Aktuell führt BSG Chemie Leipzig die Oberliga an. Noch zwei Spieltage, dann steht fest, ob die Leutzscher nächste Saison wieder in der Regionalliga spielen werden. Dafür bräuchte der Verein perspektivisch eine Flutlichtanlage im heimischen Stadion.
Um das Saisonziel Wiederaufstieg in die Regionalliga zu meistern, musste am vergangenen Sonntag ein Auswärtssieg gegen Inter Leipzig her. Gespielt wurde nicht im Torgauer Hafenstadion – dem Heimstadion vom FC International Leipzig – sondern im Stadion Am Bad in Markranstädt, das fest in der Hand von Chemiefans war.
Unter Beobachtung von Hermann Winkler, Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes, setzte Chemie den Matchplan vom Trainer Miroslav Jagatic um. So gelang der zweite Sieg gegen Inter im sechsten Aufeinandertreffen. Dank zwei Elfmeter stand es am Ende 0 zu 2 und die Fans sangen lauthals »Chemie steigt auf«. Nach dem in der vergangenen Woche erzielten Unentschieden gegen Verfolger Luckenwalde stand Chemie mächtig unter Druck. Denn Luckenwalde hatte sein Spiel am Samstag gewonnen und war so auf einen Punkt an den Spitzenreiter herangekommen. »Wir sehen uns am Mittwoch in Leutzsch« war auf dem Banner zu lesen, das die Spieler nach dem Auswärtssieg entrollten.
Flutlichtspiel
Ein ereignisreiches Spiel mit vielen Toren auf beiden Seiten erwartet Friedhelm Funkel, Trainer des Bundesligisten Fortuna Düsseldorf, am Mittwoch beim Freundschaftsspiel gegen Chemie Leipzig. Dafür stellte er seine bestmögliche Mannschaft nach der Erstligasaison auf und wird persönlich vor Ort sein.Fortuna Düsseldorf ist nach Eintracht Frankfurt, der U-23 von Schalke und 1860 München der nächste prominente Gegner, um das Projekt Flutlicht in Leutzsch zu unterstützen.
Wie teuer das Flutlicht wird, steht aktuell noch nicht endgültig fest. Die Kosten für die Anlage ergeben sich erst nach einem Bodengutachten, so Chemie-Mediensprecher René Jacobi, gegenüber dem kreuzer. Davon hängt auch der Standort der Leuchtmasten ab: entweder im Stadion selbst, oder außerhalb, wie bei der Flutlichtpremiere mit mobiler Anlage im letzten Herbst gegen den SC Paderborn.
Bisher sind durch Soli-Spiele, eine Kunstauktion und Pfandmarkenspenden rund 152.000 Euro zusammengekommen. Darüber hinaus stehen in ausgewählten Lokalen Spendenboxen. Chemie-Spieler Benjamin Schmidt hat zudem die EP »Flutlicht« aufgenommen, deren Erlöse ebenfalls dazu dienen sollen, den Eigenmittelanteil für die Flutlichtanlage zu erhöhen.
Saisonfinale
Mit derzeit vier Punkten Vorsprung geht Chemie in die letzten zwei Oberligaspieltage, die nicht ganz ohne sind.Am 2. Juni kommt der Tabellendritte FC Eilenburg in den Alfred-Kunze-Sportpark. Das Hinspiel Ende November verlor Chemie, es war zugleich die bislang letzte Liganiederlage. Eine Woche später geht es nach Gera in das Stadion Am Steg – ein Kunstrasenplatz, auf dem sich Gera aus der Oberliga verabschiedet, um sich fortan in der Thüringenliga zu beweisen.»Ruhig Blut« mahnt der Chemietrainer bis dahin, um dann möglicherweise den zweiten Aufstieg in die Regionalliga nach der Neugründung feiern zu können.