Mal ehrlich, der alljährliche Blockbusterkinosommer war heuer ähnlich durchwachsen wie das Wetter. Überall nur Fortsetzungen und selbst die hielten nur selten, was die Serienvorgänger versprachen. Für den Rest des Jahres konzentriert sich nun alles auf »Star Wars: Rogue One«, um die Besucherzahlen für dieses Jahr noch zu retten. Die Filmkunstbranche kann da nur müde lächeln, las sich doch allein das Line-up von Cannes in diesem Jahr fast wie die Regiewand der seligen Filmgalerie Alpha60.
Für den Herbst und Winter erwarten uns nun neue Werke von Xavier Dolan, Ken Loach, Stephen Frears, Jim Jarmusch, Wim Wenders, Asghar Farhadi und Woody Allen. Daneben spannende Projekte wie die Regiedebüts von Natalie Portman und Ewan McGregor, sowie neue Filme von François Ozon, Andrea Arnold und der Belgier Benoît Delépine und Gustave Kervern (»Mammut«). Auch ihr Landsmann Bouli Lanners (»Eldorado«) hat auf der Berlinale mit »The First, The Last« wieder ein wunderbar schräges Roadmovie vorgelegt, das im Herbst in die Lichtspielhäuser kommt. Der deutsche Film präsentiert sich spannend: Christian Schwochow, Sven Taddicken und Kai Wessel machen endlich wieder Kino, Sebastian Hilger mit »Wir sind die Flut« endlich mal einen vielversprechenden deutschen Genrefilm. Die Romanadaption »Die Mitte der Welt« wurde bereits auf dem Münchner Filmfest gefeiert. Beste Aussichten also für einen spannenden Kinoherbst, der zum 16. Mal traditionell eingeläutet wird durch die Filmkunstmesse. Mitte September pilgern Kinobetreiber und Verleiher wieder nach Leipzig, um die Highlights der kommenden Saison zu sichten, Pläne zur Vermarktung zu schmieden und über die Zukunft des Kinos zu plaudern. Mit der Podiumsdiskussion zur Eröffnung wird die Branche sich die Frage stellen, welche Rolle Kino und Film für die kulturelle Identität Europas spielen. Der europäische Film als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen. Das Kino als Ort der Auseinandersetzung – auch in Leipzig. Wie in jedem Jahr gibt es auch diesmal wieder eine Filmauswahl für das öffentliche Programm, aus dem die Jugendjury und das Publikum am Ende ihre Highlights der Saison wählen. Eröffnet wird die 16. Filmkunstmesse am 19. September mit Jakob M. Erwas »Die Mitte der Welt«.
19.–23.9., 16. Filmkunstmesse Leipzig, Passage Kinos, Kinobar Prager Frühling, Schauburg
www.filmkunstmesse.de
Film der Woche: Maik ist 14. Und Maik ist verliebt. Doch seine Angebetete Tatjana ist nicht nur das beliebteste Mädchen der Klasse, sie will natürlich auch nichts von ihm wissen. Maiks Aufsatz über seine alkoholkranke Mutter, die alle paar Wochen auf die »Beautyfarm« fährt – eigentlich nur ein Synonym für eine Entzugsklinik –, beschert ihm den Spitznamen »Psycho«. Und als sich dann auch noch der stets betrunkene neue Mitschüler Tschick neben ihn setzt (denn natürlich ist da noch ein Platz frei), hat Maik keinen Grund mehr zu glauben, dass sein Schicksal als ewiger Außenseiter sich irgendwann ändern wird. Doch gerade dieser Andrej Tschichatschow zeigt ihm bald, dass es noch mehr im Leben gibt als eine Geburtstagsfeier, auf die man nicht eingeladen wird.
