Eine Sehnsucht geht um: Zwei aktuelle Dokumentarfilme begleiten Reisende auf ungewöhnlichen Wegen und das Publikum rennt die Kinos ein. »Expedition Happiness« ist ein glattpoliertes Reiseprospekt vom »Pedal the World«-Regisseur Felix Starck, der diesmal mit einem umgebauten Schulbus und Freundin quer durch Amerika tuckerte. Mit »Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt« haben
Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser ihre Reise um die Welt ohne Flugzeug dokumentiert. Sie nahmen sich viel Zeit, um tief einzutauchen in andere Welten. Vielleicht ist das der Schlüssel zum persönlichen Erfolg und dem ihres Films. Am Donnerstag und Freitag kommen sie nach Leipzig und bringen ihren Film persönlich ins Passage Kino und ins Cineding.
»Expedition Happiness«: 25.–30.5., Luru Kino in der Spinnerei, 26., 28.5., CineStar, 28.5., Cineplex
»Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt«
25.5., 20 Uhr, Passage Kinos
(mit Filmgespräch)
26.5., 19 Uhr, Cineding (mit Filmgespräch)
27.5., 19 Uhr , Cineding
weitumdiewelt.de
Griechenland, in nicht allzu ferner Zukunft. Eine große Dürre hat das Land heimgesucht, Brände toben, die letzten Wasserressourcen wurden von einer ominösen Firma privatisiert. Die politische Situation ist angespannt. Ein Mann, allein in einem abgelegenen Haus, das er für einen reichen, französischen Bekannten hüten soll. Um ihn herum nur wilde Hunde, Katzen, Schlangen. Die wenigen Begegnungen mit Einheimischen sind belanglos bis feindselig. Hitze und Einsamkeit nagen an Ashrafs Nerven. Bald beschleicht ihn das Gefühl, auf dem verlassenen Anwesen nicht allein zu sein. Tierskelette in der Wüste, verdorrende Pflanzen, das Summen von Insekten – mit flirrenden Bildern und hypnotischer Geräuschkulisse schafft Regisseurin Joyce A. Nashawati in ihrem Langfilmdebüt eine beklemmende Atmosphäre. Eine Mischung aus Drama, Dystopie und Psychothriller, die zwar ein paar Durchhänger hat, über weite Strecken aber durchaus fesselt. Ausführliche Kritik von Karin Jirsak im aktuellen kreuzer.
»Hitzewelle«: ab 25.5., Cineding
Wer »Fluch der Karibik« wegen Johnny Depp in seiner Paraderolle als Captain Jack Sparrow schaut, kommt auch im neuen, fünften Teil »Salazars Rache« wieder auf seine Kosten. Wer die Reihe wegen der mitreißenden Musik von Hans Zimmer liebt, ebenso. Gedreht vor spektakulären Kulissen und in opulenten Kostümen, nachbearbeitet von den besten Special-Effects-Spezialisten Hollywoods, zählt die AAA-Piraten-Fantasy nach wie vor zu den erfolgreichsten Franchises im Business. Auch der aktuelle Film liefert. Musik, Depp, Bloom, Keira Knightley, Geoffrey Rush, dreckige Piraten, untote Piraten, junge, hübsche Piraten, fiese Engländer, eine schicksalshafte Schatzsuche, jede Menge Gags und Abenteuer: alles da.
Allein, der Zauber ist verflogen. Vor 14 Jahren, als das alles noch neu war, die Musik von Hans Zimmer und Johnny Depp als Jack Sparrow, als er seinen ersten Auftritt hatte, elegant vom Mast seines sinkenden Schiffes an Land sprang und dort zu wanken begann, konnte ich mich begeistern für die Idee, eine Disney-Vergnügungsparkattraktion und die »Monkey Island«-Computerspiele in einem aufwendig produzierten Kinofilm zusammenzubringen. Das gelingt mir heute nicht mehr, aber dafür kann niemand etwas. Der fünfte Teil ist vermutlich nicht schlechter, als der erste – es ist einfach nur der fünfte.
