Erwartungsgemäß ist auch das Spin-off der »Star Wars«-Saga phänomenal gestartet. Allein an den deutschen Kinokassen sorgten über eine Million Zuschauer für 11,8 Millionen Euro Umsatz und damit den besten deutschen Kinostart des Jahres. Wollen wir hoffen, dass in dem Rummel so besondere Filme wie »Nocturnal Animals« nicht untergehen. Für uns ist der lang ersehnte zweite Film von Tom Ford, sieben Jahre nach seinem einfühlsamen Debüt »A Single Man«, einer der besten des Jahres.
Film der Woche: Die Nacht kennt keine Geheimnisse. In den Stunden vor Sonnenaufgang kann auch Susan sich selbst nichts mehr vormachen. Dabei ist sie gut darin, den äußeren Schein zu wahren. Ihr Mann Hutton ist längst nicht mehr der erfolgreiche Geschäftsmann, als der er sich ausgibt. Die Fassade des Reichtums bröckelt. Susan sitzt hilflos daheim, während ihr Mann versucht zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Die kinderlose Ehe ist bereits verkümmert. Hutton reist nicht allein. Die Erinnerungen holen Susan ein, an ihre erste Ehe mit Tony, dem Schriftsteller, den sie gegen den Widerstand ihrer Mutter heiratete. Aber es sind auch Schuldgefühle, die Susan heimsuchen, als sie das Manuskript zu lesen beginnt, das er ihr schickte. Sie verliert sich in der Geschichte um den Familienvater Edward, der eine brutale Begegnung mit einer Handvoll Hinterwäldler macht. Wie Regisseur Tom Ford die beiden Ebenen der Handlung miteinander verschränkt, ist meisterhaft. Ein erschütterndes Werk mit der Schönheit eines Autounfalls. Ausführliche Kritik im aktuellen kreuzer.
»Nocturnal Animals«: ab 22.12., Passage Kinos
Flimmerzeit_November_2016
Weitere Filmtermine der Woche
Dreamgirls
Mit »Dreamgirls« hat Regisseur Bill Condon eine gelungene Verfilmung des gleichnamigen Broadway-Musicals von Henry Krieger und Tom Eyen hingelegt. In einer der Hauptrollen: Beyoncé Knowles, die als eine der Sängerinnen von »The Dreamettes« von einem kleinen Detroiter Club aus in den 1960er Jahren auf Tour durch die USA geht. Anschließend lädt die Kinobar zur Beyoncé-Knowles-Disco ins Ilses Erika.
23.12., 21 Uhr, Kinobar Prager Frühling (OmU)
Nick Cave – One More Time With Feeling
Der Film gibt einen Einblick in die Entstehung und Aufnahmen des neuen Albums des Musikers Nick Cave. Neben Filmauftritten der Bad Seeds zu den neuen Album-Tracks gibt es Interviews sowie Schilderungen und tiefsinnige Improvisationen von Nick Cave.
ab 23.12., Luru-Kino in der Spinnerei
Der Name der Rose
Zum 104. Geburtstag des ehrwürdigen UT Connewitz gibt es einen Klassiker von 1986. In »Der Name der Rose« decken ein Franziskanermönch und sein Adlatus in einem italienischen Kloster eine Reihe mysteriöser Morde auf. Effektvolle Verfilmung des Mittelalterromans von Umberto Eco.
25.12., 20 Uhr, UT Connewitz
Väterchen Frost – Kampf der Magier
Ein junges Mädchen wird von Träumen über fliegende Monster geplagt. Ihre Mutter macht sich deswegen große Sorgen, ihre Klassenkameraden lachen sie aus. Doch dann sieht sie eines Tages mitten in Moskau, wie die Monster aus ihren Träumen gegen junge Magier kämpfen. Einer von ihnen rettet das Mädchen und nimmt sie mit in den geheimen Unterschlupf der Gruppe. Wie sie dort herausfindet, gibt es den Weihnachtsmann, Väterchen Frost, wirklich. Er beschützt mit seiner Armee von Magiern die Welt vor dunklen Kräften. (RUS 2016) – Russisches Kino
25.12., 15 Uhr, Cineplex
La La Land
Wunderschöne Liebesgeschichte und gleichermaßen berauschende Hommage an die Traumfabrik in der Gestalt eines Musicals mit genau der richtigen Dosis Song & Dance. Weihnachts-Preview (Kinostart 5.1.)
26.12., 16.30 Uhr, Passage Kinos
Closet Monster
Oscar lebt in Neufundland mit seinem kauzigen Vater. Am liebsten würde er weg von dort und seine Kreativität woanders ausleben. Doch der Teenager steckt fest und versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen. Ein audiovisuell berauschendes Coming-of-Age-Drama, das bereits zahlreiche Preise auf Festivals rund um die Welt einheimste. Mehr dazu in der Flimmerzeit.
28.12., 19.30 Uhr, Passage Kinos
Mickey Mouse Matinée
Mickey-Mouse-Filme erfreuten sich sofort größter Popularität. Die kurzen animierten Filme kamen von Anfang an mit Ton in die Kinos. Da sie von der Musik leben, die ihnen Rhythmus, Energie und Witz verleiht, bieten sie sich hervorragend an, um im »Kinoorgel live«-Programm mit Livemusik aufgeführt zu werden.
R: Walt Disney, USA 1933, 60 min
29.12., 11 Uhr, Grassi-Museum Leipzig