Zum achten Mal präsentiert das Gegenkino in diesem September sein Programm, fernab der klassischen Kinopläne, dafür aber mit einem Angebot das aufhorchen lässt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn im Fokus steht in diesem Jahr die Stimme. Die ist spätestens seit dem Tonfilm Mittel des Kinos, hat aber auch eine politische Dimension. Wer erhebt sie? Wofür wird sie eingesetzt? Wo unterdrückt? Mit seiner Auswahl an globalem Kino und seinem erweiterten Verständnis für das Kino als Kunstform verspricht das Gegenkino auch in diesem Jahr wieder eine echte Bereicherung für das Leipziger Filmjahr zu werden.
»Gegenkino«: 8.–18.9., Luru Kino, UT Connewitz, Schaubühne Lindenfels, www.gegenkino.de
Film der Woche: Der Bienenstock (engl. »Hive«) ist alles, was Fahrije von ihrem Ehemann geblieben ist. Abgesehen von ihren Kindern und dem Schwiegervater, doch die machen allesamt eher Arbeit und kosten Geld, das sie nicht hat. Denn sie darf nicht arbeiten und ihr eigenes Auskommen verdienen. Das ist nicht gern gesehen in ihrem kleinen Dorf im Kosovo. Tut sie es doch, reden die Leute hinter ihrem Rücken, beschimpfen sie und werfen gar mit Steinen. Doch Fahrije will nicht mehr stillsitzen und sich wehrlos ihrem Schicksal ergeben. Sieben Jahre lang hat sie ausgeharrt, darauf gewartet, dass ihr Mann zurückkehrt. Doch nachdem er von den feindlichen Truppen verschleppt wurde, kehrte er nie zurück und die Identifizierung der Leichen in den immer neuen Massengräbern gestaltet sich schwierig. So ist es Fahrije und ihrer Familie unmöglich, Abschied zu nehmen und weiterzuleben. Als sie dennoch beschließt, den Führerschein zu machen und mit den Frauen im Dorf Ajvar herzustellen, setzt das einen Stein ins Rollen. Meist sieht man Fahrije mit verkniffenem Gesicht. Die Rolle der Anführerin gefällt ihr nicht, das ist ersichtlich. Sie baut eine Mauer um sich und nur hin und wieder scheint etwas Licht hindurch. Yllka Gashi spielt sie mit einer stoischen Stärke, beeindruckend und bereits bei vielen Festivals ausgezeichnet. Ebenso wie der kraftvolle Film von Blerta Basholli, der unter anderem den Regiepreis und den Jurypreis in Sundance erhielt.
»Hive«: ab 8.9., Cinémathèque in der Nato
Als Elise bei einem Auftritt stürzt, bricht der Boden unter ihren Füßen weg. Die professionelle Balletttänzerin ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Seit sie klein war, kannte sie nichts anderes als die Vorbereitung für diesen Moment. Das Tanzen half ihr über den Tod der Mutter hinweg. Doch nun ist sie 26 und steht vor der Gabelung ihres Lebens. Soll sie weiter tanzen und ihre Zukunft aufs Spiel setzen oder ist es Zeit, einen neuen Abschnitt zu beginnen? Um den Kopf frei zu bekommen und den Körper zu heilen, reist Elise aufs Land, wo sie Freunden bei der Bewirtung einer Künstlergruppe hilft. Dabei findet sie neue Hoffnung und die Liebe. Die Filme von Cédric Klapisch drehen sich stets um die großen Themen des Lebens. Das war schon vor zwanzig Jahren bei »L’auberge Espagnole« so. Auch »Das Leben ein Tanz«, der im Original den weit weniger großspurigen Namen »En Corps« – ein cleveres Wortspiel zwischen Körper (Corps) und Zugabe (Encore) – trägt, gibt sich mit nicht weniger als den grundsätzlichen Fragen des Lebens zufrieden. Am Ende obsiegt stets die Kunst über die Probleme. Der Körper muss sich bewegen, um zu leben. Das geschieht hier in den eindrucksvollen Choreografien des israelischen Komponisten Hofesh Shechter, dessen Musik Daft Punk-Mitglied Thomas Bangalter kongenial remixte. Shechter selbst übernahm eine wichtige Rolle als Leiter der Tanzkompanie in Klapischs Film. Die Bühne gehört jedoch Marion Barbeau, einer professionellen Tänzerin, die auch die schauspielerische Kür bravourös meistert.
