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Kultur

Kurze Filme an langen Tagen

Die Kinostarts der Woche

  Kurze Filme an langen Tagen | Die Kinostarts der Woche

Das Kurzsuechtig-Kurzfilmfestival zeigt Solidarität bei der Wahl des Gastlandes: In einem Sonderprogramm präsentiert das Festival Kurzfilme aus der Ukraine und schließt ein Gespräch mit Filmemachern und Filmemacherinnen sowie Leipziger Kulturschaffenden an. Daneben gibt es wieder einen Überblick der mitteldeutschen Kurzfilmszene, einen Rundgang durch aktuelle VR-Projekte, »Kurzfilme für Kurze« und einen runden Geburtstag: Der Wettbewerb für Filmmusik & Sounddesign feiert seine zehnte Auflage.

»Kurzsuechtig – Mitteldeutsches Kurzfilmfestival«: 29.6.–2.7., Schaubühne Lindenfels

Film der Woche: Die Familie Guerrasios feiert zusammen mit Freunden und Verwandten den 18. Geburtstag der ältesten Tochter. Zwischen dem Geburtstagskind und ihrer Schwester Chiara herrscht ein liebevoller Umgang und eine gesunde Rivalität, wenn sie sich beispielsweise auf der Tanzfläche messen. Es ist ein rauschendes Fest und die fest zusammenhaltende Familie ist in Bestform. Doch als Chiara beobachtet, wie ihr Vater Claudio die Party in einem schwarzen Auto überstürzt verlässt, wird die 15-Jährige misstrauisch. Als er am nächsten Morgen immer noch nicht wieder zu Hause ist, beginnt die aufgeweckte Teenagerin selbst Nachforschungen anzustellen. Ihre Suche führt sie in die Abgründe der kalabrischen Mafia. Als sie der Wahrheit schließlich immer näherkommt, muss sie eine folgenreiche Entscheidung für ihre eigene Zukunft treffen.

»Chiara« ist ein düsteres zeitgenössisches, neorealistisches Drama, das in fesselnden, nachtfiebrigen Bildern von dem Leben in einer der abgelegensten Regionen Italiens erzählt. Seine Weltpremiere feierte der Film von Jonas Carpignanos bei den Filmfestspielen von Cannes, wo er mit dem »Europa Cinemas Label« als bester europäischer Film in der Sektion Quinzaine des Réalisateurs ausgezeichnet wurde.

»Chiara«: ab 23.6., Luru-Kino in der Spinnerei

Baz Luhrmann erzählt das Leben und die Musik von Elvis Presley (Austin Butler) im Kontext seiner komplizierten Beziehung zu seinem rätselhaften Manager, Colonel Tom Parker (Tom Hanks). Die Geschichte befasst sich mit der über 20 Jahre andauernden komplexen Dynamik zwischen den beiden Männern – von Presleys Aufstieg bis hin zum beispiellosen Starkult um seine Person. Besonderer Fokus liegt dabei auf der sich entwickelnden kulturellen Landschaft und dem Verlust der Unschuld in Amerika. Im Mittelpunkt dieser filmischen Reise steht eine der wichtigsten und einflussreichsten Personen in Elvis’ Leben, Priscilla Presley (Olivia DeJonge).

»Elvis«: ab 23.6., Cineplex, CineStar, Regina-Palast, Passage-Kinos

Bússi und Hörður sind die coolsten Supercops Reykjaviks: Sie sind superschnell, superstark und vor allem supermännlich – zumindest, wenn man sie fragt. Zusammen ermitteln die beiden in einer Reihe von Raubüberfällen, bei denen aber nichts gestohlen wurde. Dabei entdecken die beiden Supercops ihre Leidenschaft füreinander, die gar nicht gut in ihr Bild von Männlichkeit passt. Die spannende Verfolgungsjagd wird erschwert vom Kampf mit den eigenen Vorurteilen und findet ihren Höhepunkt bei einem Fußballspiel der isländischen Frauennationalmannschaft.
Die vor Anspielungen auf die Actionwelt der Achtzigerjahre strotzende Polizeithriller-Parodie aus Island ist das Langfilm-Regiedebüt von Hannes Þór Halldórsson, ansonsten Torhüter der isländischen Fußballnationalmannschaft. Mit auf dem Platz und jetzt auch im Film: sein ehemaliger Teamkollege Rúrik Gíslason. »Cio Secret« feierte im Wettbewerb des 74. Locarno Film Festivals seine Weltpremiere, war Eröffnungsfilm bei den Nordischen Filmtagen Lübeck, wurde dort als Bestes Spielfilmdebüt ausgezeichnet.

