»Ich mach ein Lied aus Stille
für deine müden Ohren,
die so viel Lärm ertragen mussten.«
– Karl die Große, mit der Spielvereinigung Sued am 16. und 17.12. in der Nato
Und zack: Dezember. Mal wieder ist ein Jahr vorbeigezogen, mal wieder eins, das die meisten wohl eher nicht unter die zehn besten aller Zeiten wählen würden. Apropos wählen. Stimmen Sie doch bitte hier für Ihr kreuzer-Lieblingscover des Jahres 2022! Den Blick über die zwölf Hefte schweifen zu lassen, bietet auch die Möglichkeit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Stichwort: Privatleben vs. Weltpolitik.
Nach etwas weltpolitischem Scheinwerferlicht sehnt sich offenbar Sachsens Ministerpräsident (S. 22), der auch in unserer Titelgeschichte zitiert wird – denn auch in Sachen Lokalpatriotismus lässt Michael Kretschmer nichts anbrennen. Für ebenjene Titelgeschichte haben die Fleißmeisen Tobias Prüwer und Franziska Reif – neben ihrer Arbeit an den Ressorts Theater, Ausflug, Essen und Trinken sowie dem Interview des Monats mit Uni-Rektorin Eva Inés Obergfell (S. 36) – sich Leipzigs Nobelpreisträger Svante Pääbo und seiner Forschung genähert (S. 26).
Moment.
E-Mail der Kollegin Schlehahn.
Sie hat – ebenfalls fleißmeisenartig, trotz allerhand anderer Texte fürs Heft – sehr schnell sehr viele Infos zu den bisherigen Leipziger Nobelpreisträgern zusammengetragen: »Da habe ich noch eine Menge gelernt – von wegen pawlowsche Hunde und so: Ich bin für die nächsten Stehtischpartys vorzüglich mit Halbwissen ausgestattet ... Dafür sind ja noch ein paar Kunsttexte offen – kommen dann morgen … Und ich habe jetzt auch nicht gejammert für einen Kommentar, dass dieses dämliche Freiheitsdenkmal 2 Millionen bekommt – was für ein Schwachsinn! Die Stadt kann sich den Unterhalt des Wackerbads aktuell nicht leisten. Von Kunstankäufen ganz zu schweigen … Ich rege mich nicht auf.«
Was für ein schönes mildes Schlusswort zum Jahresende.
Benjamin Heine
chefredaktion@kreuzer-leipzig.de
Titelfoto: Christiane Gundlach