilfe des Leipziger Vereins RAA wurden im vergangenen Jahr 58 Vorfälle registriert. 2012 waren es lediglich 28. Doch die NPD will am Sonntag unter dem Motto »linken Straßenterror stoppen« auf die Straße gehen. »Bei den von der NPD genannten Delikten hat die Staatsanwaltschaft bislang keinen politischen Hintergrund feststellen können« erklärte Grünen-Vorsitzender und Rechtsanwalt Jürgen Kasek. »Die Zahl der vermeintlichen Anschläge ist bislang einzig und allein eine Behauptung der NPD, die mit dieser Angst ihren Wahlkampf führt.«