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Kultur

Weltempfänger

Bei der ersten langen Klezmernacht spielen Bands zwischen Tradition und Einflüssen aus aller Welt

  Weltempfänger | Bei der ersten langen Klezmernacht spielen Bands zwischen Tradition und Einflüssen aus aller Welt

Nicht zuletzt mit Giora Feidman erlebte der Klezmer seit den siebziger Jahren ein großes Revival. Die Begeisterung für die Melodien zwischen Wehmut und ausgelassener Lebensfreude ist seither ungebrochen und auch in Leipzig haben lokale Bands wie Rozhinkes ihre Fangemeinde.

Zur ersten langen Leipziger Klezmernacht in der Peterskirche werden neben den Rozhinkes auch Klezmermuskelkater, Antjes Weltempfänger und die Erfurter Gruppe Musik unter Torbögen erwartet. Sie alle präsentieren die bunte Vielfalt dieser vitalen Musik, verbinden die traditionellen Melodien und Spielarten mit Einflüssen aus aller Welt. Bedenkt man, dass umherziehende Wandermusiker, Klezmorim genannt, ursprünglich in kleineren Besetzungen zum Tanz bei Hochzeiten und Feierlichkeiten aufspielten, ist der Höhepunkt des Abends mit dem Auftritt des Erfurter Klezmerorchesters ein echtes Highlight. Der Erfurter Geiger Johannes Paul Gräßer gründete und leitet das mittlerweile rund achtzig Mann starke Ensemble, welches Laien, Profis und eine bunte Palette von Instrumenten vereint. Hier spielen Akkordeonisten, Streicher, Bläser, Klavier und Schlagzeug bis hin zur Drehleier in freier, teilweise improvisatorischer Form zusammen. Hinter den Kulissen ist auch Luzia Walsch, leidenschaftliche Klarinettenspielerin, bei der Organisation der Klezmernacht aktiv. »Ich genieße die Freiheiten für Verzierungen und Übergänge, die Verbindung von Lebensfreude und Trauer in dieser Musik. Ich liebe die Harmonien, die eingängigen und  einfachen Melodien, die gefühlvoll, aber nicht kitschig sind.« Nicht zuletzt ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass hier in Leipzig im Augenblick eine Klezmer- Infrastruktur mit regelmäßigen Jam-Sessions und Workshops am Aufkeimen ist.


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