Bikesharing-Angebot gibt es in Leipzig schon lange, nun stehen seit dem 12. Juli auch 30 Lastenräder in der Stadt bereit, um Hunde, Möbel oder das WG-Pfand zu transportieren. Im Rahmen eines Pilotprojekts für nachhaltige Kommunen soll in Leipzig untersucht werden, wie die Lastenräder von der Stadtbevölkerung angenommen werden. An elf Stationen, die hauptsächlich in der Südvorstadt zu finden sind, können die Fahrräder ohne vorherige Buchung ausgeliehen werden. Eine Stunde mit dem normalen Lastenrad kostet vier Euro, für eines der neun Elektrofahrräder zahlt man 4,60 Euro und für einen ganzen Tag jeweils 18 Euro. Kundinnen müssen sich beim Unternehmen Nextbike registrieren, um mit der App die Fahrräder ausleihen zu können, zurückgegeben werden können die Räder dann an jeder der elf Lastenrad-Station im Stadtgebiet. Das Inklusionsrad »Rollis Royce«, mit dem auch ein Rollstuhl transportiert werden kann, muss dagegen am LVB-Center in der Markgrafenstraße geholt und zurückgebracht werden.
Die Lastenräder sind Teil eines Wander-Transportrad-Mietsystem von TINK (Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen), das neben Leipzig nacheinander auch in Singen, in vier Kommunen auf dem Tecklenburger Land und Dortmund Lastenräder zur Verfügung stellt. Gefördert wird das Projekt zudem durch das Verkehrsministerium. In Leipzig wurden die ursprünglichen 15 Räder von TINK noch einmal verdoppelt und fünf zusätzliche Stationen eingerichtet. »Mit der Mobilitätsstrategie 2030 haben wir uns das Ziel gesetzt, den Stadtverkehr nachhaltiger und klimaneutraler zu gestalten. Transporträder sind hierfür ein wichtiger Baustein. Sie sind eine attraktive Alternative zur PKW-Nutzung – auf Wegen zur Kita, zum Einkauf oder für größere Lasten«, erläutert Baubürgermeister Thomas Dienberg die zusätzliche Investition. TINK begleitet das Projekt wissenschaftlich, um das Potenzial für Verleihräder in den jeweiligen Städten auszutesten. Lastenräder seien ideal zum Teilen, weil sie teuer und platzintensiver seien und auch nicht so häufig benötigt würden wie normale Fahrräder, heißt es auf der Homepage der Initiative.
Den lokalen Schwerpunkt auf die Südvorstadt begründet die Stadt Leipzig mit der gemischten Bevölkerungszusammensetzung sowie den ansonsten wenigen Möglichkeiten, ein privates Lastenrad sicher und komfortabel abzustellen. So soll die Situation jetzt schon dem möglichen Regelbetrieb zum Verleihen entsprechen, um genaue Untersuchungsergebnisse zu bekommen. Um jedoch auch andere Stadtteile zu berücksichtigen, gibt es weitere Stationen in Grünau und eine in Plagwitz. Die Fahrräder stehen noch bis Anfang Dezember in Leipzig zur Verfügung, bevor TINK mit ihnen weiterzieht.
An folgenden Stationen können die Lastenräder ausgeliehen werden:
- Station 1: Bayrischer Platz (Riemannstraße 8)
- Station 2: Südplatz (Karl-Liebknecht-Straße 52)
- Station 3: Arthur-Hoffmann-Straße 95
- Station 4: August-Bebel-Straße 69
- Station 5: Connewitzer Kreuz (Scheffelstraße 35)
- Station 6: media city (Altenburger Straße 5–15)
- Station 7: BioCity (Deutscher Platz 4)
- Station 8: Kunsttanker (Lindenthaler Straße 61–65)
- Station 9: BIC (Ecke Weißenfelser Straße/ Gießerstraße)
- Station 10: Allee Center (Stuttgarter Allee)
- Station 11: Inklusionsrad am LVB Service-Center in der Innenstadt (Markgrafenstraße 2). Achtung: Das Inklusionsrad Rollis Royce kann nur hier entliehen und zurückgegeben werden.
Weitere Informationen zum Lastradverleih finden Sie hier.
Titelfoto: Symbolbild. Credits: Adobe Stock.