Das Institut für Zukunft ist nach fünf Jahren längst aus den Kinderschuhen gewachsen. Der Club hat sich weit über die Stadtgrenzen hinaus in der Techno-Szene etabliert und ist nicht mehr wegzudenken. Seinen Geburtstag feiert das IfZ über das gesamte Osterwochenende – mit Partys, Panels und Kunst.
Auf dem Weg zum Institut für Zukunft (IfZ) geht es vom Parkplatz des monumental und doppelt überkuppelten, weder nach Zirkus noch Landwirtschaft anmutenden, Kohlrabizirkus eine schmale, dunkle Treppe hinunter. Als man das erste Mal nachts nach der Treppe um die Ecke des Backsteingemäuers bog, vor der Tür stand und der Steher freundlich, aber bestimmt bat, keine Fotos zu machen, fühlte sich das an wie Film Noir. Drinnen war dann allerdings mehr eine Stimmung wie Wilder Westen.
Fünf Jahre später kommt man die Treppe herunter und muss erst einmal das Ende der Schlange suchen. Das IfZ ist mittlerweile namhaft weit über Leipzig hinaus und gehört zu den ersten Adressen, die von Clubaffinen abgefragt werden, wenn am Wochenende in hiesigen WG-Küchen wieder die mörderische Frage aufkommt, was denn heute so geht. Eine Erfolgsgeschichte, geschrieben von unternehmerischen Existenzen, die sich wohl nicht als Unternehmer verstehen, diese aber zum halbrunden Geburtstag gebührend begehen und begießen werden.
Das Spektakel »Fünf Jahre IfZ« erstreckt sich über fünf Tage respektive Nächte und beinhaltet unter anderem ein laut Pressetext kritisch-reflexives sowie utopisches Podiumsgespräch, außerdem eine Ausstellung in der Galerie für zeitgenössische Kunst. Letztere klingt vielversprechend und soll in Form von Video (Anna Baranowski), Fotografie (Sophia Kesting & Dana Lorenz), Objekt (Tobias Kahl & Adrian Dorschner) und Sound reflektieren, wie das ist, wenn man drin ist. Dann, wenn der Jubiläumsbeifall und das Sektgläserklirren verklungen sind, gibt es aber so was von vier Tage lang jeden Abend Party, dass der Kohlrabi dampft. Zum Auftakt feiert man als Feste im Fest Donnerstag den Release der ersten hauseigenen Compilation sowie nachts darauf das Fünfjährige der »Young Shields«-Reihe. Wenn man dann so allmählich warm ist, kann man sich noch bis Montag früh oder so die Ehre geben, bis sich auch die Letzten nicht mehr sicher sein können, der wievielte Geburtstag das gerade ist oder wie viel Finger da an der Hand sind.