Unter dem Motto »Wir fordern faires Teilen!« findet am 18. Juni das Leipziger Frauen*Festival bereits zum fünften Mal statt. Neben Diskussionsrunden, in denen feministische Themen besprochen werden, sorgt das hochkarätige Line-up für musikalische Unterhaltung.
Eigentlich ist das Leipziger Frauen*Festival aus einer Protestaktion heraus entstanden. 2015 feierte man in Leipzig 1.000 Jahre seit der Ersterwähnung der Stadt – in der offiziellen Geschichtsschreibung spielen Frauen aber nur eine marginale Rolle. Das wollten die Veranstalterinnen des Festivals sichtbar machen und legten kurzerhand mit der Planung unter dem Motto »Ohne uns kein wir« los. An diesem Wochenende findet das große Fest bereits zum fünften Mal statt: Kostenlos, mitten auf dem Marktplatz, im öffentlichen Raum. Neben Diskussionsrunden, Performances, Kinderprogramm und Live-Radiosendungen werden Konzerte und DJ-Sets stattfinden. Alle Menschen seien dazu eingeladen, betont Veranstalterin Christine Rietzke von der Frauenkultur im kreuzer-Gespräch explizit.
Inzwischen ist aus den beteiligten Personen und Initiativen eine eigene Community gewachsen, die zunehmend diverser wird. Und die Frage auf den Tisch brachte, warum es eigentlich »Frauen*« und nicht »Flinta*« im Titel heißt. »Es geht uns um eine hohe Sichtbarkeit und darum, Menschen zu erreichen, die sich noch nicht so viel mit dem Thema auseinandergesetzt haben«, erklärt Rietzke die Entscheidung der Organisatorinnen, bei dem ursprünglichen Namen zu bleiben. Auf der Veranstaltung gebe es aber genug Raum, darüber ins Gespräch zu kommen. Unter anderem werden derlei Inhalte und Begriffe bei einem feministischen ABC aufbereitet. An der Planung waren dieses Jahr neben der Frauenkultur unter anderem etwa die Seebrücke, die BUND-Jugend Leipzig, der Dachverband der Migrantinnenorganisationen sowie die Gruppe Keine mehr Leipzig involviert. Letztere beschäftigen sich mit Femiziden in Deutschland.
Die verschiedenen Gruppen haben jeweils ihren Teil zur Planung des Line-ups beigetragen, weshalb man sich auf eine hochkarätige musikalische Untermalung freuen darf. Künstlerin und Aktivistin Sookee wird unter ihrem Alias Sukini Rap für Kinder zum Besten geben, die Musikjournalistin Miriam Davoudvandi legt als DJ auf. Um die sanfteren Töne kümmert sich Scandinavian-Folk-Sängerin und Gitarristin Kerstin Blodig. Mit Ebow tritt eine der interessantesten Musikschaffenden auf, die deutscher Hiphop derzeit zu bieten hat. Ihr letztes Konzert in Leipzig war restlos ausverkauft – für Fans, die kein Ticket mehr bekamen, also wunderbare Aussichten.
Frauen*Festival: 18.6., 14–22 Uhr, Marktplatz
Titelbild: Diara Sow