»Das Leben ein Tanz«: ab 8.9., Passage-Kinos
David Bowie – Musiker, Maler, Schauspieler: Ein wandlungsfähiger Künstler ohnegleichen. Ob als Ziggy Stardust, Major Tom oder Thin White Duke: David Robert Jones beherrschte das Spiel mit den Rollen wie kein Anderer. Er überwand Geschlechter- und Stilgrenzen, war alles gleichzeitig und in einer Person Identifikationsobjekt für eine ganze Generation. Die Wucht, mit der seine Musik und seine Performance Anfang der Siebziger in die britische Gesellschaft und von dort aus in aller Welt einschlug, war nachhaltig. Über fünf Jahrzehnte hinweg gelang es ihm, sich immer wieder neu zu erfinden. Auch sechs Jahre nach seinem Tod ist der Verlust dieser Stilikone schmerzhaft spürbar. Sein Leben, sein Wirken, sein Genie in einen Film zu fassen, erscheint da eigentlich unmöglich. Regisseur Brett Morgen, der sich in der Vergangenheit bereits mit ungewöhnlichen Dokumentarfilmen zu Kurt Cobain (»Cobain: Montage of Heck«) und Jane Goodall (»Jane«) auszeichnete, nähert sich Bowie durch seine Musik. Fünf Jahre lang wühlte er sich durch das immense Archiv an Bild- und Tonaufnahmen und schuf eine einzigartige 140-minütige Collage, ein Trip durch das Leben des Ausnahmekünstlers. Anhand der unterschiedlichen Phasen seiner Karriere entstand so eine absolut einzigartige Werkschau, ein Rausch aus »Sound and Vision«, der auf Augenhöhe mit Bowies Kunst ist. So ist »Moonage Daydream« keine lückenlose Biografie oder umfassende Werkschau des Briten, sondern vielmehr ein gefühlvoller Versuch, seinen künstlerischen Ausdruck in Bilder fassen.
»Moonage Daydream«:15.9., 20 Uhr, Cineplex, 20.30 Uhr, Passage-Kinos
Weitere Filmtermine der Woche
8.–18-9. Gegenkino (Luru- Kino in der Spinnerei, Schaubühne Lindenfels, UT Connewitz) www.gegenkino.de
Neptune Frost
RUM/USA 2021, R: Anisia Uzeyman, Saul Williams, D: Cheryl Isheja, Bertrand Ninteretse, Eliane Umuhire, 105 min
Diese afro-futuristische Vision, einer Mischung aus Science-Fiction-Parabel, punkigem Kostüm-Musical und einer exzentrischen Romanze mit queerem Twist, führt uns in den bergigen Dschungel von Ruanda, wo ein Hacker-Kollektiv versucht, ein autoritäres Regime zu stürzen.
Luru-Kino in der Spinnerei, 08.09., 20 Uhr (Gegenkino, OmeU, mit Vorfilm)
A Night of Knowing Nothing
F/IND 2021, Dok, R: Payal Kapadia, 96 min
Studierende der staatlichen Filmhochschule von Pune demonstrieren gegen die Ernennung eines rechts-konservativen Schauspielers zum neuen Dekan.
Schaubühne Lindenfels, 16.09., 20 Uhr (Gegenkino, OmeU)
Der gekaufte Traum
D 1977, Dok, R: Helga Reidemeister, Eduard Gernart, 77 min
Porträt einer Arbeiterfamilie mit vier Kindern im Märkischen Viertel im Norden Berlins.
Luru-Kino in der Spinnerei, 15.09., 21 Uhr (Gegenkino, OmeU)
Der schwarze Kasten
D 1992, Dok, R: Johann Feindt, Tamara Trampe, 96 min
Ein Porträt von Jochen Girke und seiner ehemaligen Aufgaben als Psychologe bei der Staatssicherheit der DDR.
