Bereits 2015 stand fest, dass der Leopoldpark in Connewitz verkauft werden soll – für 2,2 Millionen Euro. Nach einiger Zeit wurde ein Käufer gefunden, der im letzten Jahr eine Baugenehmigung für die Fläche bekam, um neue Wohnungen zu bauen. Jetzt begann die Abholzung des Parks.
Gegen Mittag geht das Baumfällen los. Nach etwa fünf Stunden ist nicht mehr viel übrig vom Leopoldpark, außer einer Tischtennisplatte und einem Mülleimer. Die Wiesen des Parks sind durchpfercht von Reifenspuren. An der Straße wird das Holz klein geschreddert.
Seit etwas mehr als 15 Jahren gibt es den Park an der Leopold- und Wolfgang-Heinze-Straße. 2001 wurde die Fläche durch den damaligen Eigentümer beräumt und als Grünfläche umgestaltet. Wie durch eine Anfrage der Linken an die Stadt im letzten Jahr herauskam, betrug der »Bindungszeitraum für die öffentliche Nutzung fünf Jahre«. Danach wurde die Nutzung als Grünfläche weiter zugelassen, auch nachdem der Eigentümer schon längst ein anderer war.
Als bekannt wurde, dass der Park verkauft werden soll, gründete sich die Gruppe »Parkretter«. Ihre Hoffnung, dass sie es mit »Aktionen und dem Rückhalt in der Öffentlichkeit« schaffen könnten, eine Bebauung zu verhindern, scheiterte. Der Verkauf wurde viel kritisiert: Eine weitere Grünfläche, die verschwinde sei ein Schritt Richtung Gentrifizierung. Dass es bald in Connewitz eine Grünfläche weniger gibt, sieht die Stadt nicht als problematisch an, wie die Anfrage der Linken zeigt: »Im Sanierungsgebiet ›Leipzig/Connewitz-Biedermannstraße‹ wurden mit dem Herderplatz, dem ›Kronengarten‹ und dem Streetballplatz am Connewitzer Kreuz umfangreiche Grün-, Spiel- und Sportflächen für unterschiedlichste Altersgruppen geschaffen«.
Nun ist es also soweit, der Leopoldpark verschwindet. In den nächsten Jahren werden dort fünf- bis sechsstöckige Wohnungen entstehen. Aber der Bauherr bekommt Auflagen und kann nicht alles abholzen – zwei Blutbuchen und etwas Gehölz müssen stehen bleiben. Zwei Bäume und etwas Gestrüpp, mehr bleibt vom Park nicht übrig.