Als 2010 Wolfgang Herrndorfs »Tschick« erschien, wurde der Roman in der Literaturwelt schnell als kleines Wunder gefeiert. Denn der Autor schafft es mit Leichtigkeit, eine Jugendgeschichte zu erzählen, die sprachlich nah an ihren Figuren bleibt, aber sich nicht plump mit angeblicher Jugendsprache anbiedern will. Die Geschichte ist simpel: Zwei Außenseiter fahren in den Sommerferien mit einem geklauten Lada durch die brandenburgische Provinz. Ein Stoff, der geradezu um eine Verfilmung bettelt. Und die Anfragen der Filmemacher kamen prompt, nur die Entscheidung für einen Regisseur fiel Wolfgang Herrndorf zunehmend schwer: Zum einen wollte er seinen Roman angemessen verfilmt sehen, zum anderen rückte ein Hirntumor andere Dinge in seinem Leben in den Vordergrund. Nach einigen Umwegen nahm sich Fatih Akin (»Gegen die Wand«) der beiden Jugendlichen an, die die harte Realität kennen lernen, als sie merken, dass Tiefkühlpizza nicht der beste Reiseproviant ist. Der Film orientiert sich sehr streng an der literarischen Vorlage – dankenswerter Weise auch sprachlich – , die behutsam eingekürzt wurde. Wer das Buch kennt, wird nicht enttäuscht sein, aber auch keine großen Überraschungen erleben. Wer es nicht kennt, sieht eine berührende Geschichte über das Erwachsenwerden und hat vielleicht hinterher sogar noch Lust, sie nachzulesen. Die Wahl der Hauptdarsteller trägt seinen Teil dazu bei. Anand Batbileg spielt als Tschick zum ersten Mal überhaupt auf der Leinwand, während Maik-Darsteller Tristan Göbel schon mehrfach im Kino zu sehen war – zum Beispiel als schweigsamer Helfer von »Rico und Oskar«. Dank der jugendlichen Darsteller wirkt die Geschichte sehr authentisch. Untermalt wird das Ganze von einem großartigen Soundtrack, auf dem Bilderbuch, die Beatsteaks gemeinsam mit Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow und die Absoluten Beginner zu hören sind. Und natürlich Richard Clayderman. »Tschick« ist damit ein Jugendfilm für alle Generationen, ob man nun gerade mitten in der Pubertät steckt und ein bisschen Hoffnung nötig hat, oder einfach mit einem Schmunzeln an diese Zeit erinnert werden möchte. HANNE BIERMANN
»Tschick«: ab 15.9., Passage Kinos, CineStar
Ein namenloser Comedian mit fettigen Haaren, Achtziger-Jahre Brille und einem zwischen Rohrkrepierer-Witzen und Publikumsbeleidigungen changierenden Programm tourt durch die Gegend um die Mojave-Wüste. Gelacht wird bei seinen Auftritten wenig, gesoffen viel. Sein Reise- und Showpartner ist ein junger Mann mit Clownsnase, der in seinem Segment nichts weiter tut, als idiotisch zu grinsen und mit den Armen ein enthusiastisches Hühnchen zu imitieren. An freien Nachmittagen besucht der Comedian skurrile Touristenattraktionen unter der gleißenden Hitze Kaliforniens. Flugzeugfriedhöfe, Silbergräberstädtchen, solche Sachen. Seine Laune erscheint in diesen Stunden der Muße noch mieser als auf der Bühne. Menschen, die ihm freundlich begegnen, stößt er vor den Kopf. Einzig bei seiner Tochter, der er jeden Abend auf die Mailbox quatscht, zeigt er eine liebevolle Seite, was deren Schweigen umso grausamer macht. Wie in Rick Alversons letztem Werk »The Comedy« erscheint auch in »Entertainment« der Titel als Antithese zum Programm des Films. In Interviews bekennt Averson seine Aversion gegen die uramerikanische Kunstform der Stand-up-Comedy, die er als substanzlos und anbiedernd beschreibt. Man muss diese Diagnose nicht teilen, um »Entertainment« zu respektieren, als zwar deprimierenden, aber selbstbewusst erzählten und visuell einfallsreichen Road-Trip ins Reich seelischer Finsternis. Ausführliche Kritik von Johannes Schade im aktuellen kreuzer.