»Cop Secret«: ab 23.6., Passage Kinos

Weitere Filmtermine der Woche

Die Ruhelosen
F/LUX/B 2021, R: Joachim Lafosse, D: Leïla Bekhti, Damien Bonnard, Patrick Descamps, 118 min
Damien ist krank. Er hat manische Episoden, depressive Stimmungen, das volle Programm. Leïla liebt ihn trotzdem mit ganzem Herzen und vollem Einsatz. Doch eines Tages kann sie nicht mehr.
Sommerkino vor der Plagwitzer Markthalle, 23.06., 22 Uhr (Preview)

Papusza – Die Poetin der Roma
PL 2013, R: Joanna Kos-Krauze, Krzysztof Krauze, D: Jowita Budnik, Zbigniew Walerys, Antoni Pawlicki, 131 min
Die 1910 in Ostpolen geborene Bronisława Wajs, genannt »Papusza«, erzählt in ihren Gedichten vom Leben der Roma, ihrer Sehnsucht nach dem gemeinschaftlichen Reisen und der Verbundenheit zur Natur. Faszinierende Lebensgeschichte einer gebrochenen Künstlerin, die ganz unerwartet berühmt wird.
Polnisches Institut, 23.06., 21 Uhr (Latcho Dives, OmU)

Mamma Roma
I 1962, R: Pier Paolo Pasolini, D: Franco Citti, Anna Magnani, Silvana Corsini, 100 min
Die zweite Regiearbeit von Pier Paolo Pasolini erzählt in stilisierten Bildern vom zum Scheitern verurteilten Versuch eines Aufstiegs vom Proletariat ins Kleinbürgertum.
Schaubühne Lindenfels, 23.06., 19 Uhr (im Rahmen der Tagung »Dialoge mit Pasolini«, mit Einführung)

La Rabia
ARG 2008, R: Albertina Carri, D: Analía Couceyro, Victor Hugo Carrizo, 83 min
Geschichte über soziale Verrohung, die mit einem Soundtrack aus der Pampa unterlegt ist und aus der Perspektive eines jungen Mädchens erzählt wird.
Schaubühne Lindenfels, 24.06., 18:30 Uhr (im Rahmen der Tagung »Dialoge mit Pasolini«, OmU, mit Einführung und Filmgespräch in Anwesenheit der Regisseurin Albertina Carri)

Pasolini
F/I/B 2014, R: Abel Ferrara, D: Willem Dafoe, Ninetto Davoli, Riccardo Scamarcio, 84 min
Sperriges Biopic über den italienischen Skandalregisseur und dessen Ermordung im Jahr 1975.
Schaubühne Lindenfels, 26.06., 19 Uhr (OmU, im Rahmen der Tagung »Dialoge mit Pasolini«)

Teorema – Geometrie der Liebe
I 1968, R: Pier Paolo Pasolini, D: Terence Stamp, Silvana Mangano, Massimo Girotti, 97 min
Der Besuch eines Fremden bringt das Leben einer wohlhabenden Mailänder Familie komplett durcheinander – nacheinander verführt der Mann Mutter, Vater, Tochter, Sohn und Haushälterin.
Schaubühne Lindenfels, 25.06., 19 Uhr (mit Einführung, OmU, im Rahmen der Tagung »Dialoge mit Pasolini«)

African Territory
ARG 2022, Dok, R: Joaquin & Julian Azulay, 112 min
Eine 22‐monatige Expedition durch den afrikanischen Kontinent auf der Suche nach fremden Kulturen, spannenden Menschen und perfekten Wellen.
Sommerkino auf der Feinkost, 24.06., 21:30 Uhr (OmeU, Surffilmnacht)
Kinobar Prager Frühling, 29.06., 20 Uhr (OmeU, Surffilmnacht)

Atak paniki / Panic Attack
PL 2017, R: Paweł Maślona, D: Artur Żmijewski, Magdalena Popławska, Grzegorz Damięcki, 100 min
Schwarze Komödie aus Polen: Geschickt verknüpft Paweł Maślona allerlei absurde Episoden miteinander. Mit Einführung von Rainer Mende.
Polnisches Institut, 29.06., 20 Uhr (mit Einführung, Mittwochsfilm am Filmmittwoch, OmU)

Das brennende Herz
E 2020, Dok, R: Andrés Garrigó, D: Karyme Lozano, Yolanda Ruiz, Claudio Crespo,, 92 min
Eine erfolgreiche Schriftstellerin untersucht für ihren neuen Roman die Visionen der Heiligen Margareta Maria Alacoque.
Cineplex, 24.06., 19 Uhr

