Mitte Oktober unterstützte die Stadt das Forderungspapier zur finanziellen Unterstützung des Freistaates für die Freie Szene. Der kreuzer wollte wissen, wie es um die städtischen Häuser bestellt ist. Das Kulturdezernat antwortete.
kreuzer: Gibt es bereits ein Feedback von den städtischen Häusern wie sie die Energie- und Wirtschaftskrise im Hinblick auf Zuschauer- und Vorverkaufszahlen erleben?
Jennicke: Das aktuelle Lagebild der städtischen Bühnenbetriebe stellt sich wie folgt dar: Premieren für Eigenveranstaltungen sind gut bis sehr gut ausgelastet; Folgeveranstaltungen eher verhalten. Die durchschnittliche Auslastung beträgt aktuell zwischen 60 und 80 Prozent. Der Vorverkauf ist spürbar zurückgegangen. Die Besucher warten mit ihrer Entscheidung, eine Veranstaltung zu besuchen, teilweise bis unmittelbar vor Veranstaltungsbeginn. Das zögerliche Besucherverhalten wird primär in einer eher abwartenden Einstellung vor dem Hintergrund der bereits stattgefundenen Preissteigerungen aber auch noch erwarteten Preisentwicklungen, insbesondere im Energiesektor gesehen. Auch der Anstieg des Corona-Infektionsgeschehens wird zu dieser Entwicklung mit beitragen.
Wie wird das städtische Energiesparprogramm von den städtischen Häusern umgesetzt?
Die städtischen Kulturbetriebe / Bühnenbetriebe setzen die städtischen Maßnahmen um. Dies betrifft die Generierung von Einsparpotenziale über alle Medien von bis zu 20 Prozent und wird insbesondere durch folgende Maßnahmen erreicht: Temperaturabsenkungen insbesondere in den Verwaltungsbereichen, Foyers und Fluren, Abschaltung von Warmwasser in den Toilettenbereichen, weniger Heizung in den Bühnensälen, weitere Umrüstung auf LED Technik sowie einer nochmals deutlichen Schärfung für energiesparendes Verhalten.
Welche Maßnahmen kann die Stadt leisten, um die Folgen der Energiekrise zu mindern?
Aktuell prüft der Bund, inwieweit Restmittel aus dem Sonderfonds des Bundes zur Kompensation von coronabedingten Mindererlösen aus Ticketeinnahmen für Energiepreissteigerungen von Kultureinrichtungen abgerufen werden können. Wir rechnen in den nächsten Wochen mit konkreten Voraussetzungen für die Mittelabrufe. Des Weiteren sollen der Kulturbranche weitere Mittel im Rahmen des Entlastungspaketes des Bundes zur Verfügung gestellt werden.
Foto: Stadt Leipzig