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Kultur

Traumfabrik

Die Kinostarts der Woche

  Traumfabrik | Die Kinostarts der Woche

Vom quirligen Bombay ins feucht-tropische Gondwanaland im Leipziger Zoo: »Träume sind wie wilde Tiger« entstand zwischen Indien und der Messestadt und feierte seine Premiere am Mittwoch in Halle. Der indische Junge Ranji träumt vom Rampenlicht Bollywoods, doch sein Traum zerplatzt an der harten Realität einer deutschen Wohnsiedlung. Gemeinsam mit Nachbarstochter Toni will er seinen Traum trotzdem wahr werden lassen. Lars Montag führt Ranji und Toni auf witzige und einfallsreiche Weise zusammen. Ab dieser Woche ist der fantasievolle Kinderfilm auch in Leipzig zu sehen. Im Januarheft berichtete kreuzer ausführlich über die Dreharbeiten in zwei Kontinenten.

»Träume sind wie wilde Tiger«: ab 3.2., Regina Palast, CineStar, Passage Kinos, Cineplex

 

Seit einem Jahr trägt Mina Trauer. Ihr Ehemann wurde nach Scharia-Rechtsprechung hingerichtet und nur mit Mühe bringt sie sich und ihre gehörlose Tochter mit einem Job in einer Teheraner Flaschenfabrik über die Runden. Kurz nachdem sie eine weitere schockierende Nachricht erhalten hat, steht Reza vor ihrer Tür, der angibt, ihrem getöteten Mann noch Geld geschuldet zu haben. Zumindest die finanzielle Not ist nun nicht mehr ganz so groß und Reza hilft Mina auch dabei, eine neue Wohnung zu finden. Die »weiße Kuh« steht im Koran für eine unschuldige Person, die dem Tod geweiht ist. Selbst wenn das Publikum ähnlich aufgebaute Filme wie den mit dem Goldenen Bären auf der Berlinale  2020 ausgezeichneten »Doch das Böse gibt es nicht« oder Asghar Farhadis »The Salesman« nicht gesehen hat, dürfte es schnell erahnen, worauf vieles hier hinausläuft. Trotzdem gelingt es dem Regieduo Alireza Sanifar und Maryam Moghaddam – letztere spielt auch die Rolle der Mina – gelegentlich, den gängigen Themenkomplexen rund um das iranische Gesellschafts- und Justizsystem neue Aspekte abzugewinnen und ihr Film punktet insbesondere mit seinem ambivalenten Ende.

PETER HOCH

»Ballade von der weißen Kuh«: ab 3.2., Passage Kinos

 

Weitere Filmtermine der Woche


20 Years Outdoor Film Tour
Das beliebte Treffen der Outdoor-Community geht in die 20. Runde: Nach der langen Corona-Pause gehts mit sportlichen Kurzdokumentationen endlich wieder raus in die Natur.
Werk 2/Halle A, 09.02. 19:30 (Nachholtermin vom 11.1.)

Geboren in Ravensbrück
D 2021, Dok, R: Jule von Hertell, 45 min
Der Dokumentarfilm schildert die Geschichte von Ingelore Prochnow, eine der wenigen Überlebenden Kinder, die im KZ geboren wurden.
Kinobar Prager Frühling, 08.02. 18:00 (mit anschl. Gespräch, Eintritt frei, OmeU)

Schocken – Ein deutsches Leben
ISR 2021, Dok, R: Noemi Schory, 82 min
Der jüdische Unternehmer Salman Schocken gründet in Zwickau 1904 eine Kaufhauskette mit einer bahnbrechenden Geschäftsidee: Er will den Lebensstil der »kleinen Leute« mit modernem Design revolutionieren – und verbindet modernes Management mit sozialen Leistungen für seine Angestellten.
Kinobar Prager Frühling, 06.02. 16:15 (teilw. OmU)

The Power of the Dog
GB/CA 2021, R: Jane Campion, D: Benedict Cumberbatch, Kirsten Dunst, Jesse Plemons, 128 min
Montana im Jahr 1925: Die ungleichen Brüder Phil und George versuchen gemeinsam ihr Stück Land zu bewirtschaften. Dabei kommt es immer wieder zu Reibungen.
Passage-Kinos, 06.02. 21:15 (OmU), 07.02. 21:15 (OmU)

 

Titelbild: »Träume sind wie wilde Tiger«, Wild Bunch Germany, NFP neue film produktion


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