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Politik

Provokationen gegen Bedeutungslosigkeit

Die Schnecke des Monats: Nazi-Demos durch Connewitz oder Südvorstadt

  Provokationen gegen Bedeutungslosigkeit | Die Schnecke des Monats: Nazi-Demos durch Connewitz oder Südvorstadt

Die Ankündigung kam mal wieder martialisch daher: Am 12. Dezember wollten die Leipziger Neonazis Alexander Kurth und Silvio Rösler zusammen mit ihren Freunden von Thügida durch Connewitz marschieren.

Gleich drei Demonstrationen hatten sie dafür angemeldet, von denen aber nur die Rösler’sche wirklich durch den Stadtteil führen sollte, die beiden anderen sollten in der Südvorstadt loslaufen. Treffen wollten sich die Nazis dann schließlich an der HTWK. Kurths Freunde haben für den Anlass schlechte Mobilisierungsvideos zusammengeschnitten, die einmal mit einer schwer auszuhaltenden Techno-Version von Ernst Buschs »Ami go home« oder mit einer noch schwerer auszuhaltenden Version des »Treueliedes« der SS unterlegt sind.

Eine Demo durch Connewitz ist die einfallslose Restfantasie der von den aktuellen völkischen Gida-Bewegungen überholten und abgekoppelten Nasen. Röslers Offensive für Deutschland lockte zuletzt in Markkleeberg und Großpösna kaum jemand hinter dem Ofen hervor. Außer seinem Freund Kurth kam praktisch keiner. Der ist bei seinen Kameraden ziemlich unten durch, seit durch sein gestohlenes Handy ruchbar wurde, wie wenig er von ihnen hält. Der Zweck der Veranstaltung ist also offensichtlich: Bevor man sie ganz vergisst, versuchen zwei komplexbeladene Hasser, noch einmal so richtig schön negativ auf sich aufmerksam zu machen.

Inzwischen hat die Stadt bekanntgegeben, dass die geplanten Routen wegen anderer Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt am Kreuz nicht genehmigt werden. Der Platz der Abschlusskundgebung ist nun die Schenkendorfstraße am Albrecht-Dürer-Platz. Die jeweiligen Routen sollen ab 14 Uhr durch die Südvorstadt führen.


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