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Stadtleben

Editorial 10/21

Das neue Heft ist da!

  Editorial 10/21 | Das neue Heft ist da!

An dieser Stelle veröffentlichen wir das Editorial der Oktober-Ausgabe des kreuzer. Darin spricht Interims-Chef Tobias Prüwer über das doppelte Missverständnis über Ost und West, den Abschied unseres Musik-Redakteurs Kay Schier und den Vorgeschmack auf die Buchmesse.

Guter Westen, böser Osten? Oder andersherum? Schaut man sich im Jahre 31 nach der deutsch-deutschen Einheit die gesamtdeutsche Berichterstattung an, ist der Osten oft unterrepräsentiert. Und wenn er mediale Beachtung findet, dann unter negativen Vorzeichen oder mit exotisierendem Blick: Er bleibt auf ewig die Zonen-Gaby im Unglück und gehört nur halb dazu. Andererseits begreifen sich viele hier Lebende als ostdeutsch und anders als »die« im Westen. Es scheint also ein doppeltes Missverständnis vorzuliegen. Das kann man nicht einfach so aus der Welt räumen, auch weil da viele Emotionen mitschwingen. Aber ehrlich darüber sprechen, das sollten wir alle langsam mal, um zu Verständigung und Verständnis zu gelangen. Zehn kreuzer-Autorinnen haben sich darum darangemacht, ihre sehr persönliche Sicht auf die Ost-West-Kiste aufzuschreiben (S. 22–33). Da Vereinseitigungen in Gesprächsprozessen nicht helfen, versammeln wir lieber viele Blickwinkel. Wenn Sie mögen, führen wir die Debatte auf kreuzer-online weiter und veröffentlichen gern auch Ihre Perspektive. Und wenn Sie das Thema vertiefen möchten, habe ich noch zwei Literaturtipps für Sie. Den zweiteiligen Sammelband »(Ost)Deutschlands Weg« gibt es für sieben Euro bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Kostenlos als E-Book können Sie die Studiensammlung »Deutschland ist eins: vieles« beim Campus-Verlag herunterladen. Aber darüber bitte nicht das kreuzer-Lesen vergessen.

Den bunten Strauß Themen, die dieses Heft enthält, entnehmen Sie bitte dem Inhaltsverzeichnis. Und schauen Sie mal extra auf die Musikseiten. Denn diese hat unser Musikredakteur Kay Schier letztmalig gestaltet. Er wird leider von Bord gehen, weil er nach Hildesheim zieht, um dort am Literaturinstitut zu studieren. Wenn er seinen ersten Roman fertig gebastelt hat, lassen wir Sie das wissen. Machs gut, Kay, danke für alles und viel Glück und Spaß an der Innerste! So heißt tatsächlich der Fluss dort. Kann ja nicht jedes Gewässer so klingende Namen tragen wie Pleiße, Luppe oder Zschampert.

Einen dicken kreuzer haben wir Ihnen aufgetischt. Neben der studentischen Beilage u:boot enthält er auch unser Buchmesse-Heft :logbuch, das zur Frankfurter Bücherschau erscheint. Vielleicht kann es Sie schon einmal darauf einstimmen, im nächsten Frühjahr wieder die Messehallen in Wiederitzsch zu besuchen. Dann nicht zum Impfen (hier mein verspäteter Dank an alle Medizinerinnen!), sondern zum Bücherbummeln. Ich drücke die Daumen. Einen kleinen Ausblick kann ich Ihnen schon fürs Oktoberende geben: Dann erscheint wieder eine regelmäßige Ausgabe von Leipzig Tag & Nacht, dem kreuzer-Gastroführer. Sie können sich darauf schon einmal freuen.

Schlendern Sie gelassen durch den Herbst, denken Sie ans Anlächeln Ihres Spiegelbilds,

Ihr Tobias Prüwer chefredaktion@kreuzer-leipzig.de

PS: Die Brennnessel ist Heilpflanze des Jahres 2022! Wir freuen uns schon mal vor und mit.


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