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Kinder & Familie

Fühlen, Hören, Sehen

Ein Frühjahrsrundgang durch Leipzigs Kultur- und Spiellandschaft

  Fühlen, Hören, Sehen | Ein Frühjahrsrundgang durch Leipzigs Kultur- und Spiellandschaft

Für alteingesessene Leipzigerinnen und Leipziger ist es nicht einfach, jedes Jahr etwas Neues in der Stadt mit dem Nachwuchs zu entdecken. Da hilft es, dass die hiesigen Kulturinstitutionen sich immer wieder etwas einfallen lassen und die Stadt selbst sich verändert. Das Adlerauge des geschulten Lokalmatadors besitzt einen wachsamen Blick beim Durchqueren der Straßen und Webseiten. Um drei dieser – vielleicht spannenden, in jedem Fall kostenlosen – Kulturtipps geht es in diesem Beitrag.

Zwischen Wiedebachpassage und dem Eingang zum Auwald im Leipziger Süden befindet sich der Spielplatz an der Herderstraße: ein Kletter- und Sandspielareal, das Ende letzten Jahres aufwendig durch die Stadt saniert wurde und nun im neuen Holzglanz erstrahlt. Ein riesiges Holzkletterkonstrukt ist schon von der Wolfgang-Heinze-Straße aus nicht zu übersehen. Zu diesen wahrlich schönen Baumhausimitaten gesellen sich Klettermikado, Stehwippe, Nestschaukel, Trampolin und ein Drehkarusell auf der 7.300 Quadratmeter großen Spielfläche. Der Spielturm hin zur Wolfgang-Heinze-Straße bleibt bestehen und wurde lediglich mit neuem Holz versehen. Im Schatten neuer Bäume sollte auch im Sommer bei direkter Sonneneinstrahlung gespielt werden können – was im Leipziger Süden bisher nur der Spielplatz am Fockeberg ermöglicht, der durch seine Angrenzung an den Auwald unter Bäumen liegt und sich damit ideal für heiße Sommertage mit dem kleinen Nachwuchs eignet. Ganz so dicht wie am Fockeberg stehen die Bäume an der Herderstraße nicht. Allerdings gewährt das Grün gerade durch die Berglage des Spielplatzes etwas Sonnenschutz. Durch die nun größere Spielvielfalt kann es das ohnehin große Areal zukünftig mit dem Steinplatz in der Südvorstadt aufnehmen.

Unweit des neuen Spielplatzes veranstaltet das Werk 2 diesen Monat eine Lesung für Kinder, die im Sinne der kulturellen Teilhabe für alle Interessierten kostenlos ist. Im Media-Lab des Werk 2 wird es am 25. März eine Lesung mit Gottfried Haufe geben, die an Torben Kuhlmanns Roman »Armstrong. Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond« angelehnt ist. Eine tierische Abenteuerreise über das Fliegen und letztendlich Entdecken neuer Horizonte. Gottfried Haufe wollte ursprünglich Lehrer werden. Dazu ist es nie gekommen. Inzwischen arbeitet der 33-Jährige als freier Moderator und Kulturveranstalter in verschiedenen Projekten deutschlandweit. Vor der eigentlichen Lesung im Werk 2 können interessierte Kinder ab acht Jahren vor Ort ein Kreativ- und Bastelangebot wahrnehmen. Was genau Louis Armstrong mit einer Maus zu tun hat – oder besser gesagt: andersherum –, wird in der Lesung zu hören sein.

Im Zentrum der Stadt bietet das Grassi-Museum jeden ersten Mittwoch im Monat kostenlosen Eintritt und gewährt damit ebenso im Sinne der kulturellen Teilhabe allen die Möglichkeit, sich kulturell zu bilden. Neben den drei Dauerausstellungen kann aktuell unter anderem »Besessen – die geheime Kunst des Polsterns« angeschaut werden. Warum gerade das für Kinder spannend sein kann? Weil vielleicht niemand so authentisch ehrlich Geschmackseindrücke wiedergibt. Darüber hinaus gibt es aber vor allem Kurioses – und das lieben Kinder. Wie sah das erste Fitnessgerät im 18. Jahrhundert aus? Gab es damals wirklich solche komischen Sessel? Wem danach noch nicht die Puste ausgegangen ist, der oder die kann im Foyer Detektiv spielen und über 200 verschiedene Löffel bestaunen, die sich auf den ersten Blick alle ziemlich ähneln. Die Kunst ist es dabei, die unscheinbaren Unterschiede der Silberware zu finden. Fast wie beim Vergleichen eines »Erkenne den Unterschied zwischen diesen beinahe identischen Bildern« im wöchentlichen Kinderheft. Aber nur fast. 

 

> Spielplatz Herderstraße, Herderstr. 5, 04277 Leipzig

> Lesung »Armstrong. Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond«, 25.3., 15 Uhr, Werk 2, Eintritt frei

> Grassimuseum, freier Eintritt an jedem ersten Mittwoch im Monat


Titelfoto: Spielplatz in der Herderstraße. Michael Hertz.


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