Die Kultur- und Veranstaltungsbranche traf es in den vergangenen Tagen mit voller Wucht. Wurden Großveranstaltungen, wie die Leipziger Buchmesse vor zwei Wochen noch vorsorglich abgesagt, änderte sich die Situation in Sachsen schlagartig Ende der vergangenen Woche.
Veranstaltungen über 1.000 Teilnehmer sind verboten, Theater und Clubs in der Stadt schlossen vorsorglich, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu behindern. Montag schränkte die Bundesregierung schließlich ein, welche Geschäfte noch öffnen dürfen.Die Veranstaltungseinschränkungen haben für die betroffenen Branchen hohe Einnahmeausfälle. Weitreichende wirtschaftliche Folgen, die auch in der Stabssitzung des Oberbürgermeisters am Montagabend thematisiert wurden, wie der kreuzer erfuhr.
»Wir suchen einen rechtlich möglichen Weg, Fördermittel auch bei pandemiebedingt abgesagten Projekten nicht zurückzufordern. Die drohende Notlage der Kulturakteure ist uns sehr bewusst«, sagte Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke.
Die Stadt Leipzig allein werde den bereits eingetretenen und vor allem noch bevorstehenden wirtschaftlichen Ausfall bei Künstlerhonoraren und Veranstalterkosten jedoch nicht ausgleichen können, sagte Jennicke weiter. »Es braucht ein unkompliziertes und auf die konkreten Bedarfe abgestimmtes Hilfsprogramm vom Bund und auch vom Freistaat.« Sie erwarte einen Vorschlag für ein Sofortprogramm sobald die Behörden aus dem akuten Krisenabwehrmodus wieder herausgetreten seien. Wann dass der Fall ist, ist bislang aber noch nicht abzusehen.