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Stadtleben

Proben für den Ernstfall

Bund testet am landesweiten Warntag neue Technologie

  Proben für den Ernstfall | Bund testet am landesweiten Warntag neue Technologie

Am 8. Dezember führt der Bund in ganz Deutschland einen Warntag durch. Dabei wird zum ersten Mal die Cell Broadcast Technologie erprobt, durch die Handynutzende die Probewarnung direkt auf ihrem Gerät erhalten sollen.

Morgen, am 8. Dezember, findet ein bundesweiter Warntag in Deutschland statt. Ab 11 Uhr wird eine Probewarnung an die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte gesendet. Die aktivieren wiederum unterschiedliche Warnmittel wie Radio, Fernsehen, Warn-Apps und Sirenen.

Zum ersten Mal wird die sogenannte Cell Broadcast Technologie erprobt. Dabei handelt es sich um einen nationalen Warnservice, den Mobilfunk-Betreiber in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) eingerichtet haben. Michael Einhaus, Professor für Mobilfunk an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, erklärt im HTWK-Interview: »Dabei kann ein Mobilfunknetzbetreiber Nachrichten an alle Handynutzenden in einem bestimmten geografischen Bereich aussenden. Der Bereich ist dabei durch eine Gruppe von Mobilfunkzellen bestimmt.« Die grundsätzliche Technologie gebe es schon seit dem Jahr 2000, sagt Einhaus. Insbesondere die Flutkatastrophe im Ahrtal im vergangenen Jahr habe den Impuls gegeben, Cell Broadcast in Zukunft in Katastrophenfällen auch in Deutschland zu nutzen. »Mit keinem anderen Warnmittel können wir mehr Menschen erreichen«, heißt es auf der Webseite des BBK.

Um Datenschutz muss man sich keine Sorgen machen. Das BBK versichert, dass keine personenbezogenen Daten erhoben oder verarbeitet werden: »Die Warnmeldung wird an alle empfangsbereiten Mobilfunkgeräte ausgesendet, ohne dass der Absender der Warnmeldung die Mobilfunknummer oder andere Daten der Empfänger kennt oder erfassen kann.«

Geht es darum, welche Geräte empfangsbereit sind, kommt die Technologie an ihre Grenzen. Ältere Geräte können eventuell keine Cell Broadcast-Nachrichten empfangen. Außerdem müssen aktuelle Updates installiert sein. Voraussetzung ist auch, dass das Smartphone eingeschaltet und der Flugmodus deaktiviert ist.

Welche zusätzlichen Wege erprobt werden, um die Bevölkerung zu warnen, obliegt den Kommunen. In Leipzig wird die Feuerwehr eine Warnmeldung über Twitter absetzen. Zudem soll die Sirene eines Chemiebetriebes im Nordosten ausgelöst werden. Es ist nicht vorgesehen, in Leipzig »eine Katastrophe zu simulieren«, sagt David Quosdorf vom Referat Kommunikation der Stadt.

Wer Feedback geben möchte, kann seine Erfahrungen zum Warntag dem BBK anschließend online mitteilen.


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