anzeige
anzeige
Literatur

Starke Frauen und ihre Freundinnen

Kate Hodges lotet weibliche Netzwerke aus

  Starke Frauen und ihre Freundinnen | Kate Hodges lotet weibliche Netzwerke aus

Unzählige Bücher überfluten den Markt. Linn Penelope Micklitz und Josef Braun helfen einmal wöchentlich auf »kreuzer online« bei der Auswahl. Diesmal taucht Familienredakteur Josef Braun mit Kate Hodges »Powerfrauen« tief in die Geschichte ein – aus weiblicher Sicht.

Was verbindet Beyoncé mit Anne Frank? Und was hat Audrey Hepburn mit der französischen Schriftstellerin Colette zu tun? Das Kinderbuch »Powerfrauen« von Kate Hodges gibt Antworten auf diese und andere Fragen. Aufwendig illustriert werden hier die Biografien von berühmten Vorbildern wie Frida Kahlo, Virginia Woolf oder Michelle Obama lebendig. Hinzu kommen Frauen, die zu Unrecht an den Rand der Historie gedrängt wurden. Viele Pionierinnen auf ihren Gebieten. Wie Joan Clark, Mathematikerin und Codeknackerin, die dabei half die Enigma-Codes der Nazis zu entschlüsseln. Oder Sylvia Beach, die im Paris der zwanziger Jahre einen Buchhandel betrieb und dort die Erstausgabe von James Joyces‘ Ulysses herausbrachte.

Das Spektrum der ausgewählten Biografien reicht vom 19. Jahrhundert bis in unsere Zeit. Und umfasst verschiedene Bereiche: von Sport, über Politik und Kunst bis in die Wissenschaft. Das macht die Lektüre vielfältig und abwechslungsreich. Dazu verweist jeder Text an seinem Ende auf die nächste Porträtierte. So werden Bögen gespannt, von der amerikanischen Bürgerrechtlerin Angela Davis, zur Feministin Gloria Steinem, die wiederum der Tennisspielerin Billie Jean King dabei half das Magazin Womensports zu gründen.

Die Sprache, die Kate Hodges verwendet sollte für Schulkinder ab 10 Jahren gut verständlich sein. Insgesamt ist sie eher nüchtern als verspielt. Entsprechend ist »Powerfrauen« kein Buch, dass man in einem Rutsch liest. Vielmehr eines zum immer wieder auf- und nachschlagen. Dabei ergeben sich unerwartete Verbindungen durch Raum und Zeit. Biografisches führt in die Geschichte und zur Kultur. Manchmal muss Hodges etwas nachhelfen, bei ihrem Projekt. Dann reicht schon ein gemeinsames Interesse oder ein Ort, um zwei Schicksale miteinander zu verknüpfen. Insgesamt ergeben sich durch ihre Methode aber viele interessante Einblicke. Die kann man allein, aber auch gut beim gemeinsamen Lesen entdecken. Ein Buch, wie eine moderne Schatzkiste.


Kommentieren


0 Kommentar(e)