UT Connewitz, 14.09. 21:00 (Gegenkino)
Es stirbt allerdings ein jeder, fragt sich nur wie und wie du gelebt hast & Filmtagebücher 1975–1985
D 1976/2005, Dok, R: Renate Sami, 51 min
Interviews mit Weggefährten von Holger Meins (1941-1974), die zusammen mit ihm an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin studiert und gearbeitet haben.
Luru-Kino in der Spinnerei, 15.09., 19 Uhr (Gegenkino, mit Einführung von Madeleine Bernstoff)
Gotteszell – Ein Frauengefängnis
D 2001, Dok, R: Helga Reidemeister, 104 min
»Gotteszell« in Baden-Württemberg – ein »Frauengefängnis«. Der Dokumentarfilm bietet Innenansichten eines ansonsten verschlossenen Ortes und stellt Fragen nach Schuld, Strafe sowie Sühne.
UT Connewitz, 14.09., 19 Uhr (Gegenkino, mit Einführung von Bert Rebhandl, OmeU)
Ichiro Kataoka und Reiko Emura vertonen A Page of Madness
J 1926, R: Kinugasa Teinosuke, D: Inoue Masao, Nakagawa Yoshie, 71 min
Ichiro Kataoka und Reiko Emura vertonen den japanischen Stummfilm »A Page of Madness«. Emura spielt und improvisiert am Klavier, während Kataoka als sogenannter »Katsudô-Benshi« performt.
UT Connewitz, 10.09., 21 Uhr (Gegenkino)
Kurzfilme von Distruktur und Labor Berlin
Kurzfilme vom brasilianische Duo Melissa Dullius und Gustavo Jahn (DISTRUKTUR) und vom Berliner Labor-Kollektiv.
UT Connewitz, 11.09., 21 Uhr (Gegenkino, in Anwesenheit der Filmemacherinnen, OmeU)
Kurzfilme von Miriam Gossing und Lina Sieckmann
D 2014–2019
Experimentelle Kurzfilme in 16 mm.
UT Connewitz, 11.09., 19 Uhr (Gegenkino, OF)
Mit Pyramiden
D 1990, Dok, R: Renate Sami, 93 min
Das Bild eines fernen Landes wird hier aus unterschiedlichen Stimmen, Klängen, Gesichtern und Interieurs zusammengesetzt, mit Ecken und Kanten.
Luru-Kino in der Spinnerei, 13.09., 19 Uhr (Gegenkino, mit Einführung, OmeU)
Simone Barbés ou la Vertu
F 1980, R: Marie-Claude Treilhou, D: Ingrid Bourgoin, Martine Simonet, Michel Delahaye, 77 min
Eine Reise ans Ende der Nacht: Beobachtungen in der Abendschicht in einem Pornokino von Montparnasse.
Luru-Kino in der Spinnerei, 09.09., 22 Uhr (Gegenkino, OmeU)
The Sacred Spirit
E/F/TRK 2021, R: Chema García Ibarra, D: Llum Arques, Nacho Fernández, Rocío Ibáñez, 97 min
In der spanischen Ortschaft Elche ist das Mädchen Vanessa spurlos verschwunden. Trotz der Aufregung um das Verschwinden des Kindes herrscht eine unheimlich-ruhige Stimmung. Skurrile Spurensuche inszeniert mit Laiendarstellern aus der Region.
Schaubühne Lindenfels, 16.09., 22 Uhr (Gegenkino, OmeU)
The Tale of King Crab
I/ARG/F 2021, R: Alessio Rigo de Righi, Matteo Zoppis, D: Gabriele Silli, Maria Alexandra Lungu, Severino Sperandio, 106 min
Eine Fabel im dörflichen Italien des späten 19. Jahrhunderts, die sich nach und nach in einen argentinischen Western verwandelt, mit Goldsuchern, Piraten, einem falschen Priester und einer Schatzsuche.
Schaubühne Lindenfels, 12.09., 21 Uhr (Gegenkino, OmeU)
They Carry Death
E/COL 2021, R: Helena Girón, Samuel M. Delgado, D: Nuria Lestegás, Sara Ferro, Xoán Reices, 75 min
Eine Gruppe von Verurteilten entwischt auf den Kanaren der Flotte Christoph Kolumbus‘ und flieht mit einem riesigen Segel über die vulkanische Einöde. Eine kraftvoll-kontemplative Reflexion über die Fragilität von Historie und die Rolle von Geschlecht in dieser.
