anzeige
anzeige
Sport

»Niemand wie wir«

Die BSG Chemie hat den Aufstieg geschafft – ein Saisonrückblick

  »Niemand wie wir« | Die BSG Chemie hat den Aufstieg geschafft – ein Saisonrückblick

Ihrem Motto wurde die BSG Chemie in dieser Saison ganz und gar gerecht und startete durch die Oberliga direkt in die Regionalliga. Ein Rückblick auf diese Saison.

Die Ausgangslage

Vor einem Jahr stieg die BSG Chemie Leipzig aus der Sachsenliga in die Oberliga auf. Der Vorstandsvorsitzende Frank Kühne prognostizierte damals, dass die Mannschaft in der neuen Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben werde, sondern stattdessen im Mittelfeld zu finden sei. Der Trainer Dietmar Demuth sprach im großen Interview im August-kreuzer vergangenen Jahres vom 8. oder 9. Platz und, dass »irgendwann der nächste Schritt« gemacht werden müsste – in Richtung vierte Liga: der Regionalliga. Andere Stimmen stellten wiederum fest, dass die spielerische Qualität zwischen Sachsen- und Oberliga keine Welten darstellen und waren sehr optimistisch.

Nach gerade einmal zwei Wochen Urlaub begann die Saisonvorbereitung mit den Neuverpflichtungen Alexander Bury, Florian Schmidt, Tim Bunge, Nico Becker und Bao Nguyen, auf die im Winter Felix Paul und Lars Schmidt folgten.

Der Beginn

Die Saison begann bei Sonnenschein im Heimspiel gegen den SSV Markranstädt. Andy Müller schoss Chemie mit zwei Toren zum Sieg und als man ihn nach den Saisonaussichten fragte, war er sich ziemlich sicher, dass es ein einstelliger Tabellenplatz werden könnte. Andere Prognosen sahen den VfB Halberstadt und Inter Leipzig als die nächsten Regionalligaaufsteiger. Doch es lief dann ganz anders. Chemie belegte nach dem zweiten Spieltag Tabellenplatz Acht und das war auch schon die schlechteste Saisonplatzierung. Bereits ab dem 8. Spieltag hielt das Kopf an Kopf-Rennen mit Halberstadt die Spannung auf einem sehr hohen Niveau, das nur noch von der Chancenverwertung vor allem bei Heimspielen getoppt werden konnte.

Zwei Punkte trennten beide Mannschaften vor dem Anpfiff am vergangenen Samstag, an dem Chemie gegen den Tabellen-Vierzehnten Schott Jena antreten musste. Bereits im April hatte Chemie die Unterlagen für die Regionalliga eingereicht.

Das letzte Spiel

Als am Samstag um kurz vor 14 Uhr Meigl Hofmann vor 4.999 Zuschauern die Mannschaftsansprache von Meistertrainer Alfred Kunze aus dem Jahr 1964 verlas, erinnerte einiges an das letzte Spiel in der vergangenen Saison. Gemäß der Serie musste nach dem Spiel Regen einsetzen und hätte auf der Anzeigetafel 3 zu 0 stehen müssen. Es kam nur leicht anders.

Die Choreo ließ bereits zu Beginn keinerlei Zweifel aufkommen »Aufstieg« stand in Großbuchstaben am Norddamm, gefolgt von Tapeten wie »Wir sind wieder wer«. Im Gegensatz zu vergangenen Heimspielen fielen bereits in der ersten Viertelstunde zwei Tore für Chemie.

Aber plötzlich – als sich die Sonne durch die Wolken gekämpft hatte – schien der Faden gerissen. Trainer Demuth bilanzierte im Nachhinein seiner Mannschaft einen Schlendrian, der dazu führte, dass Jena eine Chance erhielt und prompt das erste Gegentor fiel.

So blieben Chancen über Chancen auf der BSG-Seite ungenutzt und die Mannschaft strapazierte damit die Nerven ihrer Fans und der Trainerbank wieder einmal sehr hochklassig, bis dann endlich sechs Minuten vor dem Schlusspfiff das dritte Tor fiel und der Aufstieg mit dem Resultat von 3 zu 1 in die Regionalliga perfekt war.

Als sich die Mannschaft pünktlich um 16 Uhr samt Pokal auf dem Balkon zeigte, gab es zudem grün-weiße Blumen von der Meistermannschaft von 1964 und so schloss sich der Kreis zur Ansprache vor dem Anpfiff und der Regen ließ noch etwas auf sich warten.

SV Babelsberg gratulierte zugleich per Twitter und erklärte die große Freude über den sympathischen Neuzugang in der Regionalliga. Denn nun warten dort solche Gegner wie FC Energie Cottbus, BFC Dynamo und natürlich Lok Leipzig. Gestartet wird am letzten Juliwochenende ohne Andy Müller, der mit 36 Jahren nicht mehr in Leutzsch auflaufen wird.


Kommentieren


0 Kommentar(e)