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Filmkritik

20 Jahre Passage Kino

Die Kinostarts im Überblick und was sonst Filmisches in der Stadt geschieht

  20 Jahre Passage Kino | Die Kinostarts im Überblick und was sonst Filmisches in der Stadt geschieht

Sie sind die Säule der Leipziger Programmkinolandschaft: Die Passage Kinos. Hier müssen sich alle hinten anstellen. Die Besucher, wenn Kinotag ist; die Leipziger Kinobetreiber, wenn es um die Vorführung publikumsträchtiger Filme geht. Die Passage ist der Platzhirsch im Kinogetümmel – zu Recht.

Seit zwanzig Jahren führt Petra Klemann das beliebteste Programmkino der Stadt und beweist stets ein gutes Händchen bei der Filmauswahl. Unter der Vielzahl der wöchentlichen Kinostarts pickt sie sich die Rosinen raus. Aber auch manch kleiner Film findet hier eine Leinwand – wenngleich meist nur für eine Woche. Denn dann muss wieder Platz sein für das nächste Start-Line-up. Trotz der mittlerweile fünf Säle – allesamt nach ehemaligen Leipziger Lichtspielhäusern benannt – sind irgendwie nie genügend Leinwände da. In einer normalen Woche stehen dann schon mal zwanzig Filme auf dem Programm, und wer nicht schnell ist und den ersehnten Arthousefilm in der Startwoche erwischt, der muss ihn eben um 14.45 Uhr einplanen. Seit einiger Zeit hat die Passage auch ein Herz für Freunde der (englischen) Originalversionen, was zu begrüßen ist. Wir gratulieren also zum 20. und freuen uns auf viele weitere Jahre mit vielen spannenden Filmen. Gefeiert wird am 13.10. mit Puppentheater, Plakatbörse, Non-stop-Best-of Programm und Jazz von der Liveband. Zum Abschluss gibt es eine Preview des sicheren Sönke-Wortmann-Hits »Der Vorname«.

»20 Jahre Passage Kinos«: 13.10., ab 15 Uhr

Film der Woche: Ein kleines Korn mit so großer Bedeutung für die Zukunft der Menschheit: Der Kampf um die Landwirtschaft und die Ernährung der Welt wird mit kleinen Waffen ausgetragen. Konzerne wie Monsanto streben nach einem Ernährungs-Monopol, während Kleinbauern und Kommunen versuchen, die Vielfalt zu erhalten. Das ist freilich nichts Neues und wurde bereits in Dokumentarfilmen wie „Unser tägliches Brot“ oder „We feed the World“ aufgegriffen. Auch „Unser Saatgut“ hat bereits zwei Jahre auf dem Buckel. Das Thema, das er behandelt, ist aber aktueller denn je. Die einen halten die Gentechnik für den Heilsbringer, andere warnen vor ihren Gefahren. Dabei beschränkt sich das Regie-Duo Taggart Siegel und Jon Betz nicht darauf, den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr zeigen sie neben den Veränderungen auch Wege aus der Krise auf. Zahlreiche Aktivisten und prominente Fürsprecher eines Kurswechsels wie Jane Goddall kommen zu Wort. Ein wichtiger Dokumentarfilm, der trotz seiner etwas zu glatten Inszenierung ein breites, aufgeschlossenes Publikum verdient.

»Unser Saatgut - Wir ernten, was wir säen«: ab 11.10., Passage Kinos

Sieben Fremde, jeder mit einem dunklen Geheimnis, treffen am Lake Tahoe im El Royale zusammen, einem heruntergekommenen Hotel mit düsterer Vergangenheit. Im Verlauf einer verhängnisvollen Nacht bekommt jeder eine letzte Chance auf Erlösung, bevor alles zum Teufel geht. Exzellent besetzter Action-Noir von Drew Goddard, dem Kopf hinter »Cabin in the Woods«.

»Bad Times at the El Royale«: ab 11.10., CineStar, Regina Palast, Cineplex


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