Schaubühne Lindenfels, 12.09., 19 Uhr (Gegenkino, OmeU)
Variety
USA/D/GB 1983, R: Bette Gordon, D: Sandy McLeod, Will Patton, Luis Guzman, 97 min
Ein Film über Einsamkeit und Begehren, der zu keinem Zeitpunkt einfache Psychologien und (Auf-) Lösungen anbietet. Zugleich ein Film, der die Blickrichtung des klassisch amerikanischen Erzählkinos, den »Male Gaze«, konsequent umkehrt.
Luru-Kino in der Spinnerei, 09.09., 20 Uhr (Gegenkino, mit Einführung, OF)
Weiße Raben (Alptraum Tschetschenien)
D/F 2005, Dok, R: Johann Feindt, Tamara Trampe, 92 min
Wie kommen Soldaten aus dem Krieg zurück? Der Dokumentarfilm zeigt gebrochene Rückkehrer, aber auch betroffene Eltern, die ihre vermissten Söhne suchen und überarbeitete Angestellte im Moskauer Büro des Komitees der Soldatenmütter Russlands.
Luru-Kino in der Spinnerei, 13.09., 21 Uhr (Gegenkino)
Okabre Plays a Page of Madness
J 1926, R: Teinosuke Kinugasa, D: Masao Inoue, Yoshie Nakagawa, Ayako Iijima, 70 min
Der japanische Horrorfilm erzählt die Geschichte des Hausmeisters einer psychatrischen Anstalt, in der seine Frau als Patientin untergebracht ist. Stummfilmlivevertonung mit dem Kollektiv Okabre.
Cinémathèque in der Nato, 15.09., 21 Uhr (Reihe »Film & Musik«)
Shorts Attack: Roadmovies
14 Roadmovies in 85 Minuten
UT Connewitz, 09.09. 20 Uhr
The Great Green Wall
GB 2019, Dok, R: Jared P. Scott, 90 min
Quer durch Afrika wird ein 8.000 Kilometer langer Grünstreifen aus Bäumen und Pflanzen angelegt, der die Ausbreitung der Wüste aufhalten und so für Millionen Menschen Nahrung, Arbeitsplätze und eine sichere Zukunft sorgen soll.
Sommerkino im Hildegarten, 09.09. 20 Uhr
We Are All Detroit
D 2021, R: Michael Loeken, Ulrike Franke, 125 min
Der Dokumentarfilm zeigt die Parallelen zwischen den so verschieden scheinenden Städten Bochum und Detroit auf, die beide vom Niedergang eines Industriezweigs betroffen sind.
Robert-Koch-Park, 09.09. 20 Uhr (Globale)
Sommerkino im Hildegarten, 10.09., 20 Uhr
Star Trek – Der Zorn des Khan
USA 1982, R: Nicholas Meyer, D: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, 113 min
Zum 40. Geburtstag gibt es den für viele besten »Star Trek«-Kinofilm noch einmal auf der Leinwand zu erleben.
Cinestar, 08.09. 20 Uhr (Kinofest, Kult zum 40. Geburtstag)
Cineplex, 11.09. 20:15 Uhr (Kinofest, Kult zum 40. Geburtstag)
Nasim
D 2021, Dok, R: Ole Jacobs, Arne Büttner, 90 min
Nasim (38) stammt aus Afghanistan und kommt im Februar 2020 als Geflüchtete aus dem Iran über die Türkei nach Moria, dem größten Geflüchtetenlager der EU.
Cinémathèque in der Nato, 09.09. 19:00 (anschl. Gespräch mit den Regisseuren und der Protagonistin)
Ost-Passage-Theater, 14.09. 20:00 (anschl. Gespräch mit den Filmemachenden)
The War on Cuba
USA/KUB 2021, Dok, 90 min
Die Journalistin Liz Oliva Fernández gibt Einblick in die Geschichte Kubas aus einer kubanischen Perspektive – von der Kolonialzeit bis zu den verschärften Sanktionen der USA und den Sozialprotesten auf der Insel im vergangenen Jahr.
