Die AfD wird am Sonntag in den Bundestag gewählt. So viel ist bei aller Meinungsumfragen-Skepsis zu befürchten, auch, dass sie Oppositionsführer werden könnte. Der Erfolg der rechten Partei gibt auch einer kleinen, bereits totgeglaubten Gruppe Aufwind: Legida. Die Spaziergänger gegen die Islamisierung wollen am Donnerstag wieder auf dem Ring losmarschieren. Doch Gegenprotest hat sich von verschiedenen Seiten angekündigt.
So heißt es beim Aktionsnetzwerk »Leipzig nimmt Platz«: »Mit der nahenden Bundestagswahl versuchen völkische, nationalistische Gruppierungen gemeinsam mit der AfD ihre menschenverachtenden Ideologien noch stärker in die Öffentlichkeit zu transportieren.« Das Netzwerk ruft daher zu einer Gegendemo am Wilhelm-Leuschner-Platz auf: »Der drohende Bundestagseinzug der AfD, die klar auf nationalsozialistische Versatzstücke Bezug nimmt, macht unseren Protest auf der Straße notwendig.«
Auch die Facebook-Seite von No Legida ist wieder aktiv und schließt sich dem Aufruf unter dem Motto »NoLegidAFD« an: »Es ist nicht nur ein Protest gegen Legida, sondern auch ein Protest gegen die AfD, ihre Claqueure und Profiteure, gegen die Teile dieser sogenannten liberalen Gesellschaft, die sich mit den Konsequenzen arrangieren wollen.«
Vor der Thomaskirche soll es ebenfalls eine Kundgebung von »Willkommen in Leipzig« geben, zu der unter anderem Pfarrer Christian Wolff, Sebastian Krumbiegel, der DGB und einige Politiker aufrufen: »Wir wollen Gesellschaft gestalten und keine Ängste verbreiten, damit es in unserem Land demokratisch, gerecht und vielfältig zugeht.«
Erwähnenswert ist, dass am gleichen Tag die Partei Die Linke ihre Wahlkampabschlussveranstaltung auf dem Richard-Wagner-Platz veranstaltet. Legida will auf dem Parkplatz der IHK, die nicht weit davon entfernt ist, beginnen.
Das Ordnungsamt hat sich noch nicht auf die kreuzer-Anfrage zu den konkreten Routen und Teilnehmerzahlen nach den Kooperationsgesprächen am Mittwoch geäußert. Die aktualisierte Demo-Route gibt es aber hier: