Die Late-Night-Show vom Lofft ist kein Online-Theater, sondern so etwas wie gutes, kurzweiliges Fernsehen. Die Show mit der Sebastian Weber Dance Company macht großen Spaß. Diesen Sonnabend kommt die zweite Folge. Eine Weltpremiere ist auch dabei.
Ein Jahr lang wurde versucht, das Theater aus dem Saal in die Wohnzimmer zu hieven. Es hat uns gezeigt, worin der Wert beim Anschauen von Bühnenkunst eigentlich liegt: im Live-Erleben nämlich. Die Sebastian Weber Dance Company hat einfach das Format geändert und gibt damit Stepptanz, dem das Publikum vom Sofa aus zusieht, einen neuen Twist. Bereits Mitte Februar konnte man die erste Folge von »Late Night Shuffle« aus dem Lofft sehen, einer Mischung aus Talk Show und Late Night. Sie zeigte Tanz aus dem Company-Repertoire - aus verschiedenen Perspektiven gefilmt und intelligent zusammengefügt wie eine Late-Night-Show im Fernsehen eben. Zwischen den, nun ja, Tanzeinlagen, gab es Gespräche und lockere Spielchen: Groß war allseits die Erheiterung, als Sebastian Weber allein am Geräusch der nackten Füße auf dem Boden erkennen sollte, wer aus seiner Company da gerade tanzt. Der Abend war ein schöner, sehr gut gebauter, kurzweiliger Spaß, aufwendig produziert vom Leipziger Kollektiv Verflimmert.
Bei der zweiten »Late Night Shuffle« in dieser Woche gibt es exklusive Szenen aus dem Duo »Touch« zu sehen, passend zum Thema Berührungen ist Ex-RB-Fußballer Patrick Bick zu Gast, der als Osteopath Experte dafür ist. Außerdem sind laut Ankündigung zu erwarten: peinliche Partyspielchen, Anekdoten sowie ein ernsthaftes Gespräch mit dem Bodypercussionisten Jep Meléndez aus Teneriffa, der über den Körper als Instrument spricht und – Weltpremiere! – sein neues Kurzstück zeigt. Das Publikum an den Geräten ist live dabei.