Caracan, 08.09. 20:00 (Globale)
Yellow Cake – Die Lüge von der sauberen Energie
D 2010, Dok, R: Joachim Tschirner, 108 min
Der Autor Joachim Tschirner begleitet fünf Jahre lang das größte Sanierungsprojekt in der Geschichte des Uran-Erzbergbaus und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise, die von Thüringen und Sachsen aus um die halbe Welt führt.
Peterskirche, 15.09. 20:00 (Globale)
The Yin and Yang of Gerry Lopez
USA 2022, Dok, R: Stacy Peralta, 100 min
Fünf Jahre arbeitete der preisgekrönte Regisseur Stacy Peralta an seiner Doku über den einflussreichsten Surfer aller Zeiten. Die Geschichte eines bescheidenen Architekturstudenten, der trotz aller Widrigkeiten die tödlichste Welle der Welt meistert und weltweite Berühmtheit erlangte.
Kinobar Prager Frühling, 08.09. 20:00 (OF, Surf Film Nacht)
8.–14.9. Queerfilmfestival (Kinobar Prager Frühling, Passage-Kinos)
Anima – Die Kleider meines Vaters
D 2022, Dok, R: Uli Decker, 94 min
Eine wahre Geschichte über Familiengeheimnisse, Geschlechterrollen und eine Kindheit in der bayerischen Provinz.
Kinobar Prager Frühling, 13.09. 17:00 (Queerfilmfestival)
Passage-Kinos, 13.09. 18:30 (Queerfilmfestival)
Concerned Citizen
ISR 2022, R: Idan Haguel, D: Ariel Wolf, Shlomi Bertonov, 82 min
Ben und sein Freund Raz haben eine Wohnung in einem armen, migrantisch geprägten Viertel von Tel Aviv gekauft. Sie wollen adoptieren, sind sich aber nicht einig, ob die Gegend geeignet ist, um hier ein Kind groß zu ziehen.
Passage-Kinos, 09.09. 18:30 (OmU, Queerfilmfestival)
Kinobar Prager Frühling, 09.09. 19:00 (OmU, Queerfilmfestival)
The Schoolmaster Games
S 2022, R: Ylva Forner, D: Johan Ehn, Christian Arnold, Johan Charles, 82 min
An der St.-Sebastian-Akademie sind alle Studenten schwul, jedes Seminar dreht sich um Homosexualität und der Campus vibriert nur so vor erotischen Ränkespielen. Langfilmdebüt auf Basis des gleichnamigen Romans von Kristofer Folkhammar.
Passage-Kinos, 10.09. 20:45 (OmU, Queerfilmfestival)
Der Schwimmer
ISR 2021, R: Adam Kalderon, D: Omer Perelman Striks, Asaf Jonas, Ofek Nicki Cohen, 90 min
Erez will das Ticket für Olympia. Aber dafür muss sich der ehrgeizige Nachwuchsstar erst noch beim Vorentscheid durchsetzen und dem bildhübschen Mitbewerber Nevo widerstehen, in den sich Erez gegen alle Warnungen mit Haut und Haar verliebt.
Passage-Kinos, 08.09. 20:00 (Eröffnung des Queerfilmfestivals, in Anwesenheit des Regisseurs Adam Kalderon, OmU)
Sweetheart
GB 2021, R: Marley Morrison, D: Nell Barlow, Jo Hartley, Ella-Rae Smith, 103 min
Die introvertierte 17-Jährige AJ muss eine ganze Woche mit ihren spießigen Eltern und ihren nervigen Schwestern in eine stinklangweilige Ferieranlage an der Küste von Dorset verbringen. Doch dann begegnet sie der Rettungsschwimmerin Isla die betörend nach Chlor riecht. Herrlich skurrile Coming-of-Age-Komödie, die beim Filmfestival in Glasgow mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.
Passage-Kinos, 10.09. 18:30 (OmU, Queerfilmfestival)
Girls, Girls, Girls
FIN 2022, R: Alli Haapasalo, D: Aamu Milonoff, Eleonoora Kauhanen, Linnea Leino, 100 min
Drei junge Frauen machen sich auf Liebessuche und klären nebenbei noch die Frage, was im Leben eigentlich wirklich wichtig ist.