»Entertainment«: ab 15.9., Luru Kino in der Spinnerei
»Auf Augenhöhe« zu sein gelingt den wenigsten Kinderfilmen hierzulande. Entweder von oben herab, mit wenig Sinn für die Bedürfnisse des jungen Publikums, oder albern und überzuckert sind die meisten. Oft flüchten sich Produzenten in erfolgreiche Kinderbuch-Reihen und etablierte Franchises – eine sichere Bank an der Kinokasse. Dass es anders geht, sieht man jedes Jahr im Generationen-Programm der Berlinale, wo vor allem skandinavische Produktionen zeigen, wie man die Kinder und ihre Probleme ernst nimmt, ohne dabei das spielerisch Leichte zu vergessen. Dem titelgebenden Anspruch hat sich das Autoren- und Regieduo Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf gestellt und mit ihrem ersten Langfilm in die Tat umgesetzt. Sie erzählen die Geschichte des zehnjährigen Michi, der seit dem Tod seiner Mutter im Kinderheim lebt. Eines Tages entdeckt er zufällig einen Brief seiner Mutter an einen gewissen Tom. Er ist sich sicher: Das muss sein Vater sein. Michi büxt aus, um Tom zu finden. In seinen Vorstellungen und gegenüber seinen Freunden im Heim malt er sich seinen Vater als Superhelden aus, doch als er ihm gegenübersteht, rennt Michi weg, denn Tom ist kleinwüchsig. Die Jungs im Heim bekommen davon Wind und machen sich über ihn und seinen Vater lustig. Michi reagiert gekränkt und aggressiv auf Tom und auch dem frischgebackenen Papa fällt es schwer, sich an seine neue Rolle zu gewöhnen. Goldbrunner und Dollhopf verzichten in der Annäherung der beiden erfreulicherweise auf Sentimentalitäten. Die beiden Typen kommen einander auf ruppige Art näher, begegnen sich eben »Auf Augenhöhe«. Hier und da, vor allem im Zusammenspiel mit den anderen Jungs, wirken die Dialoge ein wenig auswendig gelernt. Aber vor allem das Vater-Sohn-Gespann funktioniert, was auch an der Verpflichtung des Kanadiers Jordan Prentice liegt. Seine synchronisierten Dialoge irritieren nur am Anfang. Danach geht man ganz im Charme der ungewöhnlichen Familiengeschichte auf.
»Auf Augenhöhe«: ab 15.9., Passage Kinos, CineStar
Hier in der Berliner Morduntersuchungskommission am Alexanderplatz wird im Jahr 1988 in knautschigen Lederjacken und mit sozialistischem Vokabular täglich in Mordfällen und zum Zustand der DDR ermittelt. Eine müde Truppe, bestehend aus dem politischen Hardliner, dem Blödmann – der natürlich »ostdeutsch« spricht –, dem Korrekten, dem Gleichgültigen und dem Aufsässigen. Micha – gespielt von Autor und Regisseur Bernd Michael Lade – ist der überaus sympathische Antiheld des Films, und leider die einzig glaubhafte Figur in diesem Stromberg-Kammerstück in Ostästhetik. Die Färbung des Films verweigert sich jeder Vitalität, hier ist Herbst, hier weht kein revolutionärer Geist mehr, hier liegt alle Utopie und Hoffnung auf den »Neuen Menschen« im Sterben. Das Bild gibt sich welk und braun. Immerhin gibt es extrem viel Blickkontakt. Die Kamera ignoriert konsequent die Horizontlinie, die Räume liegen schief – wie auf einem untergehenden Schiff, sicher keine zufällige Entscheidung, auf Dauer wirkt das zu bemüht. Mit Schreibmaschinenschrift werden die Tage datiert: die nachgeahmte Protokollästhetik echter Agententhriller wirkt genauso aufdringlich requisitenhaft wie das Honecker-Bild, der Schnaps in den Mitropa-Tassen, die Stellungnahmen, die Wandzeitung oder die ständigen Parteigruppenversammlungen und der Major der Truppe heißt natürlich »Panzer« mit Nachnamen – was soll das? So hat die DDR also innen ausgesehen, aha. Und warum wird jeder Szenenwechsel von einem Reißverschlussgeräusch begleitet? Was will überhaupt diese Musik, die sich hämmernd über die Dialoge legt und sich immer im falschen Moment aufspielt, als gäbe es gleich was ganz Wichtiges zu sehen? »Das Geständnis« ist gut gemeint, aber letztlich doch leblos, fad und dramaturgisch einfallslos. Oder, um es mit einem Bibelzitat aus dem Film selbst zu sagen: »Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.« Ausführliche Kritik von Kristin Vardi im aktuellen kreuzer.
