Am Donnerstag eskalierte eine Kontrolle in der Straßenbahn. Zufällig waren zwei kreuzer-Redakteure anwesend und filmten den Vorgang.
Am Donnerstagabend wurden die kreuzer-Mitarbeiter Anna Hoffmeister und Michael Kees Zeugen eines Übergriffs von Kontrolleuren der Leipziger Verkehsbetrieben (LVB) gegenüber einem jungen Mann. Der Vorfall ereignete sich in der Straßenbahn 7 an der Haltestelle Waldplatz am Stadion. Nach einer Kontrolle verließen sowohl Kontrolleure als auch das Opfer mit seiner Begleitung den Wagen. Als die Situation eskalierte drückte einer der Kontrolleure das Opfer zu Boden und hielt es fest.
Mehrere Minuten hatte er den am Boden liegenden Mann dann im Würgegriff. Während dieser um Luft rang, redeten mehrere Passanten lautstark auf den Kontrolleur ein. Erst sein Kollege konnte ihn schließlich dazu bewegen, von dem Mann abzulassen. Kurze Zeit später traf die Polizei ein.
Auf Anfrage heißt es bei der LVB, der Fall sei registriert und würde untersucht. Einer der Kontrolleure habe sich nach dem Fall in ärztliche Behandlung begeben müssen. Man möchte aber die Ermittlungen der Polizei abwarten.
In der Ausgabe 5/18 berichtete der kreuzer über die Befugnisse von Ordnungshütern, die keine Polizisten sind: Einfaches Festhalten ist laut §127 StPO erlaubt, die Grenze ist bei einer ernsthaften Gesundheitsbeschädigung überschritten.
Foto: Screenshot Video. Credits: Michael Kees.