Die Barfußschuhe von Park-Barefootwear fühlen sich beim Laufen an, als wäre man barfuß und stärken so die Fußmuskulatur. Der kreuzer-Kaufrausch aus der August-Ausgabe.
In fast jedem Bekanntenkreis trifft man auf jemanden, der sie bereits trägt: Barfußschuhe. Oft denkt man dabei zuerst an jene Fußbekleidung, die die Zehen einzeln eng umschließt und an unsere unmittelbare Verwandtschaft mit Affen erinnert – die sogenannten Five-Fingers-Schuhe. Doch inzwischen gibt es etliche Label, deren Barfußschuhe sich optisch kaum von herkömmlichen unterscheiden. So ist es auch in der Leipziger Filiale von Park-Barefootwear auf der Karli. Deren Eigenmarken Vivo und Groundies – entwickelt in Deutschland und gefertigt in Portugal – umfassen Schuhe für viele Gelegenheiten: von Sneakern über Ballerinas und Wanderschuhe bis zu Sandalen und Kinderstiefeln. Allen gemeinsam ist die flexible Sohle, die nur rund sechs Millimeter dick – oder besser: dünn ist. Denn Barfußschuhe heißen nicht etwa so, weil man darin sockenlos unterwegs wäre (was aber möglich ist), sondern weil sich das Laufen darin anfühlt, als wäre man barfuß.
»Sportschuhe sind dagegen immer gepolstert und gedämpft«, sagt Filialleiter Denis Viszkok. »Das ist so, als würde der Fuß den ganzen Tag in der Hängematte liegen.« Was gemütlich klingt, hat Folgen für die Füße: Ihre Muskulatur wird geschwächt, das Fußgewölbe kann absacken. Neben der flexiblen Sohle lassen die Barfußmodelle außerdem den Zehen mehr Platz. Die werden in engen Schuhen zusammengedrückt und können sich im Lauf der Jahre verformen. Beim Barfußschuh hingegen strecken sich die Zehen mit der Zeit, und der Fuß wird wieder etwas länger. Das sei auch ein Grund, warum man Barfußschuhe besser im Laden statt online kaufen sollte, sagt Viszkok. Dort achten er und seine Mitarbeitenden darauf, dass genug, aber nicht zu viel Spielraum im vorderen Teil des Schuhs ist.
»Wenn man vorher noch nie Barfußschuhe getragen hat, sollte man beim ersten Paar langsam anfangen und damit nicht gleich lange Strecken laufen«, so Viszkok. Denn zu Beginn verursacht der ungewohnte Schuh Muskelkater. Dafür kann er bei Rückenschmerzen helfen, sorgt er doch für eine aufrechtere Haltung.
Da Gesundheit für viele ein wichtiges Thema ist, tragen inzwischen Menschen aus ganz unterschiedlichen Milieus Barfußschuhe. Viszkok begegnet im Geschäft sowohl Bankern als auch Angehörigen der alternativen Szene. Der 44-Jährige findet es gut, dass jeder diese Schuhe zu jedem Anlass tragen kann, weil sie im Vergleich zu den Five-Fingers nicht auffallen. Bei einem ist er sich aber sicher: »Barfußschuhe in Form von High-Heels wird es nie geben, da ist das High zu viel.«
Park Barefootwear, Karl-Liebknecht-Str. 8, 04107 Leipzig, Tel. 68 41 90 60, Mo–Fr 10–19, Sa 10–18 Uhr, www.park-barefootwear.de
Foto: Christiane Gundlach