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Kinder & Familie

Atemlos durch die Stadt

Schüler demonstrieren für Sanierung des Max-Klinger-Schule

  Atemlos durch die Stadt | Schüler demonstrieren für Sanierung des Max-Klinger-Schule

Sie fordern »Cash 4 MKS« und »Geld für eine sichere Schule«. Am Mittwoch zogen 500 Schüler der Grünauer Max-Klinger-Schule durch die Innenstadt. Sie demonstrierten für eine Kernsanierung ihrer Schule. Helene Fischer war auch dabei.

»Atemlos« von Helene Fischer dröhnte aus den Boxen, während sich der bunte Demozug der Klinger-Schüler vom Cottaweg über den Westplatz bis zum Neuen Rathaus zog. Mit Transparenten und Trillerpfeifen feierten die Schüler ihre Grünauer Schule – das letzte verbliebene Gymnasium im Stadtteil – und machten gleichzeitig auf die Baufälligkeit des Gebäudes aufmerksam. Die Zustände seien unzumutbar geworden, der marode Plattenbau (Baujahr 1983) zeige, wie viel – oder wie wenig – sich die Stadtverwaltung für die Schule in Grünau interessiere, so der Tenor.

Im Miltitzer Weg ist das Heizungssystem marode, das Mobiliar veraltet, die Fenster sind undicht – auch die Sanitäranlagen seien in einem miserablen Zustand, sagt Marc Püschel. Er hat als Schülervertreter die Demonstration, gemeinsam mit dem Elternrat und dem Förderverein der Max-Klinger-Schule, angemeldet. »Wir hatten darauf einfach keine Lust mehr«, sagt Püschel. Die Schule hätte schon mehrfach auf die Sanierungsbedürftigkeit aufmerksam gemacht – erfolglos, bis zu diesem Mittwoch.

Im März hatte die Grünauer SPD bereits einen offenen Brief an OBM Jung und Thomas Fabian, Bürgermeister für Soziales (SPD), formuliert. Demnach seien auch die Toiletten der 100. Grundschule in einem »unerträglichen Zustand«, in der Sporthalle der 91. Grundschule sei nur noch »die Benutzung von Softbällen erlaubt, weil sonst die Gefahr von abstürzenden Deckenteilen besteht«. Es sei zudem zu fragen, ob der mangelnde Schulerfolg an den Grünauer Oberschulen mit dem baulichen Zustand zusammenhänge, heißt es in dem offenen Brief weiter. Vernachlässigt hier die Stadt die Bildungschancen von Schülern eines ganzen Stadtteils?

Das wollte man von Seiten der Stadt am Mittwoch nicht so stehen lassen. Thomas Fabian äußerte sich in der Stadtratssitzung kurz nach der Demonstration auf Nachfrage der Elternratsvorsitzenden Sylvia Kolbe zur Max-Klinger-Schule. Eine energetische Sanierung der Schule sei bereits geplant. Das erste Schulhaus soll ab 2016 energetisch saniert werden und bis 2018 fertig, das zweite bis 2019 saniert sein. Im Doppelhaushalt 2017–2019 seien für die Sanierung von insgesamt drei Grünauer Schulen – darunter die Max-Klinger-Schule – Mittel vorgesehen. Marc Püschel findet es »sehr traurig«, dass die Stadt erst jetzt im Zuge der Schülerdemo aufwache und auf die Forderungen reagiere. Er sagt: »Sollten die Versprechungen nicht eingelöst werden, denken wir über eine neue Demo nach«.


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