Gut ist er trotzdem, der neue »Fluch der Karibik«, der inzwischen ja »Pirates of the Caribbean« heißt, aber nicht »Dead Men Tell No Tales«, das wäre dann wohl schon wieder zu viel Englisch für den deutschen Markt. In »Salazars Rache« also will Henry (Brenton Thwaites), der Sohn von Will Turner (Orlando Bloom), seinen Vater vom Fluch der Flying Dutchman befreien. Dafür benötigt er den Dreizack des Poseidon, ein legendäres Artefakt, nach dem, aus anderen Gründen, auch Carina Smyth (Kaya Scodelario) sucht, eine junge Wissenschaftlerin – oder »Hexe« im Jargon der Zeit. Helfen soll ihnen dabei Jack Sparrow, dem der Dreizack ebenfalls gelegen käme, jagt ihn doch der titelgebende Captain Salazar (Javier Bardem) und seine Crew von Geisterpiraten.
Es entwickelt sich eine unterhaltsame Verfolgungsjagd durch die (CGI)-Karibik, die Action und der Humor stimmen. Einmal ziehen Jack und seine Spießgesellen mit einem Pferdegespann ein ganzes Bankgebäude durch eine Stadt – ein Bankraub im wahrsten Wortsinn. Nach Keith Richards in Teil 3 und 4 ist mit Paul McCartney der nächste Beatle in einer Nebenrolle zu sehen (kleiner Scherz), und auch die junge Piratengeneration, vertreten durch Brenton Thwaites und Kaya Scodelario, erspielt sich mühelos die Sympathie des Publikums – die Fortsetzung kann kommen. Auch sie wird bestimmt wieder eine gut gemachte Actionkomödie mit Starbesetzung. Dann eben die sechste.
ALEXANDER PRAXL
»Pirates of the Caribbean: Salazars Rache«: ab 25.5., Regina Palast, CineStar, Cineplex
Flimmerzeit_Mai_2017
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Glaubst du?
Ein Animationsfilm über Glauben oder Nicht-Glauben oder Anders-Glauben, entstanden in einem Workshop mit Leipziger Jugendlichen.
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Die Filmemacherin Angela Zumpe, selbst aufgewachsen im Pfarrhaus, setzt ein Mosaik aus alten Fotos, vom Vater gedrehten Super-8-Aufnahmen und Malereien zusammen, geleitet durch die Suche mit ihren Protagonisten: Was ist noch dran am Mythos Pfarrhaus? - Filmpremiere mit Filmgespräch
28.5., 17 Uhr, Kinobar Prager Frühling
Italienisch für Anfänger
Sechs Individualisten rund um einen Sprachkurs in einer dänischen Kleinstadt: Erfrischende Beziehungs-Komödie im Dogma-Stil. - 20 Jahre Kinobar
29.5., 20 Uhr, Kinobar Prager Frühling
Detectiv Conan - The Crimson Love Letter
Brandneue Verfilmung der beliebten Mangaserie von Gosho Aoyama. - Anime-Night
30.5., 20 Uhr, Cineplex (OmU)
Ausgezeichnete Kurzfilme von interfilm Berlin
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Dark Circus
Johanna verliert ihren Job und kämpft mit dem alltäglichen Leben, als sie plötzlich in eine mysteriöse Welt voller schräger Figuren und Fetisch-Visionen transportiert wird. In Anwesenheit der Regisseurin Julia Ostertag
30.5., 21 Uhr, Luru-Kino in der Spinnerei
Inception
Visuell atemberaubender, actionreicher SciFi-Thriller voller Symbolik und in verschachtelter Erzählweise. - Medien.Machen.Teilhabe Kino
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Vom Töten leben
Die Rüstungsbetriebe Rheinmetall und Heckler & Koch produzieren in der schwäbischen Kleinstadt Oberndorf seit Jahrzehnten Waffen und exportieren diese erfolgreich in die ganze Welt. In seinem Film geht der Regisseur Wolfgang Landgraeber der Frage nach, wie Menschen in einer Stadt leben, in der viele ihrer Bewohner seit Generationen Kriegswaffen herstellen
30.5., 19.30 Uhr, Cinémathèque in der Nato
Shorts Attack
In 9 Filmen in 90 Minuten geht es diesmal um »Rentner Rock'n'Roll«
31.5., 21 Uhr, UT Connewitz
Horror Doppel mit Donis
Diesmal mit »Der Antichrist« (DK 2009) und »Shock« (USA 1946; OF)
31.5., 20 Uhr, Luru-Kino in der Spinnerei
Mein wunderbares West-Berlin
Im West-Berlin der sechziger Jahre gab es Lokale, in denen Männer unter sich sein konnten. Heute noch aktive Protagonisten von damals lassen Erinnerungen an ihre ersten Jahre in der Stadt aufleben. - QueerBlick - in Anwesenheit eines Protagonisten
31.5., 19.30 Uhr, Passage Kinos