Der Weg zur heutigen Antilopen Gang war ein harter, und das drängt das dritte Album »Abbruch, Abbruch!« zurück. Die Band, die heute auf Platz 1 der deutschen Charts steht, stellt ihr neues Album in Leipzig vor.
»Deine Reime binden wieder, was die Mode streng geteilt. Punks und Rapper werden Brüder, wo dein sanfter Beat verweilt.« So ähnlich könnte man im Beethoven-Jahr beschreiben, wofür die Antilopen Gang steht. Sie haben Hiphop seinen guten Namen zurückgegeben, den er irgendwo zwischen Aggro Berlin und Peter Fox verloren hatte.
2003 trafen sich die Düsseldorfer Danger Dan, Panik Panzer und Koljah, glichen Werte und Humor ab und nutzten die folgenden elf Jahre, um zu testen, wie man mit Musik kleinere und größere Nadelstiche setzt oder sich mit Moderatoren mit Hang zu Verschwörungstheorien anlegt. Kurz: Die Antilopen Gang erforschte die Macht von Hiphop und Anarchie, indem sie erste Tracks als Downloads, in Kollaborationen und unter albernen Pseudonymen veröffentlichte. Erst 2014 erschien das Debütalbum »Aversion«. Der Weg zur heutigen Gang war ein harter, weil auf dem Weg ein Mitglied, NMZS, verloren ging. Diese Erfahrung drängt auf »Abbruch, Abbruch!«, dem dritten Album, mit geballter Kraft zurück. Die Single »2013« ist Abrechnung und Abfeiern der Vergangenheit zugleich. Abrechnung, ganz klar, weil es das schwerste Jahr der Gang war. Abfeiern, weil sie es überlebt hat und jetzt dort steht, wo sie heute eben steht. Nämlich auf Platz 1 der deutschen Charts (mit dem zweiten Album »Anarchie und Alltag«). Auf Bühnen großer Clubs mit einem Publikum, dessen Plattensammlung sicher die ganze Genre-Bandbreite von Toten Hosen über Turbostaat und Tomte bis zu Casper und Alligatoah abdeckt. Gemischt ist es und die Schnittmenge besteht aus anarchischem Humor und linker Attitude. Und sie besteht aus dem unbedingten Willen, einen fünfminütigen Punk-Rap-Song als den Mittelfinger an jede Konvention zu feiern, der er ist. Das heißt, das Energie-Level, das sonst in einem zweiminütigen Kracher steckt, auf das Doppelte und Dreifache zu strecken und aufrechtzuerhalten. Eine der wunderbaren Gelegenheiten dazu wird es am 14. Februar im Werk 2 geben, wenn die Antilopen Gang »Abbruch, Abbruch!« live vorstellt.