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Stadtleben

Damit wird man doch noch werben dürfen

Werberat rügt Leipziger Sicherheitsfirma wegen des Schürens von Fremdenangst

  Damit wird man doch noch werben dürfen | Werberat rügt Leipziger Sicherheitsfirma wegen des Schürens von Fremdenangst

Bei der Häufung von Ausrufezeichen allein schrillen alle Alarmglocken. Wirklich fein ist der Flyer, mit dem die Leipziger Firma EEG Wermann wirbt, aber auch inhaltlich nicht: »Viele neue Mitbürger reisen in unser Land und leider werden uns nicht alle wohlgesonnen sein, darum sollten auch Sie nicht zögern, Ihr Eigentum, Gesundheit oder gar Ihr Leben zu schützen.« Nun ist das Setzen aufs alte Pferd Angst der Hauptmarketingwitz der Sicherheitsbranche. Und EEG Wermann räumt immerhin ein, dass einige Geflüchtete – oder wer ist mit »viele neue Mitbürger« sonst gemeint? – doch wohlgesonnen sind, während die Firma Alarmanlagen an die besorgten Bürger bringen will.

Gemessen am ganzen rassistischen Quark, der durchs Netz und die Straßen schwirrt, ist das ein kleiner Fisch. Dem Deutschen Werberat aber genügte dieses Spiel mit der Fremdenangst für eine Rüge. Tatbestand: »Angsterregende Werbung«. »Die Werbung suggeriert absichtlich, dass Flüchtlinge kriminell und gefährlich sind. Solche Firmenpropaganda würdigt Flüchtlinge pauschal herab und stellt einen eklatanten Verstoß gegen die Standesregeln der Werbewirtschaft dar«, heißt es aus dem Gremium, das gegen unangemessene Werbung vorgeht. Zusätzlich werde durch die Aussage bei den Umworbenen Angst erzeugt, was gegen die Grundregeln zur kommerziellen Kommunikation verstoße.

Nach eigenen Angaben spricht der Werberat, eine Art freiwillige Selbstkontrolle der Werbewirtschaft, öffentliche Rügen sehr selten aus, weil die Unternehmen fast immer ihre Werbung sofort freiwillig zurückziehen, sobald sie einen ersten nicht öffentlichen Hinweis vom Werberat erhalten. Die EEG Wermann hatte bereits zwei Hinweise bekommen und den Text offenbar dennoch nicht geändert. Erst jetzt, nach der öffentlichen Rüge, wurde er umformuliert. »Damit wird man doch noch werben dürfen …«, mag man sich vorher gedacht haben. Warum auch soll sich ein Kleinunternehmer im System von Angebot und Nachfrage anders verhalten, wenn allerhand Medien bis hin zur lokalen Tageszeitung das Ressentiment ebenso als Verkaufsargument bedienen. Oder bei Obi seit Kurzem das Pfefferspray als Mitnahmeartikel im Kassenbereich hängt.


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2 Kommentar(e)

SED 15.05.2016 | um 22:56 Uhr

Kreuzer ist so ein asozial-verjudetetes, antideutsches Schmierblatt. Immer brav die Realität ausblenden. Die bösen Deutschen, die guten "Migranten"... Jude!

Mark 25.05.2016 | um 14:21 Uhr

Fakt ist: Die Sicherheitsbranche boomt und es können auf einmal bei der Betreuung von Geflüchteten auch Löhne weit über dem Mindestlohn gezahlt werden. Eine positive Entwicklung.