Passage-Kinos, 13.09. 20:30 (OmU, Queerfilmfestival)
Kinobar Prager Frühling, 14.09. 19:00 (OmU, Queerfilmfestival)
Rex Gildo – Der letzte Tanz
D 2022, R: Rosa von Praunheim, D: Kilian Berger, Ben Becker, Kai Schumann, 88 min
Rosa von Praunheim verfilmt das schillernde und tragische Leben des »Fiesta Mexicana«-Sängers Rex Gildo
Passage-Kinos, 14.09. 19:00 (anschl. Gespräch, in Anwesenheit von Regisseur Rosa von Praunheim, Queerfilmfestival, vorab Lesung)
Peter von Kant
F 2022, R: François Ozon, D: Denis Ménochet, Isabelle Adjani, Khalil Gharbia, 86 min
François Ozon huldigt erneut seinem filmischen Vorbild Fassbender und schildert dialogreich dessen Lebens- und Schaffenskrise in einem Pariser Appartement.
Passage-Kinos, 09.09. 20:30 (Queerfilmfestival)
L.A. Plays Itself: The Fred Halsted Collection
USA 1972, R: Fred Halsted, 90 min
Kurzfilme des US-amerikanischen Pornodarstellers und Regisseurs.
Kinobar Prager Frühling, 12.09. 20:00 (Queerfilmfestival, OmU)
Mein erster Sommer
AUS 2020, R: Katie Found, D: Markella Kavenagh, Maiah Stewardson, Edwina Wren, 80 min
Abgeschottet von der Außenwelt, wuchs die 16-jährige Claudia auf. Nun ist die Mutter tot und Claudia ganz allein in ihrem abgelegenen Haus. Bis plötzlich die gleichaltrige Grace im Garten auftaucht – voller Temperament, aber ebenfalls traumatisiert. Gegenseitig können sich die beiden jungen Frauen helfen und sich eine Hoffnung geben, die sie bisher nicht kannten.
Passage-Kinos, 12.09. 18:15 (OmU, Queerfilmfestival)
Soll ich dich einem Sommertag vergleichen? / The Sex Garage
EG/LB/D 2022 & USA 1972, R: Mohammad Shawky Hassan, Fred Halsted, D: Donia Massoud, Ahmed El Gendy, Salim Mrad, 101 min
Mohammad Shawky Hassan erschafft auf Basis seines eigenen Liebestagesbuchs eine metareflexive queere Variante von »Tausendundeine Nacht«. Dazu gibt es den Kurzfilm »The Sex Garage« des US-amerikanischen Pornodarstellers und Regisseurs Fred Halsted von 1972.
Passage-Kinos, 11.09. 20:45 (Doubefeature, Queerfilmfestival)
Nelly & Nadine
S/B/NOR 2022, Dok, R: Magnus Gertten, 92 min
Die wahrhaft ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Nelly und Nadine, die sich einst im KZ Ravensbrück kennengelernt haben.
Passage-Kinos, 11.09. 11:30 (OmU Sonntags-Matinee, Queerfilmfestival)
Kinobar Prager Frühling, 11.09. 17:00 (OmU, Queerfilmfestival)
Vorurteil und Stolz
S/FIN/ISL 2021, Dok, R: Eva Beling, 100 min
Eva Beling hat sich in den schwedischen Filmarchiven auf die Suche nach queeren Geschichten, Figuren und Momenten gemacht.
Kinobar Prager Frühling, 08.09. 18:00 (OmU, Queerfilmfestival)
Passage-Kinos, 12.09. 20:00 (in Anwesenheit von Regisseurin Eva Beling, OmU, Queerfilmfestival)
Zwischen uns beiden
F 2021, R: Jude Bauman, D: Amandine Noworyta, Iris Jodorowsky, Jean-François Stevenin, 100 min
Laetitia und Elodie sind seit Jahren zusammen und wünschen sich ein gemeinsames Kind. Doch das Geld fehlt für einen weiteren Versuch. Der neue Untermieter Simon soll Zahlungsmittel in die Paarkasse bringen, doch Laetitia fühlt sich auf mysteriöse Weise auch körperlich zu dem attraktiven Zauberkünstler hingezogen. Die Beziehung der beiden Frauen steht vor der Zerreißprobe – erst recht, als Laetitia auf einmal schwanger ist.
