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Editorial

Editorial 06/23

Das neue Heft ist da!

  Editorial 06/23 | Das neue Heft ist da!

»Ich sang an der Oper und was ich da sah,

werd ich nie vergessen. – Was bisheeeeer geschah.«


Oska Wald, am 12.6. im Noch Besser Leben (hoffentlich, s. S. 47)

Vielleicht alle drei Jahre träume sie mal was, die Kollegin Welzel. Letzte Nacht sei es nun wieder so weit gewesen und was solle sie sagen, sie habe da in einem Segelflugzeug gesessen – und dann zählt sie, im Feinkost-Hof rauchend, alle vier zu erwartenden Elemente ihres Traums auf: Das Flugzeug stürzte erstens ab, tat dies zweitens überm Meer, woraufhin sie drittens im Moment des Aufpralls kurz vorm Schmerz aufwachte, und viertens – es tue ihr ja leid – hätte ich dabei neben ihr auf dem Rücksitz gesessen.

Ob sie mich hier – mir vorm Büro auflauernd – auf meine Kündigung vorbereiten wolle, frage ich. Tue sie nicht. Ich konzentriere mich also auf die Jamesbondhaftigkeit des Szenarios. Apropos: Pierce Brosnan sei kürzlich 70 geworden, erzählt mir zwei Tage später meine Gemahlin, und dass sie in der Nacht, nachdem sie das irgendwo gelesen habe, im Traum an einem Stehtisch mit Brosnan, Sean Connery und »noch einem Bond, wahrscheinlich Timothy Dalton« gestanden habe. Nein, sonst nichts.

Zwischen diesen beiden Traumbeschreibungen schickt mir unser Autor Marco Brás dos Santos seinen Text über Tesla für dieses Heft. Dass das Unternehmen nicht nur E-Autos baut, auch nicht nur E-Autos, die mit neun Kameras in die Welt schauen, sondern dass wir alle in einem verdammten 007-Film leben, lesen Sie bitte auf S. 16 nach.

Überwachung.

Künstliche Intelligenz.

Klimawandel.

Der Wutbürger als solcher.

Persönliche Nackenschläge aller Art.

Die Leipziger Innenstadt.

Es wäre (rein theoretisch!) möglich, dass Einzelne ganz eventuell nicht so einhundertzehnprozentig optimistisch in die Zukunft schauen. Aber wo kämen wir denn da hin! Machen wir es doch lieber wie die Sonnenuhr!

Wir vom kreuzer, bekanntlich der Sonnenuhren-Redaktion der Herzen, haben deshalb nach unserer letzten Titelgeschichte zum Ist-Zustand der Leipziger Innenstadt für diese Ausgabe nach positiven Zukunftsszenarien für die City gesucht (S. 20) – in anderen Städten, aber auch in eher entlegenen Ecken unserer Hirne. Was in einer Stadt, deren letzter städteplanerischer Erfolg eine Spinnerei ist, ja nicht verkehrt sein kann.

Auch Ihnen empfehle ich dieser Tage die nur theoretische Beschäftigung mit der Leipziger Innenstadt. Denn in der Praxis steht dort jetzt erst mal das WGT (26.–29.5.) und am darauffolgenden Wochenende das Stadtfest (2.–4.6.) an. Und in solche Krisengebiete soll dann doch lieber der Kollege Bond gehen.

Benjamin Heine


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