»Das Geständnis«: ab 15.9., Schaubühne Lindenfels
Flimmerzeit August 2016
Weitere Filmtermine der Woche
4. Flimmergarten – Ein Filmfest zur Nachhaltigkeit
Zum vierten Mal gibt es Filme zu sehen, die sich ökologischen, sozialen und politischen Themen rund um Nachhaltigkeit widmen. Im Anschluss Gespräche mit Leipziger Akteuren.
Offener Garten Querbeet, Beginn 20 Uhr:
Bikes vs. Cars (S 2015)
Der Dokumentarfilm zeigt eine globale Krise, deren wir uns längst bewusst sind und über die wir sprechen sollten: Klima, Ressourcenvergeudung sowie ganze Städte, die von Autos vereinnahmt und verschlungen werden. 16.9.
This Changes Everything (USA/CAN 2015)
Anhand von sieben Communities rund um die Welt zeigt Avi Lewis, dass ein Wandel unserer Ökonomie möglich ist. Angelehnt an »This Changes Everything: Capitalism vs. the Climate« von Naomi Klein. 17.9.
Ab in die Sehnsucht – Off Europa – Finnische Filmreihe
Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki
Olli Mäki steht vor dem ersten Titelkampf im Boxen in der Geschichte Finnlands und droht am Rummel um seine Person zu zerbrechen. Doch da ist Raija, die ihm wieder auf die Beine hilft. Ungewöhnliches Boxerdrama nach wahren Begebenheiten.
16.9., 21 Uhr, Kinobar Prager Frühling
In aller Liebe – Things we do for love
Skurrile Charaktere, absurde Situationen, dazu prächtige Sommer- und harsche Winterlandschaften: Der Film vereint alle Qualitäten einer abgründigen finnischen Komödie rund um eine rabiate »Hinterwäldlersippe«, die man dennoch liebgewinnen muss.
16.9., 19 Uhr, Kinobar Prager Frühling
Der Mann ohne Vergangenheit
Ein geschundener Namenloser erwacht in einem Hospital in Helsinki aus dem Koma und versucht, sich in seinem »neuen« Leben zurechtzufinden. Wunderbare und poetische Tragikomödie in Anlehnung an Robert Musils »Mann ohne Eigenschaften«. Einer der größten Erfolge von Aki Kaurismäki.
17.9., 19.30 Uhr, Kinobar Prager Frühling
I hired a Contract Killer
Der Franzose Henri lebt in London und verliert mit seinem Job auch den letzten Grund, am Leben festzuhalten. Nach dem Scheitern mehrerer Selbstmordversuche beschließt er, einen Profikiller mit seiner eigenen Ermordung zu beauftragen. Kurz darauf lernt er die Blumenverkäuferin Margaret kennen, in die er sich verliebt. Von neuem Interesse am Leben gepackt, will er seine Vereinbarung mit dem Killer rückgängig machen, was sich jedoch als überaus schwierig erweist. Remake des Ufa-Klassikers »Der Mann, der seinen Mörder sucht« mit großartigem Auftritt von Joe Strummer in einer Jazzkneipe.
17.9., 21.30 Uhr, Kinobar Prager Frühling
Le Havre
Ein alternder Schuhputzer führt in der Hafenstadt Le Havre ein ärmliches, aber zufriedenes Leben. Doch dann erkrankt seine Frau schwer, gleichzeitig kreuzt das Schicksal in Gestalt eines afrikanischen Flüchtlings seinen Weg. Tragikomisches Kinomärchen von Aki Kaurismäki in dessen absolut unverwechselbarer Art.
18.9., 19.30 Uhr, Kinobar Prager Frühling
Leningrad Cowboys Go America
Die Rock’n’Roll-Band Leningrad Cowboys und die lakonische Geschichte ihrer Reise über den Ozean und durch den Kontinent, von verrufenen Kneipen und anständigen Leuten im Hinterhof der Hamburger-Nation.
