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Kultur

Volle Ladung Gefühle

Erzählband »Mein weißer Fuchs«: Katharina Bendixen rührt zu Tränen

  Volle Ladung Gefühle | Erzählband »Mein weißer Fuchs«: Katharina Bendixen rührt zu Tränen

Was auf den ersten Blick anmutet wie ein Kinderbuch, rührt in Wahrheit zu Tränen: In elf kurzen Erzählungen verpackt die Leipziger Autorin Katharina Bendixen die volle Ladung Gefühle.

Von außen erscheint der neue Erzählband der vielfach ausgezeichneten Autorin wie ein Kinderbuch. Geringer Umfang, buntes Cover, Tier im Titel. Doch während des Lesens wird schnell deutlich, dass es genau das nicht ist. Bendixen erzählt in elf Geschichten, keine länger als zehn Seiten, was manche Romane nicht auszudrücken vermögen.

Es geht um Themen wie Trauer, Einsamkeit und Angststörungen, die Herzen so stark zerstören, dass sie ersetzt werden müssen. Sie erzählt die Geschichte eines Jungen, der eine Rüstung baut. Sie besteht aus der Angst, die sein Vater von der Arbeit mitbringt, dem verwelkten Glück, welches seine Mutter im Garten anpflanzt und dem Fleiß, den er aus den Haaren seiner Schwester sammelt. Bis hin zu Wahnvorstellung, die durch Isolation aufgrund einer Ausgangssperre verursacht werden, reichen die Erzählungen, aber auch Selbstakzeptanz und das Überwinden einer gescheiterten Beziehung werden angesprochen.

So entsteht ein Buch, das vielfältige Reaktionen hervorruft. Vom Schmunzeln über eine frische Liebe bis hin zu Verwirrung (was genau ist Boogie eigentlich?) und Traurigkeit reicht das Spektrum. Mit viel Herz und klarer Sprache zeichnet Bendixen Bilder, die einem vertraut vorkommen. Denn sie spielen an genau dem Ort, den wir alle kennen, dem Alltag. Ständig hat man die Angst, sich selbst in der nächsten Geschichte wiederzuerkennen, denn die Figuren könnten genauso unsere Freunde und Nachbarn sein. Es steckt so viel Glaubwürdigkeit und Tiefgang in den Geschichten, dass man sich noch nach Zuklappen des Buches beinahe Sorgen um die Autorin macht.


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