Passage-Kinos, 11.09. 18:30 (OmU, Queerfilmfestival)
Kinobar Prager Frühling, 11.09. 19:00 (OmU, Queerfilmfestival)
Change is the Only Constant Thing
D/E 2020, Dok, R: Christoph Fleischer, 75 min
Christoph Fleischer begleitet das Leben einer Künstlerin in Barcelona und Leipzig, die in ehemaligen Industriegebäuden lebt, arbeitet und Partys veranstaltet. Doch die Freiräume werden immer wieder Opfer urbaner Umwälzungsprozesse.
Kunst- und Gewerbehof HP7 (Graphisches Viertel), 11.09. 19:30 (in Anwesenheit des Regisseurs, Let's Dok)
Der Entschluss
D 2020, Dok, R: Nancy Brandt, 62 min
Die bewegende Geschichte der letzten Flüchtlinge aus der DDR.
Cineding, 16.09. 19 Uhr (anschl. Gespräch, Let's Dok)
Das Erbe des Dr. Heine
D 2021, Dok, R: Tilo Esche
Der Film betrachtet das Wirken Carl Heines und die damit verbundene Entwicklung der Stadt Leipzig, besonders des Leipziger Westens. Er spannt einen Bogen von 1816, als sich Carl Heines Vater in Leipzig niederließ, bis heute.
Sommerkino vor der Plagwitzer Markthalle, 08.09., 20:30 Uhr (7. Industrie-Kultur-Festival)
Gundermann Revier
D 2019, Dok, R: Grit Lemke, 97 min
Dokumentarfilm über den Liedermacher Gerhard Gundermann.
Sommerkino vor der Plagwitzer Markthalle, 09.09., 20:30 Uhr (anschl. Gespräch mit der Regisseurin Grit Lemke, bei Regen in der Bibliothek Plagwitz, 7. Industrie-Kultur-Festival)
Monobloc
D 2021, Dok, R: Hauke Wendler, 95 min
Doku über die Geschichte des Monobloc-Stuhls.
Schaubühne Lindenfels, 10.09. 20:30 (7. Industrie-Kultur-Festival)
Der König der Löwen
USA 1994, R: Roger Allers, Rob Minkoff, 88 min
Der Disney-Animationsfilm gehört noch immer zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten und basiert lose auf William Shakespeares »Hamlet«.
Cineplex, 10.09. 15:00, 11.09. 10:45 (Das Kinofest), 13:15 (Das Kinofest)
Der Herr der Ringe 1–3
USA/NZ 2001–2003, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Sean Astin, Ian McKellen, 672 min
Die gesamte Saga des Rings auf der großen Leinwand im Extended Cut mit einer Gesamtlaufzeit von 672 Minuten.
Cineplex, 10.09. 14 Uhr (Extended Version, Special zum Kinofest)
Top Gun / Top Gun: Maverick
USA 1986/2022
Double Feature mit der Cruise-Missile als Fliegerass.
Cinestar, 11.09. 17:15 (Doube-Feature zum Kinofest)
Cineplex, 11.09. 18:00 (Doube-Feature zum Kinofest)
Winnetou 1–3
I/D/F 1963-65, R: Harald Reinl, D: Lex Barker, Pierre Brice, Marie Versini
Indianer-Romantik nach Karl May.
Cineplex, 11.09., 14 Uhr (Kult zum Kinofest)
Die jungen Kadyas
D 2021, Dok, R: Yvonna Andrä, Wolfgang Andrä, Eyal Davidovitch, 107 min
Ein Weimarer Mädchenchor tut sich mit arabischen und jüdischen Sängerinnen aus Tel-Aviv zusammen, um jiddische Lieder zu singen – gegen alle Widerstände.
Schaubühne Lindenfels, 09.09., 19 Uhr (mit anschl. musikalischen Filmgespräch mit dem Regie-Duo Yvonne Andrä und Wolfgang Andrä und Komponist Alan Bern, OmU)
El Entusiasmo
E 2018, Dok, R: Luis E. Herrero, 80 min
Der Dokumentarfilm befasst sich mit dem Aufbruch in der Post-Franco-Ära in Spanien.
