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Kultur

Leben und Lieben

Die Kinostarts der Woche

  Leben und Lieben | Die Kinostarts der Woche

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Lisa und Giorgi für einen kurzen Moment begegnen. Doch in diesem seltsamen Augenblick fallen beide einem Fluch zum Opfer, der sie dazu verdammt am nächsten Tag mit einem völlig anderen Aussehen zu erwachen. Der zweite Langfilm des georgischen Regisseurs Alexandre Koberidze (»Let The Summer Never Come Again«) ist erneut ein kleines Wunder. Bei der Berlinale wurde er im vergangenen Jahr mit dem Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet. Am 8. April feiert er seine Premiere in den Passage-Kinos mit den Leipziger Produzentinnen Mariam Shatberashvili und Luise Hauschild. Deren Filmschmide »New Matter Films« stellen wir im Maikreuzer vor.

»Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?«: 7.4., 19.30 Uhr (OmU), 9.4.,18 Uhr (OmU), 13.4., 19.30 Uhr (OmU), Luru-Kino in der Spinnerei
8.4., 19.30 Uhr (Premiere in Anwesenheit der Produzentinnen), 11.4., 20.45 Uhr, Passage-Kinos

 

 

Film der Woche: »Les Olympiades«, das 13. Arrondissement von Paris: Das ehemalige Arbeiterviertel ist heute vor allem geprägt von asiatischen Einwanderern und Einwanderinnen wie Émilie Wong. Mit ihrem verhassten Job als Telefonistin kommt sie nicht über die Runden. Eine Mitbewohnerin muss her für die geräumige Wohnung, die ihrer Großmutter gehört. Doch als Camille vor der Tür steht, stellt er sich als männlicher Bewerber heraus. Nach der ersten Enttäuschung landen die beiden im Bett. Daraus entwickelt sich eine Beziehung, die bald schon nicht mehr nur körperlicher Natur ist, was natürlich auch Probleme mit sich bringt. Währenddessen beginnt Nora voller Idealismus ihr Studium und wird jäh gebremst, als sie von Mitschülern gemobbt wird. Desillusioniert nimmt sie einen Job als Wohnungsmaklerin an und trifft auf Camillie. Ebenso wie er und Émelie muss sich auch Nora über ihre Gefühle und Ziele im Leben klar werden. Die Probleme der Singles sind vielleicht denen an einem anderen Ort in Paris oder überall auf der Welt nicht unähnlich, doch das Viertel gibt der Dreiecksgeschichte eine ganz eigene Note. In wunderschönen Schwarz-Weiß-Bildern fängt Paul Guilhaume (»Ava«) das bunte Viertel ein. Die Musik von Rone treibt die Geschichte voran. Jacques Audiard (»Ein Prophet«) und Drehbuchautorin Céline Scimma (»Porträt einer jungen Frau in Flammen«) fassten vier Kurzgeschichten des japanisch-amerikanischen Comicautors Adrian Tomine zu einem Drehbuch zusammen und verlegten den Handlungsort von New York an die Seine. Die Geschichten sind universell und werden von dem spielfreudigen Cast hervorragend in Szene gesetzt.

»Wo in Paris die Sonne aufgeht«: ab 7.4., Passage Kinos, Schauburg

Weitere Filmtermine der Woche


Charlie Chaplin & Co.
Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig, 09.04. 16:00
Der Stummfilmpianist Richard Siedhoff spielt an der historischen Kino-Orgel zu Filmen von Charlie Chaplin. Slapstick für die Familie.

Der Waldmacher
D 2022, Dok, R: Volker Schlöndorff, 93 min
Passage-Kinos, 10.04. 13:00 (Einblick. Der Kultfilm am Sonntag, in Anwesenheit von Regisseur Volker Schlöndorff)
Volker Schlöndorff porträtiert den australischen Agrarwissenschaftler und Gewinner des alternativen Nobelpreises Tony Rinaudo, der die afrikanische Land- und Forstwirtschaft revolutionierte.

Im Nachtlicht
D 2020, R: Misha L. Kreuz, D: Diana Maria Frank, Sebastian Hülk, Stefanie Phillips, 104 min
Passage-Kinos, 11.04. 21:00 (Freaky Monday)
Mysteriöser Kleinstadt-Horror aus Deutschland, komplett unabhängig produziert.

