Seit zweieinhalb Jahren versorgt der Bratwurststand »Jürgen & Jürgen« Menschen in Plagwitz mit Bratwurst. Dies könnte jedoch bald ein Ende haben. Weil der Karl-Heine-Park vor dem der Imbiss steht, saniert wird, soll »Jürgen & Jürgen« schließen und danach seinen angestammten Platz nicht erneut beziehen dürfen. In einer Petition wird nun der Erhalt des Standorts gefordert.
Im November vergangenen Jahres kamen auf einmal Mitarbeiter des Amts für Grünflächen und Gewässer an ihren Stand und sagten, dass nächstes Jahr Schluss sei, erzählt Jürgen Arendt. Er selbst war an dem Tag nicht da, sondern der andere Jürgen, fügt er hinzu. »Als ich das erfahren habe, das war natürlich erst einmal Schock und hat mich auch fertig gemacht«, schildert Arendt weiter, » und dann haben wir überlegt«. Zuerst sei er zum Amt gegangen, um noch einmal persönlich zu reden. Als Ergebnis wurde ihm ein Vertrag bis Ende März zugeschickt – mit der Option, noch bis Baubeginn am angestammten Platz bleiben zu dürfen, sollten sich die Arbeiten verzögern.
Klar wurde aber auch kommuniziert: Nach den Bauarbeiten stehe der Platz nicht mehr zur Verfügung. »Der Parkeingang soll nicht durch eine gastronomische Einrichtung eingeengt und optisch dominiert werden«, heißt es in dem Schreiben der Stadt. Zwar gab es in der Vergangenheit Nutzungsverträge mit »Jürgen & Jürgen«, doch grundsätzlich sei der »Eingangsbereich des Karl-Heine-Platzes kein Gastronomie-Standort«, stellt die Stadt darin fest. Eine unbefristete Nutzung sei nicht zugesichert worden.
Eine private Fläche als neuer Standort, wie es das Schreiben vorschlägt, sei Jürgen Arendt zufolge in der angestammten Umgebung nicht möglich. Daher kam er im Dezember letzten Jahres auf die Idee, eine Petition zu starten und das einfach mal auszuprobieren. Mittlerweile hat die Online-Petition über 2700 Unterstützer und auch vor Ort liegt eine Unterschriftenliste aus. »Normalerweise machen die Petitionen für Ampeln oder Fußwege, aber nicht für ein totes Schwein«, sagt Arendt, »und ganz ehrlich, was ich da losgetreten habe, das hätte ich nie gedacht, dass das solche Wellen schlägt«.
Dass so viele Leute sich hinter »Jürgen & Jürgen« stellen, gibt ihm ein gutes Gefühl, sagt er. Und auch seitens der Stadt kommen seitdem positivere Nachrichten: »Für einen längerfristigen Standort nach der Sanierung werden Abstimmungen mit dem Betreiber erfolgen. So gibt es unter anderem Überlegungen, wie >Jürgen & Jürgen< in der Planung und Gestaltung der Grünanalage berücksichtigt werden können«. Eine endgültige Zusage der Stadt haben die beiden Jürgens bisher noch nicht erhalten, doch besteht mittlerweile Hoffnung, dass der Stand vielleicht doch noch bleiben kann.