Die Alte Damenhandschuhfabrik in Plagwitz muss schließen, doch ihr Ende ist das nicht. Der jetzige Betreiber habe einfach seine Miete nicht gezahlt, sagt Eigentümer Michael Mahne, der den Club selber aufgebaut hat. Jetzt sucht er einen neuen Betreiber, der den Laden auch wirtschaftlich führen kann.
Letzte Woche verkündete ein Post auf Facebook das Aus der Alten Damenhandschuhfabrik, von dem auch der kreuzer berichtete: »Aufgrund von erheblichen baulichen Mängeln, die von Vermieterseite aus, trotz wiederholter Anmahnungen nicht behoben worden, sehen wir uns leider nicht mehr im Stande in der Klingenstr. 20 zukünftig einen geregelten Veranstaltungsbetrieb zu gewährleisten.« Der Verfall würde immer weiter voranschreiten und den Veranstaltungsbetrieb massiv behindern, hieß es weiter, weswegen der jetzige Betreiber »im Zuge der unterbliebenen, weitreichenden Mängelbehebung Mietkürzungen geltend machen« würde. Wegen diesen Streits habe er nun eine fristlose Kündigung bis Ende August erhalten.
»Sehr diffamierend«, nennt Michael Mahne diesen Post. Er würde sogar an übler Nachrede grenzen. Mahne gehört die Damenhandschuhfabrik, er hat den Club selbst aufgebaut und viele Jahre betrieben, hatte selbst manchmal Streit mit der Stadt.. 2016 zog er sich zurück – aus Altersgründen: »Ich bin jetzt über 50.« Ein Jahr lief es nach seiner Aussage gut mit dem Club, doch seit einem Jahr summieren sich Mietrückstände. »Ich habe ihm jeden Monat ein Mahnung geschickt«, sagt Mahne. »Und wir reden hier nicht von zwei- oder dreitausend Euro, sondern von einer Summe, die an einen Kleinwagen grenzt.« Jetzt hat er dem Betreiber untersagt, sein Eigentum, das er ihm überlassen hat – zum Beispiel Kühlschränke – zu benutzen, daher finden auch die für diesem Monat noch angekündigten Veranstaltungen nicht mehr statt.
Dem Vorwurf des Betreibers, er würde weitreichende Mängel nicht beseitigen, widerspricht Mahne auch. »Das ist ein altes Gemäuer, aber es gibt keine erheblichen Baumängel.« Daher ist Mahne auch sehr offen neuen Konzepten gegenüber. Die Damenhandschuhfabrik wird wieder zur Verfügung stehen, sagt er. »Ich bin kein böser Investor.« Er will auch kein Wohnhaus dahin bauen. »Wirtschaftlich tragbar und nachbarschaftsfreundlich« müsse das neue Konzept sein. Einen genauen Plan für die Zukunft des Clubs hat er aber noch nicht.