Kinomann
D 2021, Dok, R: Matthias Ditscherlein, 86 min
Budde-Haus, 10.04. 16:00 (anschl. Gespräch mit dem Regisseur Matthias Ditscherlein)
Helmut Göldner ist 75 und immer noch mit seinem mobilen Kino unterwegs durch Sachsen-Anhalt. Matthias Ditscherlein begleitete den leidenschaftlichen Kinomann.

Loving Highsmith
CH/D 2021, Dok, R: Eva Vitija-Scheidegger, 84 min
Passage-Kinos, 10.04. 15:30
Dokumentarisches Porträt der Autorin Patricia Highsmith.

Memories of History, Structures of Violence – Kurzfilmprogramm
UKR 2017-2020, 100 min
Schaubühne Lindenfels 13.04. 19:00 (OmeU, mit anschließendem Gespräch)
Erster Termin der solidarischen Filmprogrammreihe »Subverting the History«, initiiert von einem Künstler:innen-Netzwerk aus der Ukraine, Belarus, Russland und Europa. Gezeigt werden die Kurzfilme »Letter to a Turtledove«, »So They Won't Say We Don't Remember«, »In Memory of Antonia Nikolayevna on Lost Love« und »No! No! No!«. Der Erlös wird an Organisationen gespendet, die Hilfe in der Ukraine leisten und die Menschen helfen, die vom Krieg vertrieben wurden.

Mulholland Drive
USA 2001, D: Naomi Watts, Laura Elena Harring, Justin Theroux, 147 min
Kinobar Prager Frühling, 07.04. 19:15 (Best of Cinema, OmU)
Ein typischer David-Lynch-Thriller: toll besetzt und gefilmt, hypnotisch, verschachtelt – und völlig rätselhaft bis zum Schluss.

Pappa ante portas
D 1991, R: Renate Westphal-Lorenz, Vicco von Bülow, D: Vicco von Bülow, Evelyn Hamann, Irm Hermann, 89 min
Ost-Passage-Theater, 13.04. 20:00
Kultkomödie um einen Pedanten im Vorruhestand, gespielt, geschrieben, gedreht von Vicco »Loriot« von Bülow.

Rebel Dykes
GB 2021, Dok, R: Harri Shanahan, Siân A. Williams, 89 min
Kinobar Prager Frühling, 10.04. 19:00 (mit Vorfilm, OmeU)
London in den Achtzigern: Als Punk auf Feminismus traf.

The Earth Is Blue As an Orange
UKR/LTU 2020, R: Iryna Tsilyk, D: Myroslava Trofymchuk, Hanna Gladka, Stanislav Gladky, 74 min
Cinémathèque in der Nato, 12.04. 19:00 (Kinofokus auf die Ukraine. Solidarität mit ukrainischen Filmemacherinnen, mit Einführung, OmeU)
Während die Außenwelt aus Bombenanschlägen und Chaos besteht, versuchen Hannah und ihre vier Kinder, im ukrainischen Donbass-Kriegsgebiet ihr Zuhause als sicheren Hafen voller Leben und Licht zu erhalten.

Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen? 
GEO/D 2021, R: Aleksandre Koberidze, D: Giorgi Bochorishvili, Ani Karseladze, Oliko Barbakadze, 150 min
Luru-Kino in der Spinnerei, 07.04. 19:30 (OmU), 09.04. 18:00 (OmU), 13.04. 19:30 (OmU)
Passage-Kinos, 08.04. 19:30 (Premiere in Anwesenheit der Produzentinnen), 11.04. 20:45

Der zweite Langfilm des georgischen Regisseurs Alexandre Koberidze (»Let The Summer Never Come Again«) ist erneut ein kleines Wunder. Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Lisa und Giorgi für einen kurzen Moment begegnen. Doch in diesem seltsamen Augenblick fallen beide einem Fluch zum Opfer, der sie dazu verdammt am nächsten Tag mit einem völlig anderen Aussehen zu erwachen. Am 8. April Premiere mit den Leipziger Produzentinnen Mariam Shatberashvili und Luise Hauschild (New Matter Films).

 

Titelbild: Filmstill aus »Les Olympiades«, Copyright 2021 Shanna Besson


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