»Glück« lautet das Thema der Winterspielzeit im Theater der jungen Welt. Passend dazu soll in den Winterferien das Projekt »Glücksland« entstehen. Dort können und sollen Kinder und Jugendliche alles gemeinsam entscheiden und das neu entstehende Land von Anfang an aktiv mitgestalten.
Ende Februar werden für eine Woche alle Räumlichkeiten des Theaters der jungen Welt für die Entstehung des Glückslands freigegeben. Es soll ein partizipatives Projekt werden, erklärt Projektleiter Roland Bedrich: »Die Kinder sollen von Beginn an alles mitentscheiden«. Erwachsene könnten in Bezug auf Entscheidungsfindung viel von Kindern lernen, meint Bedrich, da sie noch nicht so festgefahren seien.
Während der Entstehungsphase des Glückslands werden die Kinder und Jugendlichen im Alter von 9 bis 16 gemeinsam mit Mitarbeitern des Theaters Bühnen bauen. Am Ende soll eine begehbare Installation entstehen, noch ist aber komplett offen, in welche Richtung das Projekt gehen wird. Die einzige Vorgabe ist »In Glücksland sollen alle glücklich sein können«. Wie genau das aussehen soll, wird sich zeigen, wenn die Kinder und Jugendlichen das Land sowohl ganz real, als auch auf ideeller Ebene entstehen lassen. »Die Teilnehmer sollen während der Woche auch überlegen, welche Regeln und Institutionen so ein Land braucht«, erklärt Bedrich. Auch eine eigene Sprache, Währung und Aufgabenteilung könnten auf diese Weise entstehen.
Das ganze Projekt hat zweifelsfrei experimentellen Charakter, denn ob sich 50 Kinder und Jugendliche einig werden können, lässt sich kaum vorhersagen. »Es ist wichtig, dass Kompromisse eingegangen werden und ob Glück am Ende für die Kinder Demokratie oder vielleicht auch Monarchie bedeutet, das wird sich zeigen«, so Bedrich. Unabhängig von einem derartigen Ergebnis könne man bei dem Projekt am Ende sowieso nur bedingt von Erfolg oder Scheitern sprechen. Im Vordergrund stehen laut Bedrich Kreativität und Zusammenarbeit. Die Kinder sollen sich ausprobieren und gegenseitig inspirieren. »Insgesamt ist die Zusammensetzung der Teilnehmer sehr gemischt«, so Bedrich, »es sind oftmals Kinder und Jugendliche, die sich außerhalb des Projekts wahrscheinlich nicht treffen würden«.