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Stadtleben

»Kein Vor, kein Zurück«

Eltern demonstrieren vor der Grundschule Gießerstraße gegen Verkehrsproblem

  »Kein Vor, kein Zurück« | Eltern demonstrieren vor der Grundschule Gießerstraße gegen Verkehrsproblem

Eine Elterndemo hat vor der Grundschule in der Gießerstraße in einer Protestaktion den Verkehr beruhigt. Initiator Sirko Hollas erklärt, warum.

Mit einer Protestaktion vor der Grundschule in der Gießerstraße in Lindenau wiesen Eltern auf ein Verkehrsproblem hin. Mit einer Kundgebung sperrten sie die Straße zum Unterrichtsbeginn – zu der Zeit, wenn hier Gefahr herrscht. Sirko Hollas, Vater von betroffenen Schülern, initiierte die Demonstration, um Aufmerksamkeit für die Lage zu schaffen.

Welche Situation bereitet Ihnen Sorgen?

Die Schultür öffnet sich 7.40 Uhr. Da strömen 360 Kinder hinein, nächstes Jahr werden es noch hundert mehr sein. Die kommen fast zeitgleich an. Da ist eine kleine T-Kreuzung und die Gießerstraße verbindet als Durchgangsstraße vier Stadtteile miteinander. Sie wird zum Abkürzen des Arbeitswegs benutzt, gern mit hoher Geschwindigkeit. Da treffen sich unterschiedliche Verkehrsströme zwischen 7.30 Uhr und um acht vor der Schule. Die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, halten an der Kreuzung, um sie herauszulassen und versperren die Kreuzung. Der Schleichverkehr und der Anlieferverkehr für die Baustelle und Kantine stauen sich. Dann haben wir ein Gridlock, einen Stillstand: kein vor, kein Zurück, Hupkonzerte, verbale Beschimpfungen. Und die Kinder huschen zwischen den Fahrzeugen durch, da gab es schon wilde Situationen.

Was ist bei Ihrer Verkehrsberuhigung passiert?

Ich habe im Vorfeld der Schulleitung mitgeteilt, was ich vorhabe. Ich habe Handzettel an die Eltern verteilt und sie angesprochen. Die haben es in Elternchat-Gruppen weitergetragen, es wussten viele Bescheid. Ich habe unseren Klassenelternsprecher mit ins Boot geholt und wir sind dann mit unseren Kindern morgens vor die Schule. Wir wollten ihnen auch zeigen, wie Demokratie gemacht wird. Andere Eltern sind hinzugekommen. Viele Kinder sind auf die Straße gelaufen, weil die ja nicht befahren war. Dort haben sie gespielt, bis die Schultür aufging, wir Eltern haben die Situation diskutiert.

Wie war die Resonanz?

Unterschiedlich. Einige Eltern befürworteten es komplett, die Straße befristet zu sperren, damit die Kinder den Vorrang haben. Andere meinen, die Kinder bekämen das schon hin, es müsse halt jeder aufpassen. Andere hielten das für übertrieben. Der überwiegende Teil der Eltern sieht aber Handlungsbedarf. Das hat auch die Stadt erkannt und handelt, aber zu langsam.

Was wünschen Sie sich?

Poller und Parkverbotsschilder wurden aufgestellt, damit der Querungsbereich besser einsehbar ist für die Kinder. Aber ein diskutierter Zebrastreifen kommt bisher nicht. Meine persönliche Wunschvorstellung wäre eine Straßensperrung von Montag bis Freitag zwischen sieben und acht Uhr. Ob das alle mittragen oder es andere Möglichkeiten gibt, müssen andere entscheiden. Es gibt schon einen Verwaltungsstandpunkt, aber die Sache zieht sich seit elf Monaten. Daher wollten wir der Verwaltung auf die Finger klopfen.


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1 Kommentar(e)

Anna Nieweler 13.10.2022 | um 19:20 Uhr

Ich finde eine Verkehrsberuhigung sehr gut. Grundschulen sind extra Bezirksschulen, da muss eigentlich niemand sein Kind mit dem Auto bringen außer im Ausnahmefall.