18.9., 21.30 Uhr, Kinobar Prager Frühling
Before the Face of the Sea
Ein Geheimnis umgibt die Insel Hylkysaari, welches drei Studenten aus der Stadt zu lösen versuchen. Dabei stoßen sie auf einen alten Fischer, seine schöne Tochter und einen zwielichtigen Landarbeiter. Der 90 Jahre alte Stummfilm basiert auf Arvid Mörnens gleichnamigem Roman. Mit Livebegleitung von Elettra Bargiacchi und einer Filmeinführung von Claudia Cornelius.
19.9., 19.30 Uhr, Cinémathèque in der naTo
Daddy’s Girl
Humorvolles Familienporträt mit einer gehörigen Portion an generationenübergreifendem Zündstoff. Mit Einführung.
19.9., 21.30 Uhr, Cinémathèque in der naTo
Flohmarkt mit Kinoutensilien und anderem Krimskrams
18.9., 11 Uhr, Kinobar Prager Frühling
Red Amnesia
Die Witwe Frau Deng verbringt ihre Zeit zwischen unangemeldeten und oft unerwünschten Besuchen bei ihren Söhnen und ihrer kranken Mutter. Eines Tages erhält sie anonyme Anrufe, die mit ihrer Vergangenheit in Verbindung stehen könnten. Ein feinsinniger Thriller über die Frage der persönlichen Schuld und der nationalen Geschichte und die damit verbundenen Schatten der Gegenwart.
18.9., 17 Uhr, Cinestar
Zhenikh – Der Bräutigam
Helmut aus Deutschland fährt nach Russland, um der russischen Schönheit Alena, die er in Berlin kennengelernt hat, einen Heiratsantrag zu machen. Beim Besuch der Verwandtschaft im Heimatdorf der Braut treffen sie auf deren Ex-Ehemann Tolja, der seine Frau zurückerobern will. In diese Romanze mischen sich nun Freunde, Verwandte, Nachbarn und andere Dorfbewohner sowie ein Panzergrenadier, der sich verlaufen hat, und eine Schlange.
18.9., 17.30 Uhr, Cineplex (OF)
Ballet Mécanique – Stummfilmdoppel
Turksib (UdSSR 1929), Tabu (USA 1930)
Frisch aus der Sommerpause gibt es wieder ein Stummfilmdoppel im Luru. Diesmal unter dem Motto: Natur-Zivilisation-Zusammenhang, »Krieg dem Primitiven« und edler Wilder: Fünfjahresplan und Südsee-Exotismus. Filme: »Turksib« (UdSSR 1929), ein Dokumentarfilm über den Bau einer Eisenbahn zwischen Sibirien und Turkistan, und Murnaus meisterhaften Abenteuerfilm »Tabu« (USA 1930) um die Opfergabe einer jungen Frau auf Bora Bora.
21.9., 19 Uhr, Luru-Kino in der Spinnerei
A Perfect Day
Wie begegnet man dem Krieg? Mit Humor. Eine unabhängige Hilfsorganisation inmitten des Balkankonflikts Mitte der Neunziger: Zwischen den Fronten will sich eine kleine Gruppe von Helfern dem Grauen des Krieges nicht machtlos ergeben. Der lakonische Humor in dieser glänzend besetzten Kriegssatire erinnert in den besten Momenten an »M.A.S.H.« und »No Man's Land«.
22.9., 20 Uhr, Moritzbastei
Boza
Der tunesische Filmemacher Walid Fellah begleitete Flüchtlinge mit seiner Kamera auf ihren klandestinen Reiserouten und nahm auch an dem Marsch für die Freiheit von Straßburg nach Brüssel teil, mit dem 400 AktivistInnen im Sommer 2014 gegen die rassistische Migrations- und Grenzpolitik der EU demonstrierten. – anschl. Diskussion mit Gästen – globaLE
22.9., 20 Uhr, Schaubühne Lindenfels
Café Waldluft
Im »Café Waldluft« haben Geflüchtete aus Krisengebieten so etwas wie eine neue Heimat gefunden. Der Dokumentarfilm gibt den Schlagzeilen der letzten Monate nicht nur ein Gesicht, sondern viele.
22.9., 19 Uhr, Dresdner59
Die Stadt als Beute
Der rapide Wandel des Wohnungsmarktes in Berlin. Filmgespräch mit Regisseur Andreas Wilcke
22.9., 19.30 Uhr, Cineding