Es wird ruhig im Kino: Gerade mal eine Handvoll Neustarts finden sich über die Feiertage in den Lichtspielhäusern ein. Zeit, den ein oder anderen Film nachzuholen, der sich noch vor den Leipziger Leinwänden dreht. »Boyhood« etwa in der Kinobar oder »5 Zimmer Küche Sarg« in der Cinémathèque und im Cineding. Wir geben euch an dieser Stelle aber natürlich wie immer auch eine Übersicht der interessantesten Neustarts. Wie auch immer ihr euch entscheidet: Kommt gut ins neue Kinojahr – auf dass es ein spannendes werde!
Stephen Hawkings Bestseller »Eine kurze Geschichte der Zeit« machte ihn zum ersten Popstar der Wissenschaft seit Albert Einstein. Wie es war, an der Seite des Genies zu leben und seinen körperlichen Verfall miterleben zu müssen, beschrieb seine langjährige Partnerin Jane in ihrem Roman »Die Liebe hat elf Dimensionen«. Die Adaption von James Marsh (»Man on Wire«) setzt zur Studienzeit in Cambridge ein. Dort entdeckt Professor Sciama (David Thewlis) Hawkings Genialität und der 21jährige die Romanistikstudentin Jane (Felicity Jones). Aus den beiden wird ein Paar und aus dem schüchternen Brillenträger ein gefeierter Autor wegweisender Theorien. Doch dann bricht die Nervenkrankheit ALS in ihr Leben. Eddie Redmayne (»My Week with Marilyn«) verkörpert Hawking beeindruckend authentisch in dieser ansonsten recht biederen Verfilmung eines faszinierenden Werdegangs.
»Die Entdeckung der Unendlichkeit«: ab 25.12., Passage Kinos, CineStar, Regina Palast
Die Renaissance des biblischen Sandalenfilms mit modernen Mitteln geht weiter. Nachdem Darren Aronofsky in diesem Jahr bereits die Geschichte von »Noah« neu interpretierte – mit höchst zwiespältigem Resultat – legt nun Ridley Scott pünktlich zu den Feiertagen nach. Er erzählt die Geschichte von Moses und Ramses, die gemeinsam aufwuchsen und unterschiedliche Pfade wählten. Während der Gottkönig der Ägypter das Volk unterjocht, führt Moses 600.000 von ihnen in die Freiheit. Dank technischem Fortschritt muss nun zumindest nicht jede(r) von denen ein gewerkschaftlich geregeltes Mittagessen bekommen. Scott nutzt die Mittel der Tricktechnik, um seine Interpretation der biblischen Überlieferung überlebensgroß zu inszenieren. Gemeinsam mit Dariusz Wolski (»Fluch der Karibik«) zieht er alle Register, von 3D bis IMAX, um sein Spektakel auf die Leinwände zu bringen. Dem Zuschauer dürfte dabei kaum weniger als zweieinhalb Stunden lang die Kinnlade offen stehen. Ob Story und Charakterzeichnung den überzeugend wirkenden Darbietungen der Hauptdarsteller Christian Bale und Joel Edgerton gerecht werden, bleibt derweil abzuwarten.
»Exodus: Götter und Könige«: ab 25.12., CineStar, Regina Palast, Cineplex
kreuzer verlost Freikarten und Poster. eMail an film@kreuzer-leipzig.de (Betreff: Sandalenfilm)
Schlechte Stimmung auf Schloss Falkenstein: Mitten in den Vorbereitungen zum großen Kostümfest wird plötzlich eingebrochen. Nicht nur die wertvollen Gemälde sind weg, nein – es fehlt auch noch Graf Falkos gesamte Monokelsammlung. Doch damit nicht genug: Auch auf dem Martinshof ist die Laune im Keller. Kein einziger Feriengast ist bisher in Sicht. Bibi und Tina müssen sich etwas einfallen lassen und setzen alles daran, die Werbetrommel zu rühren. Und: Bibi verknallt sich zum ersten Mal! Ausgerechnet in Tarik, der mit seinen vier chaotischen Geschwistern – den »Schmülls« – nicht nur den Reiterhof unsicher macht, sondern auch ein dunkles Geheimnis hütet. Zweiter Teil der Verfilmung der beliebten Kinderhörspielreihe. Detlev Buck führte erneut Regie, nur knappe zehn Monate nach dem erfolgreichen Kinodebüt.
»Bibi & Tina – Voll verhext«: ab 25.12., Passage Kinos, Kinobar Prager Frühling, CineStar, Regina Palast
kreuzer verlost 3 signierte Plakate und 3x2 Kinotickets. eMail an film@kreuzer-leipzig.de (Betreff: Bibi&Tina)
Die Filmtermine der Woche
Blancanieves
Anfang des 20. Jahrhunderts: Der gefeierte Torero Antonio Villalta wird eines Tages von einem Stier lebensbedrohlich verletzt. Als sei dies nicht schlimm genug, stirbt seine Frau kurz darauf bei der Geburt von Tochter Carmen. Antonio heiratet die Krankenschwester Encarna, die sich nur für sein Geld interessiert. Das altbekannte Märchen im faszinierenden Stummfilm-Gewand, das unbedingt auf die große Leinwand gehört und heute zum 102. Geburtstag des UT Connewitz' das alte Haus adelt.
25.12., 20 Uhr, UT Connewitz
Die Abenteuer des Prinzen Achmed
Ein atemberaubend schönes Märchen nach Motiven aus 1001 Nacht von Lotte Reiniger und der erste abendfüllende Trickfilm der Filmgeschichte. Live begleitet von der historischen Kinoorgel.
27.12., 18 Uhr, Grassi-Museum Leipzig
Spuk im Schloss – The Cat and the Canary
In seinem Testament hat der alte Exzentriker Cyrus West festgelegt, dass sein großes Vermögen erst zwanzig Jahre nach seinem Tod an die Verwandtschaft verteilt werden darf. Kaum ist der Tag gekommen, treffen die erwartungsvollen Erben in seinem Haus ein, doch zu ihrer großen Enttäuschung hat West seinen ganzen Reichtum der jungen Annabelle West vermacht – es sei denn, ihr könne nachgewiesen werden, sie sei verrückt. Schon geschehen die merkwürdigsten Begebenheiten auf Wests Anwesen, die selbst das stärkste Gemüt aus der Fassung bringen könnten. Horrorklassiker von Paul Leni aus dem Jahre 1927. Live begleitet von der historischen Kinoorgel.
28.12., 18 Uhr, Grassi-Museum Leipzig
Die Feuerzangenbowle
Dr. Pfeiffer geht aufgrund einer Wette nochmal zur Schule: Ein deutscher Komödien-Klassiker nach dem Roman von Heinrich Spoerl. Mit Glühwein & Gebäck in der Passage.
31.12., 15 Uhr, 17.30 Uhr, Passage Kinos