Die Kunst der Stille – Marcel Marceaus Geheimnis
CH/D 2021, Dok, R: Maurizius Staerkle Drux, 82 min
Der Dokumentarfilm spürt dem Vermächtnis des Jahrhundertkünstlers Marcel Marceau nach und verwebt exklusives Archivmaterial mit einem persönlichen, zeitgenössischen Blick.
Ost-Passage-Theater, 29.06., 20 Uhr

Die Magnetischen
D/F 2021, R: Vincent Maël Cardona, D: Thimotée Robart, Marie Colomb, Joseph Olivennes, 98 min
Liebevolle Erinnerung an die Achtziger und musikalisches Coming-of-Age: Die Geschichte des Teenagers Philippe, der sich in einer Zeit des Umbruchs zurechtfinden muss, wurde zum Teil auch in Leipzig gedreht.
Passage-Kinos, 29.06., 20 Uhr (Leipzig-Premiere mit den Hauptdarsteller:innen Thimotée Robart und Marie Colomb)

Hand and Machine – Handmade 16mm films from Australia
Luru-Kino in der Spinnerei, 26.06. 17:30

Kaffee und Kippen – Kurzfilmprogramm aus der Region
D 2021, R: Johannes Prondzinsky, 120 min
The Grandmaster Productions lädt ein zur Premiere der Kurzfilme »Kaffee & Kippen«, »On The Run« und »Warten«.
Passage-Kinos, 25.06., 16:30 Uhr (mit Filmgespräch nach jedem Kurzfilm)

Kurzsuechtig – Mitteldeutsches Kurzfilmfestival
Das Kurzsuechtig-Kurzfilmfestival zeigt Solidarität bei der Wahl des Gastlandes: In einem Sonderprogramm präsentiert das Festival Kurzfilme aus der Ukraine und schließt ein Gespräch mit Filmemachern und Filmemacherinnen sowie Leipziger Kulturschaffenden an. Daneben gibt es wieder einen Überblick der mitteldeutschen Kurzfilmszene, einen Rundgang durch aktuelle VR-Projekte, »Kurzfilme für Kurze« und einen runden Geburtstag: Der Wettbewerb für Filmmusik & Sounddesign feiert seine zehnte Auflage.
Schaubühne Lindenfels, 29.06., 19:30 Uhr (Wettbewerb Animation); 30.06., 19:30 Uhr (Wettbewerb Dokumentation); 01.07., 19:30 Uhr (Wettbewerb Fiktion) und 02.07., 19:30 Uhr (Wettbewerb Experimentalfilm)

Niemand anderes: Neubelichtet & Falsche Botschaften
D 2018, Dok
Junge Frauen sprechen über sexualisierte Gewalt.
Cinémathèque in der Nato, 27.06., 19 Uhr (mit Diskussion)

Perspektiven aus dem Leipziger Westen
Kulturwerkstatt Kaos, 25.06. 18:00 (1. KAOS-Filmnacht, anschl. Performance »Frau*. Macht. Theater.«)
Die Werke aus der KAOS-Medienwerkstatt: Ob Fiktion, Animation oder Dokumentation – gezeigt werden Dinge, die die jugendlichen Filmemacher und Filmemacherinnen bewegen. Imaginäre und wirkliche Lebensräume stehen dabei im Zentrum.

Plötzlich aufs Land
F 2019, R: Julie Manoukian, D: Clovis Cornillac, Noémie Schmidt, Carole Franck, 92 min
Eine junge Frau erkennt widerwillig ihre Berufung als Landtierärztin. Ein herzerwärmender Film, der aber auch von der schwierigen Situation der Tierärzte in der Provinz erzählt.
Cineplex, 29.06., 14:30 Uhr (Kinokränzchen, Grünauer Kultursommer)

Sprung ins kalte Wasser 
I/GR/ZYP 2021, R: Stelios Kammitsis, D: Vasilis Magouliotis, Anton Weil, Stela Fyrogeni, 81 min
Den ehemaligen Turmspringer-Champion Victor hält nichts mehr in seiner Heimat Griechenland. Also springt er ins Auto und fährt nach Deutschland. Unterwegs nimmt er den Deutschen Mathias mit.
Passage-Kinos. 29.06., 19:30 Uhr (QueerBLICK)

 

Titelbild: Filmstill aus »Chiara«, Copyright Haut et Court


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