Wie so vieles musste auch das Chai viel zu lange pausieren. Jetzt kann das chinesische Filmfestival endlich wieder über die Leinwand der Cinémathèque flimmern, auch wenn die filmischen Gäste aus dem Reich der Mitte wohl noch fernbleiben werden. Dafür gibt es wieder spannende aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme zu sehen, die einen Einblick in die ferne Kultur gewähren.
Der Eröffnungsfilm knüpft da gleich an jene Meldungen aus Fernost an, die auch unsere Nachrichten der vergangenen 24 Monate maßgeblich geprägt haben: Der Name der Provinzhauptstadt sollte zwischenzeitlich ein Begriff sein – »Wuhan Wuhan« wirft einen ungeschönten Blick auf das Krisenmanagement der 12-Millionen-Metropole im Februar 2020, als der Virus für uns noch fern schien.
Einen gänzlich anderen Alltag leben der Bauer Ma und seine Frau Guiying in »Return to Dust«. Eindrucksvoll schildert der auf der Berlinale in diesem Jahr gefeierte Spielfilm ein entbehrungsreiches Leben.
Im hohen Norden absolvieren Jugendliche in der weiten Landschaft der autonomen Region Innere Mongolei tagtäglich ihr knochenhartes Lauftraining – an einem der kältesten Orte Chinas. »Keep Running« ist ein weiteres eindrucksvolles Beispiel für die Vielfalt des Landes und seiner Filmkultur, von der die acht Filme im Mai in der Cinémathèque einen Eindruck verschaffen.
»Chai. Chinesisches Filmfestival«: 25.–28.5., Cinémathèque in der Nato
Titelbild: Dr. Sun