Chefredakteur Benjamin Heine hat sich auf eine Zeitreise begeben – in die Zukunft! Aber ohne das Raum-Zeit-Kontinuum zu beschädigen, hat er Ihnen wichtige Infos mitgebracht. Welche, das lesen Sie im Juli-Editorial.
Bei Zeitreisen muss man ja immer ein bisschen vorsichtig sein. Aber wem sag ich das, Sie kennen ja sicher die Simpsons-Folge, in der Homer beim Toasterreparieren eine Zeitmaschine baut und dann auf einem prähistorischen Ausflug den Tyrannosaurus anniest. Genau, der T-Rex fällt tot um, alle anderen Dinos tun es ihm in einer hübschen Dominoreihe gleich. Und da reden wir noch nicht davon, wie krass sich die Jetzt-Welt nach Homers Rückkehr verändert hat!
Ich war also gewarnt, als ich vorgestern in die Zukunft reiste: Bloß nichts anfassen, nur gucken. Übrigens reiste ich weder mit dem Toaster noch mit dem Fluxkompensator, sondern mit dem Flyerständer der Moritzbastei. Und natürlich unabsichtlich. Fünf Tage in die Zukunft ging es trotzdem für mich. Jetzt werden Sie sagen: »Fünf Tage in die Zukunft reisen ist nicht schlecht, Herr Heine, aber so richtig dolle nun auch nicht – der Homer Simpson, der ist Millionen Jahre in die Vergangenheit gereist und hat einen T-Rex totgeniest!« Nun, zunächst mal: Sie haben recht. Aber: Homer Simpson ist ein fiktiver Charakter einer Zeichentrickserie, ich bin echt, was mir etwas die Hände bindet. Und fünf Tage sind immerhin fünf Tage – ganz besonders, wenn dazwischen der kreuzer in Druck geht, es also ein Davor und ein Danach gibt. Und alles aus dem Danach können Sie in diesem Heft nicht lesen. Einziger Ausweg: eine Zeitreise, logisch.
Also reiste ich am 16. Juni zum 21. Juni 2022, jenem Tag der Leipzig-zeigt-Courage-Pressekonferenz, die verkündet, was bis dahin streng geheim ist: welche Künstlerinnen und Künstler auftreten werden. Und ich sah, was ich noch gar nicht sehen konnte, nicht sehen durfte: Kat Frankie tritt beim diesjährigen Leipzig zeigt Courage auf.
Mit dieser Info kehrte ich Sekunden später in die Gegenwart zurück – in der ich nun ja nichts anfassen oder tun durfte, weil sonst wer weiß was passieren konnte. Kat Frankies Band konnte aussterben, das durfte ich nicht riskieren! Aber als verantwortungsvoller Chefredakteur konnte ich auch nicht schweigen und den kreuzer ohne Kat in die Druckerei schicken! Zwei Herzen wohnten, ach, in meiner Brust. Doch dann hatte ich es: Eine Zeitreise würde mir, würde Frau Frankies Band, würde uns allen helfen! Und so schrieb ich mein Wissen aus der Zukunft nieder und schickte es durch die Druckerei über die Davor-Danach-Grenze in die Zukunft zu Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Sie sind also in Sicherheit, jedenfalls, was meinen Anteil daran betrifft.
Ich wünsche Ihnen mit diesem Heft eine schöne Zeit, gerne auch gute Reise, es ist ja schließlich Juli. Aber passen Sie auf, wenn Sie eine Zeitreise gebucht haben!
Benjamin heine
chefredaktion@kreuzer-leipzig.de
PS: Ein Text ohne PS ist nur Text.