Drei Wochen nach dem letzten Oberligaspiel muss sich die BSG Chemie schnell als Mannschaft finden, um den Start in die Regionalliga am letzten Juliwochenende nicht zu verschlafen. Das erste Testspiel findet am Mittwochabend gegen den 1. FC Magdeburg in Leutzsch statt.
Als am Montagnachmittag die Mannschaft vom Regionalliga-Aufsteiger BSG Chemie Leipzig ihre Saisonvorbereitung begann, war der MDR live dabei. Die ersten Schritte der Elf um Cheftrainer Miroslav Jagatic wurden gar per Mikrofon kommentiert. Eine irgendwie absurde Situation für einen Aufsteiger aus der Oberliga. Als Liga-Konkurrent Lok Leipzig vorige Woche mit dem Training begann, fehlte der Landessender. Aber offensichtlich hat sich der Fernsehsender etwas dabei gedacht, denn ab Ende Juli dürften die Spiele der Leutzscher wieder öfter im Dritten zu sehen sein. Da macht es sich schon nicht schlecht, wenn die Spieler bekannt sind. Eine »kurze und harte Vorbereitung« versprach der Trainer gestern, denn drei Wochen nach dem letzten Oberligaspiel und nach neun Spieler-Verabschiedungen muss sich Chemie schnell als Mannschaft finden, um den Start in die Regionalliga am letzten Juliwochenende nicht zu verschlafen.
»Es wird schon«
So erklärt Miroslav Jagatic die Situation in Leutzsch. 100 Sponsoren unterstützen mittlerweile den Verein, auch wenn sich der Vorstandsvorsitzende Frank Kühne um eine konkrete Zahl zum Budget der Regionalliga-Mannschaft drückte. »Klein aber fein«, so sieht es Jagatic, der »über Zahlen von anderen Vereinen nur den Kopf schütteln kann.«
Fakt ist, dass wie auch schon in der Regionalliga-Saison 2017/18 einige Mannschaften mit höchst ambitionierten Aufstiegsgedanken in die neue Saison starten werden – wie etwa Drittliga-Absteiger Energie Cottbus, Wacker Nordhausen oder der Berliner AK. Chemie weiß darum und es gilt, ab dem ersten Spieltag Punkte zu sammeln, um möglichst schnell das Saisonziel – den Klassenerhalt – zu erreichen. Das wäre auch ganz im Sinne des Trainers, dessen neuer Einjahresvertrag sich dann automatisch um noch ein Jahr verlängern würde.
»Langer, steiniger Weg«
Uwe Thomas vom Teamsponsor B&T sieht einen »langen, steinigen Weg« vor Chemie, um sich langfristig im Mittelfeld oder im oberen Drittel der Regionalliga zu etablieren. Dafür brauche es eine eingeschworene Mannschaft. Sportdirektor Andy Müller-Papra wünscht sich, dass das Team für die Regionalliga am Ende der Woche feststeht. Die bisherigen Verpflichtungen sollen vor allem den Sturm und das Mittelfeld beleben. Nun müssen noch die Abwehr verstärkt und ein zweiter Torhüter gefunden werden, um den Klassenerhalt anzugehen.
Auf eins kann sich derweil in Leutzsch verlassen werden: die Zuschauerzahl. Passen in den Alfred-Kunze-Sportpark 4999 Fans, so sahen in der Regionalliga-Saison 2017/18 durchschnittlich 2683 die Spiele. Eine Spielklasse darunter – in der Oberliga – erhöhte sich in der vergangenen Saison die Zahl auf 2796.
Das erste Testspiel findet am Mittwochabend gegen den 1. FC Magdeburg um 18.30 Uhr in Leutzsch statt.