Cineding, 08.09., 20 Uhr (anschl. Gespräch, OmU)
2.–10.9., Polyloid-Filmfest (div. Orte)
Fridas Sommer
E 2017, R: Carla Simón, D: Laia Artigas, Paula Robles, Bruna Cusí, 98 min
Spanien 1993: Nach dem Tod ihrer Mutter muss die sechsjährige Frida zu ihrer Tante und ihrem Onkel aufs Land ziehen. Doch auch nach der Eingewöhnungsphase hat das eigentlich lebenslustige Kind immer wieder mit tiefer Trauer zu kämpfen.
Freund Imbiss, 9.9., 20:30 Uhr (Polyloid-Filmfest)
Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt
D 2017, R: Arne Feldhusen, D: Charly Hübner, Detlev Buck, Marc Hosemann, 111 min
Ferdi und Raimund besitzen ein Techno-Label und planen eine Ravetour durch Deutschland. Ihr alter Freund Karl Schmidt soll Fahrer sein, da dieser nüchtern bleiben muss. Auch ohne das Auftauchen von Herrn Lehmann ist die Quasi-Fortsetzung des Kultfilms ein authentisches Vergnügen voller kerniger Figuren, neunziger-Jahre-Techno-Nostalgie und jeder Menge skurriler Dialoge.
Rad Tanke, 10.09., 20:30 Uhr (Polyloid-Filmfest)
Factory to the Workers
KRO 2021, Dok, R: Srdjan Kovacevic, 105 min
Die kroatische Werkzeugmaschinenfabrik ITAS und ihre Arbeiter im Wandel der Zeit.
Passage-Kinos, 14.09. 20:30 Uhr (Globale)
Highlander
USA/GB 1986, R: Russel Mulcahy, D: Roxanne Hart, Clancy Brown, Sean Connery, 111 min
Es kann nur einen geben: Der Fantasyklassiker frisch remastered zurück auf der großen Leinwand.
Passage-Kinos, 08.09., 20:30 Uhr (Best of Cinema, OmU)12.09. 20:30 (Best of Cinema, OmU)
Komm mit mir in das Cinema – Die Gregors
D 2022, Dok, R: Alice Agneskirchner, 155 min
Ein Leben ohne Kino ist möglich, aber sinnlos. Getreu dieser Devise sind Erika und Ulrich Gregor seit 1957 überall auf der Welt unterwegs gewesen, um ungewöhnliche Filme zu finden und nach Berlin zu holen. Am 12.9. um 19 Uhr mit anschließendem Filmgespräch mit der Regisseurin Alice Agneskirchner und Christoph Terhechte (Dok Leipzig) in den Passage-Kinos.
Passage-Kinos, 12.09., 19 Uhr (anschl. Filmgespräch mit Regisseurin Alice Agneskirchner und Christoph Terhechte)
Nosferatu. Eine Sinfonie des Grauens
D 1922, R: F. W. Murnau, D: Max Schreck, Greta Schroeder, Gustav von Wangenheim, 94 min
Murnaus Klassiker des Vampirfilms, begleitet von Prof. Thomas Lennartz an der Jehmlich-Orgel.
Philippuskirche, 11.09. 20 Uhr
The Deer King
J 2021, R: Masashi Ando, Masayuki Miyaji, 114 min
Abenteuerlicher Anime um Stammeskriege in einem Fantasy-Reich.
Passage-Kinos, 16.09. 18:30
The Retaliators
USA 2022, R: Samuel Gonzalez Jr., Michael Lombardi, Bridget Smith, D: Michael Lombardi, Marc Menchaca, Joseph Gatt, 97 min
Auf der Suche nach dem Mörder seiner Tochter entdeckt ein abtrünniger Pastor eine finstere Unterwelt.
Cinestar, 14.09. 20:00 (Horror-Special, OmU), 16.09. 22:45 (Horror-Special, OmU)
Cineplex, 14.09. 20:15 (Horror-Special, OmU)
Titelbild: Filmstill aus »Hive«, Copyright 24 Bilder Film GmbH