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Essen & Trinken

Quesadilla mit Kaktusfeigen

Der Food-Truck »Salón México« bietet echte mexikanische Küche – immer mal woanders

  Quesadilla mit Kaktusfeigen | Der Food-Truck »Salón México« bietet echte mexikanische Küche – immer mal woanders

Fans authentischer mexikanischer Küche sollten nach dem Foodtruck »Salón México« Ausschau halten. Dieser ist immer mal woanders zu finden. Die Schnitzeljagd zu der Vier-Quadratmeter-Küche auf Rädern aber lohnt sich.

Wer hier essen will, geht zuerst ins Internet. Zwar muss man das Essen nicht vorbestellen, aber der Wagen von »Salón México« steht jeden Tag an einem anderen Ort in der Stadt. Da ist es sinnvoll, sich vorher zu informieren, wo es die original mexikanischen Kleinigkeiten aktuell zu holen gibt: am Lindenauer Markt, am Bayerischen Bahnhof, in der Beethovenstraße, an der Karli oder eben ganz woanders. »Wir probieren da noch ein bisschen«, sagt Eduardo Javier Briceño Moo, Gründer des mexikanischen Salons auf Rädern. Zudem gebe es auch immer Diskussionen mit dem Marktamt über mögliche Stellplätze. Er hofft, bald regelmäßige Standorte zu haben.

Die digitale Schnitzeljagd zu der Vier-Quadratmeter-Küche auf Rädern aber lohnt sich. Briceño Moo und sein Partner Ignacio Arcos haben ganz in der Tradition der mexikanischen schnellen Küche eine feine Karte zusammengestellt, die zwar eher den kleinen Hunger bedient, das aber auf ganz vorzügliche Weise. So bietet der Food-Truck fünf verschiedene Sorten von Quesadillas, gefüllt mit Bohnen, Pilzen, Kürbisblüten oder gar Kaktusfeigen. Ein erster Geschmackstest überzeugte absolut und ist mit drei Euro durchaus erschwinglich. Auch die frischen Tacos, wahlweise mit Schweine- oder Hühnchenfleisch, haben es geschmacklich in sich. Besonders der Taco de Pastor, bestehend aus frisch angebratenem Schweinefleisch mit Ananas, ist ein hervorragender kulinarischer Beitrag. Dabei werden sie offen serviert, so dass der Kunde sie selbst zusammenfaltet und je nach Bedarf mit dem hausgemachten Pico de Gallo nachwürzen kann. Zu erwähnen sind außerdem die Tortas. Dabei handelt es sich keinesfalls um Süßspeisen, sondern um halbe Brötchen mit schwarzem Bohnenmus und geschmolzenem Käse. Von den meisten Grundspeisen gibt es vegetarische und vegane Varianten, die Preise liegen immer um die drei Euro, was angesichts der vorzüglichen Qualität der kleinen Delikatessen durchaus im Rahmen liegt.

»Wir wollen hier echte mexikanische Küche anbieten«, sagt Briceño Moo, »die es in Leipzig derzeit so nicht gibt.« Eigentlich wollte er gleich ein richtiges mexikanisches Restaurant gründen, aber die Banken spielten nicht mit, da er selbst von Haus aus kein Gastronom, sondern Maschinenbauingenieur ist. Und ohne jemanden mit Gastronomieerfahrung an Bord wollten die Kreditgeber nichts riskieren. Der in Köln gebaute Wagen ist also der erste Schritt auf einem langen Weg zu »einem deutsch-mexikanischen Kulturzentrum mit Restaurant, Veranstaltungen und angeschlossenem Fair-Trade-Laden«.

»Wir wollen langfristig ein richtiges Restaurant gründen«

Die deutsch-mexikanischen Beziehungen pflegt der 42-Jährige schon länger: 2004 kam Briceño Moo mit einem Stipendium in der Tasche nach Offenburg, hat dort Ingenieurwesen studiert und später im Bereich Windkraft gearbeitet – in Deutschland, Frankreich, Spanien und natürlich auch in Mexiko. Dabei kam er in Kontakt mit Kooperativen der Fair-Trade-Bewegung: »Honig, Schokolade, Kunsthandwerk, ich kenne wirklich viele spannende Leute, die ich mit den Deutschen zusammenbringen will.« Er selbst kommt aus Mérida auf der karibischen Halbinsel Yucatán. Seine Küche ist daher stark von dieser Region inspiriert. 2014 zog es ihn nach Leipzig. Die Idee, diese ganzen verschiedenen Intentionen in einem Projekt zu bündeln, war da schon geboren, doch erst im Juni dieses Jahres konnte es so richtig losgehen. Warum gibt er aber die regenerativen Energien auf für ein Leben in der Küche? »Ich koche gerne und möchte Essen mit viel Liebe anbieten«, antwortet er entwaffnend. Am liebsten süße Nachtische, aber für die bleibt auf dem Wagen meist keine Zeit. Und genau deshalb will er langfristig sein eigenes Restaurant gründen – aber zunächst würde ihm schon der feste Standplatz reichen, denn die Logistik ist aktuell nicht ohne, sondern aufwendig. Gerade die Diskussionen mit der Marktamtsbürokratie nehmen viel Zeit in Anspruch.

Im Übrigen gibt es nicht nur mexikanisches Essen, sondern auch Getränke an Bord des »Salón México«. Das Team bietet neben mexikanischer Limonade verschiedene Biercocktails an, etwa mit Chili und Salz, die allerdings eher im Sommer ihre maximal erfrischende Wirkung entfalten.


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